Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
Keine Änderung der Größe ,  22:35, 15. Nov. 2018
K
Zeile 23: Zeile 23:     
==Ortschronik Goldegg==
 
==Ortschronik Goldegg==
20 Jahre nach Maders Tod erschien 2008 in Goldegg eine Ortschronik. Darin werden die ‚Jagageschichten‘ des ehemaligen SS-Obersturmführers vom Dorfchronisten als historische Wahrheit wiedergegeben. Demnach hätten, so wird Mader in der Ortschronik zitiert, der Gauleiter und er selbst die Goldegger vor der Deportierung nach Wolhynien gerettet. Die Wagons dazu wären bereits an den Bahnhöfen [[Lend]] und [[Schwarzach]] bereitgestanden. Dazu ist anzumerken, dass Wolhynien, ein Gebiet in [[Rumänien]], zur damaligen Zeit nicht mehr im Machtbereich der Deutschen Wehrmacht lag und daher eine zwangsweise Deportation der Goldegger Bevölkerung in dieses Gebiet gar nicht möglich gewesen wäre. Der Grund dieser angeblich geplanten Deportierung war eine kleine Gruppe von Wehrmachtsdeserteuren, die sich ab dem Winter 1943/44 in der Umgebung von Goldegg-[[Weng (Goldegg)|Weng]] versteckt hielt und von der lokalen Bevölkerung unterstützt wurde. Die Zerschlagung der Goldegger Deserteursgruppe am [[2. Juli]] [[1944]] ([[Goldegger Sturm]]) durch ein großes Aufgebot von SS und [[Gestapo]] war eine der brutalsten Verfolgungshandlungen des NS-Regimes in einem ländlichen Gebiet der damaligen „Ostmark“. 14 Todesopfer waren zu beklagen, zusätzlich wurden über 20 Personen, vorwiegend Frauen, inhaftiert und zwangsweise in Lager wie dem [[Konzentrationslager Ravensbrück]] überstellt.
+
20 Jahre nach Maders Tod erschien 2008 in Goldegg eine Ortschronik. Darin werden die ‚Jagageschichten‘ des ehemaligen SS-Obersturmführers vom Dorfchronisten als historische Wahrheit wiedergegeben. Demnach hätten, so wird Mader in der Ortschronik zitiert, der Gauleiter und er selbst die Goldegger vor der Deportierung nach Wolhynien gerettet. Die Wagons dazu wären bereits an den Bahnhöfen [[Lend]] und [[Schwarzach]] bereitgestanden. Dazu ist anzumerken, dass Wolhynien, ein Gebiet in der [[Ukraine]], zur damaligen Zeit nicht mehr im Machtbereich der Deutschen Wehrmacht lag und daher eine zwangsweise Deportation der Goldegger Bevölkerung in dieses Gebiet gar nicht möglich gewesen wäre. Der Grund dieser angeblich geplanten Deportierung war eine kleine Gruppe von Wehrmachtsdeserteuren, die sich ab dem Winter 1943/44 in der Umgebung von Goldegg-[[Weng (Goldegg)|Weng]] versteckt hielt und von der lokalen Bevölkerung unterstützt wurde. Die Zerschlagung der Goldegger Deserteursgruppe am [[2. Juli]] [[1944]] ([[Goldegger Sturm]]) durch ein großes Aufgebot von SS und [[Gestapo]] war eine der brutalsten Verfolgungshandlungen des NS-Regimes in einem ländlichen Gebiet der damaligen „Ostmark“. 14 Todesopfer waren zu beklagen, zusätzlich wurden über 20 Personen, vorwiegend Frauen, inhaftiert und zwangsweise in Lager wie dem [[Konzentrationslager Ravensbrück]] überstellt.
 
   
 
   
Im Jahr 2018 erschien einerseits der literarische Roman „Schwedenreiter“ von [[Hanna Sukare]], und in einem unübersehbaren zeitlichen Zusammenhang mit der angekündigten Vorstellung dieses Buches im [[Schloss Goldegg]], erfolgte andererseits die Schändung der Gedenktafel für die Opfer der Verfolgung der Goldegger Deserteure durch unbekannte Täter. Zeitnahe zu diesen Ereignissen fasste die Goldegger Gemeindevertretung den Beschluss, noch vorhandene Exemplare der Goldegger Chronik aus dem Jahr 2008 nicht mehr auszugeben und das darin enthaltene Kapitel über die NS-Zeit von Historikern neu schreiben zu lassen.
+
Im Jahr 2018 erschien einerseits der literarische Roman „Schwedenreiter“ von [[Hanna Sukare]], und in einem unübersehbaren zeitlichen Zusammenhang mit der angekündigten Vorstellung dieses Buches im [[Schloss Goldegg]], erfolgte andererseits die Schändung der Gedenktafel für die Opfer der Verfolgung der Goldegger Deserteure durch unbekannte Täter. Zeitnahe zu diesen Ereignissen fasste die Goldegger Gemeindevertretung den Beschluss, noch vorhandene Exemplare der Goldegger Chronik aus dem Jahr 2008 nicht mehr auszugeben und das darin enthaltene Kapitel über die NS-Zeit von Historikern neu schreiben zu lassen.
    
==Quellen==
 
==Quellen==
28.594

Bearbeitungen

Navigationsmenü