Fremdenverkehr
Der Fremdenverkehr in Stadt und Land Salzburg ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor, durch den Tausende von Arbeitsplätzen entstanden sind und erhalten werden können.
Was ist Fremdenverkehr
Eine der ersten wissenschaftlichen Definitionen aus den 1920er-Jahren stammt von Paul Neff: "die Gesamtheit aller Bewegungen von Personen, die aus wirtschaftlichen, kulturellen Gründen, zu beruflichen, sportlichen, gesundheitlichen und vergnüglichen Zwecken ihren Wohnsitz, ohne Aufgabe der mit ihm verbundenen rechtlichen und wirtschaftlichen Beziehungen, zu vorübergehenden Aufenthalt verlassen".
„Fremdenverkehr ist der Inbegriff der Beziehungen und Erscheinungen, die sich aus der Reise und dem Aufenthalt Ortsfremder ergeben, sofern durch den Aufenthalt keine Niederlassung begründet und damit keine Erwerbstätigkeit verbunden wird“, so wiederum erklärten die zwei Schweizer Tourismusexperten Walter Hunziker und Kurt Krapf 1942 das Phänomen Fremdenverkehr.
Beides Standardwerke, die noch heute Gültigkeit haben und an Fremdenverkehrsschulen unterrichtet werden (vergleiche Ernst Spatt Allgemeine Fremdenverkehrslehre, 1975).
Geschichte
Fremdenverkehr im Sinne von Reisen findet sich bereits in den letzten Jahrhunderten des ersten Jahrtausends nach Christi mit dem Einsetzen von Pilgerreisen. Pilger waren die ersten Touristen, die aus religiösen Gründen oft weit entfernte (Reise-)Pilgerziele ansteuerten. Hier wäre der Pilgerweg nach Santiago de Compostela, Spanien - der Jakobsweg, an erster Stelle zu erwähnen. Die Pilgerschaft dorthin ist seit 930 nachgewiesen. Auch einige Wege durch das Salzburger Land sind wohl schon damals begangenen worden, wenn man zu diesem etwa 3.000 Kilometer entfernten Wallfahrtsziel aufgebrochen war (fälschlicherweise werden diese Abschnitte heute neu wieder entdeckt unter dem Titel "Jakobsweg"; denn dieser begann und beginnt auch noch heute in Südfrankreich in der Nähe der Pyrenäen).
Pilgerhospize bildeten in Tagesetappen von 30 bis 40 km die ersten Unterkünfte, meist von Klöstern betrieben. Zunächst waren Unterkunft und Verpflegung umsonst, im Mittelalter begannen dann auch erste Wirtschaften dies gegen Bezahlung anzubieten. Es entwickelte sich auch der Geschäftstourismus: Handelsherren reisten, um Waren einzukaufen oder zu verkaufen (siehe auch Handel (historisch).
In der Renaisance und späteren Zeitabschnitten reiste man auch der Bildung wegen, denken wir an die Reisen von Goethe oder auch Wolfgang Amadeus Mozart nach Italien. Letzerer unternahm wohl aber auch aus Ehrgeiz seines Vaters so manche Reise als Kind.
Wann dann Fremdenverkehr in der heutigen Form einsetzte, darf umstritten bleiben. Die österreichische Tourismusfachzeitschrift tourist austria berichtete im Frühjahr 2007 von einer interessanten Urkunde aus dem Jahr 1838. Aus dieser geht hervor, dass ein gewisser Josef Hinterseer in Salzburg am 10. Mai 1838 verlauten ließ, dass er Auskünfte über abgehende Post- und Botenwägen, über Lohnfuhrwerke Salzburger Lohnkutscher, über die schnellsten und billigsten Reiseangelegenheiten überhaupt, informiere. Darüber hinaus besorge er für Reisende auch Plätze auf Retour- und Stellwägen auf allen Straßen, übernähme dringende Reise-Effekten und Gepäck.
Dies könnte man als das erste Salzburger Reisebüro interpretieren, noch bevor in England Thomas Cook 1845 das angeblich älteste Reisebüro der Welt gegründet hatte. Dann finden sich (zumindest im Moment, Stand Juni 2007) keine weiteren Informationen.
Wort im Wandel der Zeit
Fremdenverkehr, Fremdenzimmer, das hat im modernen Zeitalter des (Massen-) Tourismus einen falen Beigeschmack: wer möchte schon gerne Fremder sein? Gastfreundschaft, Urlaubsgäste und andere Worte bzw. Wortschöpfungen fanden in den letzten Jahrzehnten Eingang in unseren Sprachgebrauch.
Fremdenverkehr in Salzburg
Salzburg Land Tourismus Gesellschaft mbH
- Hauptartikel: Salzburg Land Tourismus Gesellschaft mbH
Wirtschaftskraft Fremdenverkehr
Umwegrentabilität
Quellen
- Eigenartikel von Peter Krackowizer
- diverse Internetbeiträge, unter anderen auch Wikipedia Deutschland