Kolping-Platz
Der Kolping-Platz ist ein ehemaliger Salzburger Fußballplatz, der am Freisaalweg gelegen ist.
Geschichte
Das 7 000 m² Gelände gehörte dem Benediktinenstift Nonnberg und wurde auf Vermittlung Georg Giglmayrs den beiden katholischen Vereinen FC Hertha und FC Altstadt zur Verfügung gestellt. Hertha brauchte einen neuen Platz, da das Stift St. Peter auf die Rückgabe der Rainbergwiesen drängte, wo Hertha bisher spielte.
Am 1. Mai 1933 wurde der Platz nach zehnmonatiger Bauzeit in Anwesenheit von Landeshauptmann Franz Rehrl und des Salzburger Bürgermeisters Max Ott eröffnet.
Die "Salzburger Chronik" (29. April 1933) schrieb über die Sportanlage:
Am Freisaalweg gelegen, fügt sich die neue Sportanlage prächtig in das Laandschaftsbild. Im Vordergrund die schneebedeckten Häupter unserer Berge und rückwärts schauend unsere Festung Hohensalzburg. Als Künderin alter Zeiten nimmt sie gleichsam den Kolping-Sportplatz, die Stätte der Erholung und Ertüchtigung der katholischen,sporttreibenden Jugend unserer Stadt, in ihre Obhut. (...) Im freien Spiel die Kräfte messen, auf Gott und Heimat nicht vergessen, das soll der Leitspruch für den Sportbetrieb auf dem Kolping-Sportplatz sein.
Nach dem Anschluss 1938 einteignete die SS die Anlage und benannte sie in "SS-Sportplatz" um. Unter dieser Bezeichnung ist der Platz bis 1939 bekannt. 1940 wird der Platz als "Sportplatz Freisaal" bezeichnet, von 1941-1944 trägt er die Bezeichnung (Nonntaler) Postsportplatz. Bis 1943, als der Fußball in Salzburg zum Erliegen kam, verwendeten mehrere Vereine, darunter der 1. Salzburger SK 1919, die Anlage, gelegentliche Nachwuchsspiele finden noch bis zumindest 1944 statt. Im letzten Kriegswinter wurde die Anlage, die aus Holz gebaut worden war, verheizt. Die Holzplanken wurden gestohlen und als Brennmaterial verwendet. Der Platz wurde daraufhin in den ersten Nachkriegsjahren vollständig rückgebaut und dient seitdem als landwirtschaftliche Nutzfläche.
Quelle
- Zwischen Provinz und Metropole − Fußball in Österreich − Beiträge zur 1. Salzburger Fußballtagung (Verlag Die Werkstatt, Göttingen, 2016), S. 121-122