Dahlica triquetrella
Dahlica triquetrella (Tinea triquetrella Hübner, [1813]: Taf. 55, Fig. 273) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera, Familie Psychidae.
Diagnose
Die Raupen unterscheiden sich von allen anderen mitteleuroäischen Dahlica-Arten durch ihren gelbbraunen und nicht schwarzbraunen Kopf. Die Säcke sind größer und breiter als die der anderen Arten und vorne mit Chitinteilchen besetzt, welche bei anderen Dahlica-Arten fehlen.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie[1]
D. triquetrella kommt in Salzburg vermutlich in zwei verschiedenen Formen vor. Die parthenogenetische Form, bei der nur Weibchen auftreten, die sich durch Jungfernzeugung fortpflanzen, ist nach Ende der letzten Eiszeit mit dem Rückzug der Gletscher wieder nach Salzburg eingewandert und hat sich mittlerweile in allen Zonen des Landes wieder etabliert (Embacher et al. 2024, Kurz & Puchmayr 2011). Sie kommt heute zumindest von 400 bis 1500 (1700) m Höhe im Land vor (Kurz & Kurz 2024). Die bisexuelle Form ("Solenobia thurneri" Sieder, 1953) dagegen dürfte die Eiszeit im Grenzraum Salzburg, Steiermark und Kärnten auf unvergletschert gebliebenen Gipfeln (sogenannten Nunataks) überdauert haben. Von ihr liegen fragliche Sackfunde aus dem hinteren Gasteinertal (Zone IV, Sportgastein, 1630 m Höhe) vor. Während die bisexuelle Form an Blöcken und Abbrüchen von Silikatfelsen lebt und auch in der alpinen Zwergstrauchheide anzutreffen sein soll, besiedelt die parthenogenetische Form ein breites Spektrum verschiedener Lebensräume. Sie wurde sowohl an Felsblöcken und Felsabbrüchen von Karbonat- und Schiefergestein, als auch im Randbereich verschiedener Waldtypen, besonders Buchen-Fichten-Tannen-Mischwäldern gefunden. Trotzdem tritt sie oft nur sehr lokal auf. Die parthenogenetische Form hat in Salzburg eine einjährige Entwicklung, die überwiegend im Raupenstadium verbracht wird. Je nach Höhenlage erfolgt die Verpuppung zwischen März und Mai, rund zwei Wochen später schlüpfen die Imagines.
Biologie und Gefährdung
Die parthenogenetischen Weibchen schlüpfen zumeist im Morgengrauen, seltener auch tagsüber oder am Abend. Kurz nach dem Schlüpfen beginnen sie bereits mit der Eiablage und wenige Stunden später sterben sie. Die Eier werden in den Sack der Raupe abgelegt. Sie entwickeln sich in etwa 3-4 Wochen. Die Raupen ernähren sich hauptsächlich von Flechten- und Algenüberzügen an Baumstämmen und Felsen und wachsen über den Sommer nur sehr langsam. Sie leben hierbei meist nahe am Boden, wo sie auch überwintern. Bei Gelegenheit fressen die Tiere gerne auch an toten Insekten und spinnen Teile der Chitinpanzer in charakteristischer Weise im Halsbereich des Sackes an. Nach der Überwinterung (manchmal auch schon vorher) klettern sie an Baumstämmen und Felsen hoch (in bis zu 2 m Höhe) und spinnen den Sack fest, bevor sie sich darin verpuppen. D. triquetrella kann in Salzburg wegen ihrer weiten Verbreitung und der geringen Bindung an einen bestimmten Lebensraumtyp als ungefährdet angesehen werden (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
Weiterführende Informationen
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Quellen
- Embacher, G., P. Gros, M.E. Kurz, M.A.Kurz & C. Zeller-Lukashort 2011: Die Schmetterlinge des Landes Salzburg. Teil I: Systematisches Verzeichnis mit Verbreitungsangaben für die geologischen Zonen des Landes (Insecta: Lepidoptera). In Vorbereitung
- Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2011. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 25 April 2011].
- Kurz, M. A. & G. Puchmayr 2011. Interessante Schmetterlingsfunde aus den Salzburger Schieferalpen (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Naturkundlichen Gesellschaft. - URL: http://www.nkis.info/MitnatGes/ [online 3 Mai 2011].
- ↑ siehe Phänologie