Cölestin Sfondrati
Cölestin Sfondrati, OSB (* 10. Jänner 1644 in Mailand; † 4. September 1696 in Rom) war Professor an der Benediktineruniversität Salzburg und Abt des Klosters St. Gallen.
Leben
Cölestin (Taufname:Alois) war der Sohn des Marchese Valeriano Sfondrati . Schon während seiner Schulzeit in Rorschach, die er seit seinem 12. Lebensjahr besuchte, fiel seine Gelehrsamkeit auf. Am 6. Mai 1660 legte er in St. Gallen seine Ordensgelübde ab, obwohl er aufgrund seiner Herkunft eine glänzende weltliche Karriere vor sich gehabt hätte. Mit 22 Jahren unterrichtete er bereits in Kempten Theologie und ein Jahr später Kirchenrecht in seinem Heimatkloster. Am 26. Mai 1668 wurde er zum Priester geweiht, am 3. Juni des Jahres feierte er seine erste heilige Messe. Am 14. November 1679 promovierte er in Salzburg zum Doktor der Theologie und zum Doktor beider Rechte.
Danach lehrte 1679 bis 1682 Kirchenrecht an der Benediktineruniversität zu Salzburg mit so großen Erfolg, dass der "Hörsaal die Menge seiner Zuhörer oft nicht fassen konnte." (Zauner) Anfang 1683 kehrte er in sein Kloster zurück und wurde Pfarrer in Roschach, dann aber Generalvikar in geistlichen Sachen. Im Jahr 1686 wurde er vom Papst in Würdigung seiner Verdienste zum Bischof von Novara ernannt. Noch ehe er dieses Amt einnehmen konnte, wurde er zum Abt von St. Gallen gewählt. 1695 wurde er Kardinal und ging nach Rom, wo er 1696 im 52. Lebensjahr unerwartet verstarb.