Tristen: Unterschied zwischen den Versionen
(→Erläuterung: 'Tristenspitze (Berg) entfernt l liegt in Kärnten) |
K (+ Kategorie(n)) |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
| − | Unter '''Triste(n)''' oder Driste(n) versteht man | + | Unter '''Triste(n)''' oder Driste(n) versteht man kegelförmige [[Heustadel|Heuschober]]. |
==Beschreibung== | ==Beschreibung== | ||
Tristen sind Heulager, die im Freien errichtet werden. In Heutristen, in Salzburg auch ''„Triststatt“'' genannt, wird das Heu unter freiem Himmel gelagert, wobei zum Schutz vor Bodennässe entweder Fichtenreisig oder Steine ausgelegt werden. In der Mitte der Triste befndet sich eine ''Triststange'', die senkrecht in den Boden gerammt der Triste die nötige Stabilität verleiht. Auf das Fundament schichtet man das Heu in Kegelform auf und bedeckt die Spitze des Kegels mit einem runden Rasenziegel. Es handelt sich dabei meist um Bergheu oder auch um Seeschilfrohr, das zur Streu aufgeschobert, festgetreten und oben abgedeckt wird. | Tristen sind Heulager, die im Freien errichtet werden. In Heutristen, in Salzburg auch ''„Triststatt“'' genannt, wird das Heu unter freiem Himmel gelagert, wobei zum Schutz vor Bodennässe entweder Fichtenreisig oder Steine ausgelegt werden. In der Mitte der Triste befndet sich eine ''Triststange'', die senkrecht in den Boden gerammt der Triste die nötige Stabilität verleiht. Auf das Fundament schichtet man das Heu in Kegelform auf und bedeckt die Spitze des Kegels mit einem runden Rasenziegel. Es handelt sich dabei meist um Bergheu oder auch um Seeschilfrohr, das zur Streu aufgeschobert, festgetreten und oben abgedeckt wird. | ||
| − | |||
Der Begriff kommt (kam) auch im Zusammenhang mit anderen Materialien zur Anwendung: Getreidehaufen auf der Tenne wurden als ''Getreidetristen'', Reisighaufen als ''Wittristen'' und Holzstöße als ''Holztristen'' bezeichnet. | Der Begriff kommt (kam) auch im Zusammenhang mit anderen Materialien zur Anwendung: Getreidehaufen auf der Tenne wurden als ''Getreidetristen'', Reisighaufen als ''Wittristen'' und Holzstöße als ''Holztristen'' bezeichnet. | ||
| Zeile 11: | Zeile 10: | ||
==Quellen== | ==Quellen== | ||
| − | * Heinz-Dieter Pohl | + | * Pohl, Heinz-Dieter Pohl: ''Die Bergnamen der Hohen Tauern'', OaAV-Dokumente Nr. 6, HG [[Österreichischer Alpenverein]], Innsbruck 2009 |
| − | * Johann Andreas | + | * Schmeller, Johann Andreas: ''Bayrisches Wörterbuch'', Band 1/1, S. 675, R. Oldenbourg-Verlag, München, 1996 |
* Salzburgwiki, Stichwort [[Almgebäude]] | * Salzburgwiki, Stichwort [[Almgebäude]] | ||
| Zeile 19: | Zeile 18: | ||
[[Kategorie:Kultur]] | [[Kategorie:Kultur]] | ||
[[Kategorie:Pinzgau]] | [[Kategorie:Pinzgau]] | ||
| + | [[Kategorie:Architektur]] | ||
| + | [[Kategorie:Gebäude]] | ||
[[Kategorie:Landwirtschaft]] | [[Kategorie:Landwirtschaft]] | ||
| − | [[Kategorie:Landwirtschaft ( | + | [[Kategorie:Landwirtschaft (Bauwerk)]] |
Version vom 22. März 2014, 13:52 Uhr
Unter Triste(n) oder Driste(n) versteht man kegelförmige Heuschober.
Beschreibung
Tristen sind Heulager, die im Freien errichtet werden. In Heutristen, in Salzburg auch „Triststatt“ genannt, wird das Heu unter freiem Himmel gelagert, wobei zum Schutz vor Bodennässe entweder Fichtenreisig oder Steine ausgelegt werden. In der Mitte der Triste befndet sich eine Triststange, die senkrecht in den Boden gerammt der Triste die nötige Stabilität verleiht. Auf das Fundament schichtet man das Heu in Kegelform auf und bedeckt die Spitze des Kegels mit einem runden Rasenziegel. Es handelt sich dabei meist um Bergheu oder auch um Seeschilfrohr, das zur Streu aufgeschobert, festgetreten und oben abgedeckt wird.
Der Begriff kommt (kam) auch im Zusammenhang mit anderen Materialien zur Anwendung: Getreidehaufen auf der Tenne wurden als Getreidetristen, Reisighaufen als Wittristen und Holzstöße als Holztristen bezeichnet.
Erläuterung
tristen, tristern, trischen bedeutet aufrichten, aufschlichten, aufschobern. Triste oder besser Driste, da das Wort mit dreschen in Zusammenhang steht, hat bei den Bergnamen in den Hohen Tauern (Schobergruppe) die gleiche Bedeutung wie Schober (Heuschober) = Haufen.
Quellen
- Pohl, Heinz-Dieter Pohl: Die Bergnamen der Hohen Tauern, OaAV-Dokumente Nr. 6, HG Österreichischer Alpenverein, Innsbruck 2009
- Schmeller, Johann Andreas: Bayrisches Wörterbuch, Band 1/1, S. 675, R. Oldenbourg-Verlag, München, 1996
- Salzburgwiki, Stichwort Almgebäude