Bauernhaus Vordermuhr 14 vom Osten.jpg

Die Lazaruskeusche ist eine Bauernhaus in der Lungauer Gemeinde Muhr. Sie zählt zu den denkmalgeschützteb Objekten in der Gemeinde.

Geschichte

Laut Tramdatierung stammt der Kern des Lazarushauses aus der Zeit um 1550. 1754 erfolgte eine Umbau- und Erweiterungsphase des Wohn - und Wirtschaftsgebäudes. Bis 1982 gab es kein fließendes Wasser oder Sanitäranlagen. Anfang der 1990er Jahre verstarben die letzten Bewohner der Keusche, das Haus blieb bis 2007 unbewohnt.

Von 2003 bis 2007 unterzogen die Enkelin Sabine Michael-Thaler und Ehemann Heinz Michael die Lazaruskeusche einer Generalsanierung, wobei das Gebäude im Originalzustand belassen wurde, instandgesetzt wurde es mit historischen Materialien. Im Zuge dessen wurden unter unter denkmalpflegerischen Auflagen in einem kleinen Teil des Stalls eine Toilette und ein Badezimmer eingebaut und in die Stube das Fließwasser eingeleitet.

Beschreibung

Das nach Osten ausgerichtete, zweigeschoßige Gebäude, ein ehemaliges Knappenhaus, steht in Vordermuhr . Der Eingang befindet sich auf der Südseite und von dort auch einen Zugang zum Stall. Das Fundament aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts besteht aus Bruchsteinmauerwerk. Darüber ist es im Kantholzblockbau gezimmert, die Fassade im Wohnbereich ist als Wetterschutz mit einem Schindelmantel verschalt. Die Eckverbindung des Blockbaues weist im Obergeschoß eine Überkämmung auf, im Erdgeschoß wurde eine Schwalbenschwanzverzinkung gewählt. Traufseitig wurde das mit Lärchenschindeln gedeckte Dach etwas heruntergezogen, der erste Stock wurde mit einem Laubengang erweitert. Am Dach ist über dem Eingangsbereich eine Stange angebracht, die vor abrutschendem Schnee schützen soll. Die Giebel sind senkrecht mit Brettern verschalt.

Der Stall ist mit Natursteinen gemauert, der darüber befindliche Tennenbereich ist im Rundholzblockbau gezimmert. Eine Besonderheit ist der Kamin ("Schliefer" oder "schliefbarer" Kamin) in der Rauchküche. Er wurde so genannt, weil der Rauchfangkehrer beim Reinigen durchkriechen, also "durchschliefen" konnte. Eine hölzerne Stiege führt in das 1. Obergeschoß. Von dort gibt es einen Zugang zur Tenne sowie zu den drei Schlaf- und Wohnräumen. Diese Räumlichkeiten waren als Auszug gedacht und wurden von den Eltern und noch im Hause lebenden Angehörigen bewohnt.

Gebäudedetails:

  • Tramdecke in der Stube (laut Datierung am Tram errichtet um 1550)
  • Rauchkuchl (errichtet um 1550)
  • Türe der Rauchkuchl (errichtet 1754 )
  • alle anderen hölzernen Tramdecken wurden ebenfalls um 1754 errichtet)
  • der gezimmerte Wohnteil (Errichtung lt. Datierung an einem Kopfband um 1754)
  • Deckenmalerei in der "Bachstube" (1. OG)

Quelle