Anna Maria Kalcher

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Anna Maria Kalcher

Univ.-Prof. Mag. Dr. Anna Maria Kalcher (* 1974 in der Steiermark) ist Universitätsprofessorin für Elementare Musik- und Tanzpädagogik sowie stellvertretende Leiterin des Departments für Musik- und Tanzpädagogik am Orff-Institut.

Karriere

Sie studierte an der Universität Mozarteum. In ihrer Doktorarbeit beschäftigte sie sich mit der Frage, inwieweit Musikpädagogik die Gewaltprävention bereichern kann. Nach Angaben des Mozarteums ist Kalcher die Erste, die an der Salzburger Kunstuniversität sub auspiciis promoviert (2004). Das ist die höchstmögliche Auszeichnung von Studienleistungen in Österreich. Voraussetzungen sind ausgezeichnete Leistungen in der Schule, im Studium sowie bei Diplom- und Doktorarbeit.

Für ihre hervorragenden Studienleistungen erhielt sie 2007 den Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung.

Seit 2007 ist sie als Lehrende in den Studien Elementare Musik- und Tanzpädagogik, Musikpädagogik und in diversen Universitätslehrgängen tätig. Von 2008 bis 2011 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin, ab 2011 als Senior Scientist an der Universität Mozarteum mit Schwerpunkt Kunstuniversitärer Evaluierung.

2017 wurde sie zur Professorin für Elementare Musik- und Tanzpädagogik an der Universität Mozarteum berufen.

Vorgestellt (2007)

"Ich freue mich total, auch wenn ich nicht weiß, ob mir das irgendwelche Vorteile bringt", sagt Anna Maria Kalcher.

Doch so verhält es sich oft mit Titeln. Sie klingen gut. Geld oder sonstige Annehmlichkeiten sind aber meist nicht damit verbunden. Immerhin bekommt Kalcher eine der begehrtesten, weil äußerst selten vergebenen Auszeichnungen. Sie hat, auf Grund hervorragender Studienleistungen, sub auspiciis promoviert. Der Bundespräsident wird eigens nach Salzburg kommen, um ihr die Doktoratsurkunde zu überreichen.

In ihrer Doktorarbeit ging es um die Wechselwirkung von Musikpädagogik und Gewaltprävention, in der Diplomarbeit um die Förderung der Kreativität.

Letzteres ist, so scheint es, auch Kalchers Herzensthema. Sie schreibt Gedichte und spielt im Bekanntenkreis ihre selbst komponierten "balladenmäßigen" Lieder vor. Und wenn sie die Lust auf bildende Kunst packt, greift sie zum Ton und baut Göttinnen, Trommeln und andere Skulpturen.

"Kreativität fördern": So lautet auch Kalchers Credo für eine gute Kindererziehung. Auf die Musik bezogen heißt das: Eltern und Lehrer sollten die Kinder nicht nur Lieder singen, sondern auch komponieren und improvisieren lassen. Und noch etwas ganz Wichtiges fällt ihr zur Erziehung ein: "Die Eltern sollten selbst viel musizieren, Musik in verschiedenen Rhythmen anbieten, den Kindern auch komplexe Musik wie Bach zumuten, nicht nur 'Hänschen klein'."

Was die Ausbildung anlangt, ist Kalcher Musik- und Tanzpädagogin. Was macht man mit diesem Beruf? Kalcher lacht, denkt kurz nach und sagt dann: "Nicht viel Geld verdienen. Es gibt für unser Studium eigentlich zu wenige Berufsfelder. Wir sind weder Profimusikerinnen noch Profitänzerinnen. Wir haben ein bisserl was von allem."

So arbeitet Kalcher heute im Eltern-Kind-Zentrum und im Katholischen Bildungswerk, für das sie unter anderem die Pädagogische Werktagung in Salzburg organisiert und konzipiert.

Der Weg dorthin war von Ecken und Kurven gezeichnet. Die gebürtige Steirerin ließ sich zunächst zur Kindergartenpädagogin ausbilden. Später werkte sie als Bildungsreferentin für die Katholische Jungschar und unterrichtete "Jeux Dramatiques", Ausdrucksspiel mit Mimik und Gestik. Erst als sie 24 war, begann sie, am Orff-Institut zu studieren. Dass es am Mozarteum ausgerechnet eine Frau ist, die nun das Studium sub auspiciis abgeschlossen hat, bereitet Kalcher zusätzlich Freude. "Es wäre schön, wenn es in der Wissenschaft in Zukunft mehr Frauen geben würde."

O-Ton

Die Kreativität ist die Basis für jede künstlerische Tätigkeit

Ein Ausschnitt aus einem Liedtext über das "spirituelle Wachstum":

Wir durchschreit’n Tor um Tor,
dringen immer weiter vor,
immer breiter wird der Bog’n,
is von Silber ganz durchzog’n . . .
wird durchflutet von a’m Licht,
des ma nur mit’m Herz’n siecht,
es follt still a zarter Schimmer,
in a jedes neiche Zimmer."

Quellen