Ferdinand Sauter
Ferdinand Sauter (* 6. Mai 1804 in Werfen, † 30. Oktober 1854 in Wien) war Schriftsteller.
Leben
Ferdinand Sauter ist das vierte von fünf Kindern des Werfener und Großarler Pflegers Anton Sauter und seiner Frau Katharina, geboren Kaltner.
Eines seiner Geschwister war Anton Sauter, ein Botaniker und Mediziner sowie Josef Sauter, ein Konzertpianist.
Nach dem frühen Tod seines Vaters 1807 übersiedelte die Familie von Werfen nach Salzburg auf das Landgut eines Onkels. Hier in Salzburg besuchte Sauter dann ab 1813 das Gymnasium, beendete es aber, trotz guter Erfolge, nicht. Er trat 1818 eine kaufmännische Lehre an und schloss erfolgreich ab. Er wirkte vorübergehend bei seinem Vormund, dem Pfleger von Haag im Hausruck, als Kanzleischreiber. Danach arbeitete er als Handlungsgehilfe in Wels, später (1825) in Wien in einer Papierhandlung an der Tuchlauben. 1828 porträtierte ihn Moritz von Schwind. 1833 erschienen dann seine ersten Gedichte.
Der Tod seiner Mutter 1825 und seines geliebten Bruders Ludwig 1827 trafen ihn schwer.
1839 verlor er die Stelle in der Papierhandlung, reiste im Sommer nach Salzburg und verunglückte bei der Rückreise in Hallstatt schwer. Im Krankenhaus besuchte ihn Nikolaus von Lenau. Er bezog jahrelang nur spärliches Einkommen von verschiedenen Zeitungen, brachte sein Erbteil durch und fand erst 1843 bei der Brandschaden-Assekuranz wieder eine Anstellung. Schrullige, kauzige Sonderling liebte die Menschen und war daher viel in Gaststätten und Kaffeehäusern zu finden. Der geschätzte Künstler verkörpert in Werk und Leben den Vormärz in Wien.
Er war mit vielen Schriftstellern bekannt wie Franz Grillparzer, Franz Stelzhamer oder Ferdinand Raimund.
Er starb in Wien an Cholera. Der spätere Schlossherr von Schloss Leopoldskron in Salzburg, Alexander Julius Schindler, brachte 1885 die erste Sammlung seiner Gedichte heraus.
Siehe auch
Am Gerichtsgebäude in Werfen, seinem Geburtshaus, ist eine Gedenktafel angebracht, sein Grab befindet am Hernalser Friedhof in Wien.
Quelle
- Adolf Haslinger, Peter Mittermayr (Hg).: Salzburger Kulturlexikon. Residenz Verlag, Salzburg 2001, ISBN 3-7017-1129-1
- Chronik von Werfen, Werfen (1987)