Collegium Marianum
Das Collegium Marianum war eine von Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron gegründete Stiftung zugunsten bedürftiger Schüler und Studenten.
Geschichte
Am 11. September 1645 stiftete Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron das Collegium Marianum.
In diesem Institut, also einem Internat, sollte nach dem Stiftungsbrief Zöglinge während ihrer Studien am Salzburger Gymnasium und an der Salzburger Universität untergebracht und verpflegt werden. Der Unterbringungsort war das (nicht mehr bestehende) Marianum in der Neustadt. Die Zahl der Zöglinge war auf acht festgesetzt, eine Zahl, die je nach der Höhe der Stiftungseinkünfte erhöht oder vermindert werden konnte, doch sollten jedenfalls drei Zöglinge aus der Heimat des Fürsterzbischofs, der Pfarre Villa Lagarina im Lodronschen Herrschaftsgebiet im Trentino, stammen.
Zu diesem Zweck dotierte der Fürsterzbischof die Stiftung mit Grundbesitz (zu welchem ab 1649 der Penninghof bei Taxenbach gehörte) und einer verzinslichen Geldsumme.
Die Stiftlinge hatten allerdings die Verpflichtung, für jedes in der Stiftung zugebrachte Jahr zwei Jahre lang dem Patron, der sie zu Stiftlingen ernannt hatte, gegen angemessenes Entgelt zu dienen.
Zum Schutzherrn und Patron der Stiftung bestimmte der Stifter den jeweiligen Inhaber der Lodronsches Primogenitur-Majorat. Die disziplinäre Oberaufsicht wurde dem jeweiligen Universitätsrektor zugewiesen.
Beim großen Stadtbrand von 1818 wurde das Marianum zerstört. Kreishauptmann Karl Graf Welsperg-Raitenau drang nun mit seinem schon länger verfolgten Plan durch, das Collegium Marianum mit dem ebenfalls von Paris Lodron gestifteten Collegium Rupertinum zusammenzulegen. So entstand das Collegium Mariano-Rupertinum.
Quelle
- Hermann Pick, Urkundliche Materialien zu einer Geschichte der gräflich Lodron'schen Kollegien Collegium Marianum und Rupertinum in Salzburg, in: MGSLK 29, 1889, S. 263-453.