Dienstbote
Dienstboten waren einst, vor allem am Land, besitzlose Knechte und Mägde.
Geschichte
Franz Innerhofer, Sohn einer Magd in Krimml im Oberpinzgau, schildert in seinen Büchern den harten und trostlosen Alltag von Dienstboten im Salzburger Land, wie man ihn noch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erleben konnte.
Darin schreibt er u. a. dass Pfarrer von der Kanzler in ihren Predigten gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr wetterten und dabei nur die Dienstboten anschauten. Selbst die Kirche betrachtete sie nicht als Christen in dem Sinne, denn sie gingen nur zur Messe, weil sie von ihren Dienstherren dazu gezwungen wurden. Kirchgangverweigerung hätte dazu geführt, dass der Bauern die Person verhungern hätte lassen oder sie am selben Tag noch vom Hof verjagt hätte.
Besonders die Frauen litten unter Rechtlosigkeit der Dienstboten. Mägde durften in den allermeisten Fälle nicht heiraten, weil sie als Arbeitskräfte notwendig waren. Nur heimlich konnten sie Liebschaften haben. Nahm beispielsweise eine Magd das Taschenmesser eines Knechts beim Jausnen, so konnte man davon ausgehen, dass der Knecht noch am selben Abend sie in ihrer Kammer besuchte.
Fensterln
wird noch ergänzt
Rund 300.000 Dienstboten gab es in den 1930er Jahren noch Österreich.
Quelle
- Salzburger Geschichten, Herausgeber SalzburgerLand Tourismus Gesellschaft, Datum unbekannt