Konflikt am Almkanal

Aus SALZBURGWIKI
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Der Konflikt Almkanal trat erstmals 2010 massiv auf, wobei es schon früher Reibungspunkte zwischen Jugendlichen gab, die entlang des Almkanals badeten (oder feierten) und den Anrainern.

Ausgangssituation 2011

Mülltonnen, die im Almkanal treiben - von Jugendlichen dorthin geworfen, niedergetretene und von Motocross-Motorrädern niedergefahrene Wiesenfläche, Verunreinigungen auf Wegen und in Wiesen (Müll, leere Wein- und Bierflaschen, Dosen usw.), Jugendliche, die Zufahrtstraßen ohne Grund blockieren und Anrainer anpöbeln, Sachbeschädigungen, verängstigte Anrainer, die sich abends nicht mehr aus ihren Häusern trauen, Lärm bis in die späte Nacht oder frühen Morgenstunden;

Fast täglich ist der Jugendarbeiter im Rahmen der mobilen Jugendaktion „Streusalz“ am Almkanal unterwegs, um mit den (großteils) Jugendlichen über die Probleme und das Zusammenleben mit den Anrainern zu sprechen.

Anrainerforderungen

Die rund 100 Haushalte forderten in einem Schreiben im April 2011 an die Stadtregierung und bei Gesprächen mit Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) unter anderem Bade- und Lärmverbot ab 20 Uhr, eigens ausgewiesene Badeflächen außerhalb der Wohngebiete, Aufenthaltsverbot auf den Brücken, Alkohol- und Parkverbot am Almkanal sowie verstärkte Kontrollen durch Streusalz und die Polizei.

Bürgerversammlung

Bei einer Bürgerversammlung am 28. April im Gneiser Pfarrsaal in der Eduard-Macheiner-Straße prallten die Emotionen der Gruppen aufeinander. Zwar waren erzürnte Anrainer erschienen, ebenso gesprächsbereite Jugendliche, nicht aber jene wenigen bösen Jugendlichen, die die Probleme verursachen. Anrainer forderten vom anwesenden Salzburger Polizeikommandanten Manfred Lindenthaler härtere Vorgangsweise der Polizei gegenüber den Jugendlichen. Eine ortspolizeiliche Verordnung sollte "gute" Jugendliche dazu anhalten, die "bösen" gleich selbst bei der Polizei anzuzeigen (!). Was aber Lindenthaler nicht nur für einen Witz hielt, sondern auch meinte, dazu müsse ein Polizeistaat ins Leben gerufen werden.

"Warum haben sie eigentlich so einen Hass auf Jugendliche?"

Bei aller Problematik stimmte jedoch auch das Verhalten der Erwachsenen bei dieser Bürgerversammlung nachdenklich. Trotz vernünftiger Argumente konnten nur wenige der anwesenden Jugendlichen ausreden, einige wurden sogar ausgelacht. "Warum haben sie eigentlich so einen Hass auf Jugendliche?" fragte einer der Jugendlichen und meinte weiter "Von der Salzach werden wir vertrieben, jetzt vom Almkanal, wo sollen wir denn hin?". (Es ist nicht bekannt, dass die Judendlichen generell von der Salzach vertrieben worden wären. Probleme mit Jugendlichen an der Salzach können sich wohl nur im Bereich des Hotels Sacher wegen denkbaren abendlichen Lärmerregung ergeben.)

Lennart Göhmann, Schüler, Hakzwei Salzburg: Man fühlt sich schon wie bei 'Big Brother': Überall wirst du fotografiert und angemotzt, und die Leute lassen nicht mit sich reden. Ein paar Trotteln gibt's halt immer. Manchmal glaube ich, die Anrainer wollen gar keine Lösung, sondern uns einfach nur alle weghaben.

Charlotte Schwarz, Anrainerin: Ich bin sicher die Letzte, die der Jugend den Spaß verderben will. Aber ich fühle mich bereits regelrecht terrorisiert. Mein Zaun wurde niedergetreten, ein Gartenhäuschen angesprayt. Man müsste Anrainer und Jugendliche für etwas Gemeinsames begeistern, der lokale Naturschutz wäre ein neutraler Dreh- und Angelpunkt. (Hinweis: Der dortige Zaun ist mehr als provisorisch angebracht, das Gartenhäuschen mehr als baufällig).

Neue Probleme zwischen Anrainern und Jugendlichen ergeben sich im Raum um die Pulvermühle. Hier sollte auf Wunsch von Stadtrat Padutsch eine von der Stadt regelmäßig gepflegte und rückgeschnittene Hecke das Baden vor den Häusern am Wilhelm-Backhaus-Weg großteils verunmöglichen. Nachdem dieses Hecke zu eine unerwünschten Beschattung der Kopfweiden führen und damit die wärmeliebenden Käferlarven in den Kopfweiden gefährden kann, ist das Verfahren zur Pflanzung bisher nicht abgeschlossen. (Quelle: https://www.sn.at/salzburg/chronik/salzburg-behoerde-verbietet-straeucher-um-einen-kaefer-zu-schuetzen-25443610 © Salzburger Nachrichten VerlagsgesmbH & Co KG 2018).

Eine Entschärfung der Situation ist auch durch den Bau des neuen Geh- und Radweges entlang des Kleingartenvereines Thumegg zu erwarten, weil hier auf eine lange Strecke neuer Badeplatz abseits vom unmittelbaren Suiedlungsraum geschaffen wurde.

Quellen