Biber

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Der Europäische Biber, ein einst auch in Salzburg heimisches Nagetier, macht – heute wieder eingebürgert und streng geschützt – wieder von sich reden.

Zuordnung

Der Europäische Biber gehört zur Gattung Biber aus der Ordnung der Nagetiere. Er ist ein naher Verwandter des Kanadischen Bibers und wurde daher früher wie der Kanadische Biber auch als Unterart nur einer biologischen Art angesehen. Dagegen spricht, dass der Europäische Biber 48 Chromosomen hat, der Kanadische jedoch nur 40. Der Europäische Biber ist mit einer Körperlänge von 60 bis 80 cm etwas kleiner als sein nordamerikanischer Verwandter und weist auch noch weitere morphologische Unterschiede auf.

Lebensraum

Biber gestalten ihren Lebensraum aktiv. Neben Erdbauten legen sie Zweig-Uferburgen und Wasserburgen an. Sie regulieren den Wasserstand ihrer Wohngewässer mittels Dammbauten.

Der europäische Biber war bereits bis auf Restpopulationen ausgerottet. Heute findet er sich durch erfolgreiche Wiedereinbürgerungsversuche und strenge Schutzmaßnahmen vor allem in Süddeutschland an vielen Stellen wieder und zeigt sich auch im angrenzenden Salzburg, wo er durch seine unleugbaren Lebenszeichen Stadtpolitikern und Salzachkraftwerksbauern derzeit die Sorgenfalten auf die Stirn treibt.

Spuren

Biber hinterlassen nicht nur Tritt- und Fraßspuren, ihre Lebensart manifestiert sich am sichtbarsten durch die von ihnen errichteten Dämme. 
Trittspur

Spuren von Vorderpfoten der Biber sind ca. 5 cm lang und 4 cm breit. Biber haben an den Vorderpfoten fünf Zehen und lange spitze Krallen, die sich am Untergrund abdrücken. Der Hinterfuß ist mit 10 bis 15 cm Länge wesentlich größer als die Vorderpfote, weist ebenfalls fünf Zehen auf, die mit kurzen Krallen besetzt sind. Die Zehen sind an der Spitze mit einer festen Schwimmhaut miteinander verbunden. Die Hinterpfote drückt sich mit allen fünf Zehen und den darauf befindlichen Krallen im Boden ab.

Fraßspur

Noch stehende oder schon umgestürzte Bäume weisen in ca. 0,5 m Stammhöhe Zahnspuren von etwa 8 mm Breite auf. Dicke Stämme werden rundum benagt. Bei diesen von Bibern benagten Bäumen befinden sich rund um den Stammfuß zahlreiche Holzspäne mit ca. 4 cm Breite und 10 cm Länge.

Damm

Biber errichten ihre Dämme in Form fester Querverbauungen in Fließgewässern. Das Baumaterial besteht aus miteinander verflochtenen Ästen, die Nagespuren aufweisen, aus anderem Pflanzenmaterial und aus Schlamm. Solche Dämme sind bis zu einem Meter hoch und 0,8 m breit. Biber sind keine nomadisierenden Tiere, denen Flüsse wie die Salzach zu groß sind. Sie sind in Flussauen mit Altwässern, in kleineren Fließgewässern, in Auwäldern oder Ufergehölzen und zum Teil auch in fließgewässernahen Baggerseen zu finden.

==Gegenwart==

Was von Journalisten halbernst „Verschwörung der Biber“ genannt wurde, ist der Umstand, dass sich die wenigen in dicht verbauten Gegenden wieder heimisch gewordenen Biber mit der ihnen eigenen Vorliebe für Reviere an Bach- und Flussläufen u. a. auch dort niederlassen, wo der Mensch gerne seine eigenen Werke errichten würde, als da sind: Kraftwerke, Brücken, u.a.m.

Biber sind aber streng geschützt. Ihre Baue und deren Umfeld müssen daher respektiert werden und zwingen uns dadurch zu differenzierten Interessensabwägungen und Auseinandersetzungen über die v on uns gewollte Beschaffenheit unserer Welt.

Quellen

  • SN vom 18. Mai 2010, Lokalteil, S. 4 – 5
  • Klaus Richarz, „Tierspuren“, Ulmer Naturführer, Stuttgart 2006
  • Deutsche Wikipedia, Europäischer Biber

Kategiorie:Natur