Daniell Porsche

Daniell Porsche (* 17. September 1973 in Stuttgart, Baden-Württemberg, Bundesrepublik Deutschland) gehört zur Porsche-Dynastie und macht in Salzburg mit außergewöhnlichen Projekten Schlagzeilen.

Leben

Seine Verwandten sind Manager, Techniker, Vorstände. Er ist Musiktherapeut und Waldorfpädagoge, spielt Querflöte, schreibt Bücher und Gedichte und gab seiner Tochter den Namen der Schwester Antigones, Ismene, „weil Ismene im Stillen Gutes tut“.

Daniell Porsche fährt zwar einen Porsche Cayenne. Ansonsten fällt er in der Autobauer-Dynastie aus der Reihe – vor allem deshalb, weil er den Großteil seines Anteils an den Unternehmensgewinnen in die Paracelsus-Schule in St. Jakob am Thurn steckt. 6,5 Mill. Euro investierte er in den Bau der Schule für „seelenpflegebedürftige“ Kinder, wie er sagt. Dann kaufte er den „Trapp-Hof“, einen alten Bauernhof, an dem die Kinder seiner Schule mit der Landwirtschaft vertraut gemacht werden. Jüngst kaufte er noch ein Waldstück beim Thurnberg, wo er einen „Wandergarten“ anlegen will.

Mit der Waldorfideologie machte Daniell schon als Kind Bekanntschaft. Er besuchte in Salzburg den Waldorfkindergarten und anschließend die neu gegründete Rudolf-Steiner-Schule. Nach der Matura in Stuttgart studierte er in der Schweiz Waldorfpädagogik und in Berlin Musiktherapie. Später übernahm er eine Klasse an der Paracelsus-Schule in Salzburg, wurde dort bald zum Vereinsobmann gewählt und steckte sein Vermögen in den Bau des neuen Schulgebäudes in St. Jakob am Thurn.

Allerdings stößt der leidenschaftliche Ballonfahrer mit seinen Projekten nicht überall auf Zustimmung – so auch bei seinem jüngsten Vorhaben. Porsche kaufte die alte, verfallene Mühle beim Dorfturm in St. Jakob. Die will er sanieren lassen, damit die Schulkinder eine Rückzugsmöglichkeit bekommen. Doch ein Nachbar, der ehemalige grüne Gemeindevertreter und Turmbesitzer Martin Flatz, legte sich in der Frage das Wegerechts quer. Porsche kam trotzdem zum Ziel. Allerdings war dafür ein Gerichtsbeschluss nötig.

Auch die Architektur seines Kulturzentrums (Schule, Schützenwirt, Jakobisaal) sorgte für Diskussionen. Dazu kommen jene, die kritisieren, dass der Urenkel Ferdinand Porsches in St. Jakob alles aufkaufe. Doch Letztere können aufatmen. Weitere Großprojekte sind derzeit nicht in Sicht. Er wolle bei den Investitionen leiser treten, sagt Porsche.

Der Grund ist finanzieller Natur: „Es ist nicht so, dass ich das Geld aus der Tasche ziehe“, sagt Porsche. „So viel schüttet die Firma dann auch wieder nicht aus.“ So kostet der Schulbetrieb pro Jahr 700.000 Euro. Nur rund die Hälfte kommt von Land und Stadt. Für den Rest müssen überwiegend Porsche und seine Familie aufkommen. „Ich habe Kredite von ein paar Millionen Euro laufen. Das muss abgearbeitet werden. Meine Frau sagt immer: ,Ich könnte an deiner Stelle nicht mehr schlafen.'

Leistungen

Porsches größtes Projekt ist der Bau der neuen Paracelsus-Schule in St. Jakob, für die er 6,5 Mill. Euro investierte. In dieser Waldorfschule werden Schüler unterrichtet, die in großen Klassen nicht zurechtkommen. In jeder Klasse sitzen nur zwei bis vier Schüler. Ziel der Waldorfpädagogik ist es, den Menschen mit all seinen Fähigkeiten zu betrachten.

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