ATSV Bischofshofen

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Der Arbeiter- Turn- und Sportverein Bischofshofen war ein polysportiver Arbeitersportverein aus der damaligen Marktgemeinde Bischofshofen im Pongau.

Die Gründung des Vereins liegt im Dunkeln, dürfte aber vermutlich Anfang der 1920er Jahre anzusetzen sein, da sich in diesem Zeitraum vermehrt Gründungen von Arbeitersportvereinen in Stadt und Land Salzburg nachweisen lassen. Ebenso unklar wie die Entstehung ist auch die Auflösung des Vereins. Dazwischen gibt es aber einige interessante Ereignisse die unmittelbar mit dem Sportverein zusammenhängen, zu berichten.

1. Jugendsportfest des Wintersportortes Bischofshofen

Vom 29. bis 30. Jänner 1927 veranstaltete der ATSV das „1. Jugendsportfest des Wintersportortes Bischofshofen“. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde erstmals ein Sprunglaufwettbewerb auf der kleinen seit Mitte der 1920er- Jahre bestehenden „Astenschanze“ abgehalten.

Errichtung der Wasserfallschanze

Ebenfalls 1927 legte der Verein mit der Errichtung der „Wasserfallschanze“ unterhalb der Ruine Bachfall den Grundstein zur Entwicklung des Skisprungsports in Bischofshofen. Den Namen verdankte die mittlerweile längst nicht mehr bestehende Skisprungschanze ihrer Nähe zum Wasserfall.

Bis 1947, also über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten, wurden trotz der politisch angespannten Lage in Österreich (z. B. Verbot der Arbeitervereine) und des 2. Weltkrieges, fast jedes Jahr mehrere Sprungläufe ausgetragen, darunter das traditionelle „Josefispringen“. Bei den Zuschauern damals sehr gefragt, waren die nach den „regulären“ Sprungläufen angesetzten Doppelspringen, bei denen zwei Springer gleichzeitig über den Bakken gingen. Diese Form des Sprunglaufs diente jedoch weniger dem sportlichen Wettkampf als mehr der Unterhaltung der Zuschauer. Zu den wagemutigen Springern, die in den 1930ern über die Wasserfallschanze gingen, gehörten unter anderen der spätere Weltmeister und Weltrekordhalter Sepp Bradl und der WM- und Olympiateilnehmer Gregor Höll.

Fußball im ATSV

Nach dem Zweiten Weltkrieg schlossen sich dem Arbeiter,- Turn- und Sportverein auch die Fußballer des ehemaligen, 1938 aufgelösten Bischofshofener Sportklubs an. Der ATSV spielte daraufhin in der wieder ausgetragenen Meisterschaft des Salzburger Fußball-Verbandes und belegte in der obersten Landesklasse mit vier Punkten den letzten Rang hinter seinen Mitstreitern SAK 1914, 1. SSK 1919, Austria Salzburg, SV Bürmoos und 1. Halleiner SK.

Damit avancierte der ATSV Bischofshofen zum ersten Pongauer Fußballverein und zum ersten Vertreter „Innergebirgs“ (Pongau, Pinzgau, Lungau) in der höchsten Salzburger Spielklasse. Im folgenden Spieljahr, 1946/47, reichte es für den ATSV Bischofshofen zum siebten und vorletzten Tabellenplatz vor dem ATSV Maxglan.

Im Sommer 1947 lösten sich die Fußballer aus dem Arbeiterverein heraus und gründeten mit dem SK Bischofshofen den einstigen BSK neu. Dabei wurde im SK Bischofshofen neben der Sektion Fußball auch eine Sektion „Skilauf“ gegründet aus der sich später der eigenständige Ski-Club Bischofshofen entwickelte.

Das weitere Schicksal des ATSV Bischofshofen lässt sich ab diesem Zeitpunkt nicht mehr verfolgen. Der Verein dürfte sich bald danach aufgelöst haben.

Quellen

  • Ski-Club Bischofshofen
  • Bischofshofen. 5000 Jahre Geschichte und Kultur. Kapitel Sportvereine. Sparkasse in Bischofshofen (Hg.) 1984