Richtstätten in der Stadt Salzburg

Aus SALZBURGWIKI
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Es gab im Verlauf der Jahrhunderte mehrere Richtstätten im Gebiet der Stadt Salzburg.

Geschichte

Die älteste Richtstätte der Stadt Salzburg wird schon im 14. Jahrhundert vor dem Linzer Tor, auch als Galgentor bezeichnet, urkundlich erwähnt. Sie lag unweit der Drei Kreuzen in Schallmoos. Ab 1599 wurden Wohnung des Scharfrichters und Richtstätte von Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau nach Gneisl in den Raum des heutigen (Martinbauer) verlegt.

Das Henkerhäusl, bereits in der Riedenburg am Krauthügel gelegen, hat nichts mit einer Richtstätte oder einer Wohnstätte eines Henkers zu tun.

Die Richtstätte in Gneis

Besonders erwähnenswert ist in diesem Landschaftsraum aber die ehemalige Richtstätte mit dem Freimanngut (Freimann = Scharfrichter), die zwischen 1599 bis etwa 1810 (letzte Hinrichtung am Galgen) hier bestand, seitdem Wolf Dietrich von Raitenau als aufgeklärter Fürst die mittelalterliche Richtstätte mit den am Galgen vermodernden Leichen an der viel befahrenen Linzerstraße aufließ. Er errichtete abseits der Berchtesgadener Straße und weit außerhalb der Stadt und des Stadtrechtes am „Totenweg“ (heute Neukommgasse - Georg-Nikolaus-von-Nissen-Straße - Moosbruckerweg) die neue Richtstätte, die aus einem Galgen, einem Arme-Sünder-Kreuz für das letzte Gebet des Verurteilten und, als erhöhtes Podium gestaltet, der Köpfstätte bestand.

Zu dieser Richtstätte gehörte auch der Arme-Sünder-Friedhof, der sich unweit des heutigen Salzburger Kommunalfriedhofs (ebenfalls an der Neukommgasse) befand, wo sich heute ein Bestattungsunternehmen befindet. Das Gebäude des Scharfrichters nächst der alten Richtstätte ist an der Neukommgasse bis heute erhalten, es ist das alte Bauernhaus des Martinbauern, und damit das echte Henkerhäusel. Dieses Haus zählt samt dem umgebenden erhaltenswerten Grünraum zu den besonders erhaltenswerten Baudenkmälern der Stadt.

Der einstige Galgenwirt, nun Hotel Hölle genannt, erinnert an die alte Richtstätte. Der ursprüngliche Galgenwirt lag allerdings östlich des Obelisken im Kern-Park vor dem Kommunalfriedhof, er musste beim Bau des Kommunalfriedhofes übersiedeln.

Siehe auch

Quellen

  • Salzburgs Synchronik, Josef Brettenthaler, Verlag Alfred Winter, Salzburg 2002, ISBN 3-85380-055-6
  • Waitzbauer Harald: Tod durch das Schwert. In: Salzburger Fenster 25.11.1987