Richard Willfort
Richard Willfort (* 1905 in Wien, †?) war Biologe und Autor der bis heute hochgeschätzten und daher bis in die Gegenwart neu aufgelegten und europaweit verbreiteten Publikation „Gesundheit durch Heilkräuter“, das der Autor im Vorwort selbst als „Volks-Heilpflanzenbuch“ bezeichnet.
Leben
Googelt man Richard Willfort, so wird eine unglaublich lange Liste an Seiten angezeigt. Diese beziehen sich jedoch alle auf seine Autorenschaft und keine einzige auf seine Biografie. Auch in der Deutschen Wikipedia findet sich kein Artikel über Richard Willfort. Eine Anfrage bei seinem Verlag ergab ebenfalls nur wenig Neues, was auch aus Verlagssicht ungewöhnlich ist. Richard Willfort war mit Anna – Geburtsname und Herkunft unbekannt – verheiratet. Die Ehe blieb kinderlos. Er studierte mit großer Leidenschaft Botanik und Pflanzenbiologie in Graz. Ausgang für dieses immense Interesse war sein Forstpraktikum bei Förster Eduard Lonski im Salzburger Blühnbachtal in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts, während dessen er in ständigem intensiven Kontakt mit der Natur stand.
Werk
Die Publikation „Gesundheit durch Heilkräuter“ erschien erstmals im Jahr 1959 im Rudolf-Trauner-Verlag, Linz. Sie entpuppte sich als Dauerbrenner und wurde seither in hoher Auflage mehrfach neu gedruckt. In der Biografie der nicht unumstrittenen heilkräuterkundigen Maria Treben (1907 – 1991), wird die Begegnung mit dem Biologen Richard Willfort als entscheidend für ihr Schaffen bezeichnet. Richard Willfort hielt neben seiner Autorentätigkeit in Stadt und Land Vorträge. Er arbeitete über zehn Jahre an seinem Buch über die Heilpflanzen. Seine Frau Anna hat für ihn den gesamten Text seines Buches mit der Schreibmaschine abgetippt.
Episode und Salzburg-Bezug
Willfort war wie oben erwähnt vor 1937 zwei Jahre lang Forstpraktikant bei Förster Eduard Lonski in Hinter-Blühnbach, der Zeit seines Berufslebens als Förster bei der Herrschaft Schloss Blühnbach angestellt war. Während dieser Zeit wohnte Willfort auch in Blühnbach und war bei Frau Deisl „in Kost“. Frau Deisl war die Schwiegermutter von Förster Eduard Lonski. Um zu ihrem Lebensunterhalt beizutragen, kochte sie für ledige Männer des zahlreichen Personals, das damals in der zu Schloss Blühnbach gehörenden Land- und Forstwirtschaft tätig war. Als ihn seine wegen des Landpraktikums im hintersten Blühnbachtal überaus besorgte Mutter in einem ihrer Briefe dazu ermahnte, aus hygienischen Gründen doch einmal wöchentlich das öffentliche Bad in Werfen aufzusuchen, schrieb ihr Willfort zurück, dass das nicht notwendig sei, denn er bade bei Frau Deisl im Sautrog. Willfort war damals auch ein begeisterter Hobby-Astronom, der abends nach seiner Arbeit als Forstpraktikant umliegende Berggipfel erstieg, um den Sternenhimmel zu beobachten, obwohl er zeitig am nächsten Morgen wieder in die Arbeit musste.
Quellen
- Ilse Neubacher, geb. Lonski, Tochter von Förster Eduard Lonski
- Claudia Höglinger, Rudolf-Trauner-Verlag, Linz
- Richard Willfort, Gesundheit durch Heilkräuter, 6. Auflage, S. 14, Rudolf Trauner Verlag, Linz, 1964
- Deutsche Wikipedia, Stichwort Maria Treben
[[Kategorie:Person|Willfort, Richard]]