Eiszeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Das kanäozoische Eiszeitalter begann bereits im Tertiär vor etwa 34 Millionen Jahren, als der Kontinent Antarktis den Südpol erreichte und allmählich vergletscherte. Im Pliozän vor etwa 2,7 Millionen Jahren setzt eine verstärkte Eisbildung auch in der Arktis ein. Ab diesem Zeitpunkt wechseln sich längrre Kaltzeiten und kürzere Warmzeiten nach dem Rhythmus der Milanković-Zyklen ab.<ref>Wikipedia 2022, Stichwort: Kanäozoisches Eiszeitalter</ref>
 
Das kanäozoische Eiszeitalter begann bereits im Tertiär vor etwa 34 Millionen Jahren, als der Kontinent Antarktis den Südpol erreichte und allmählich vergletscherte. Im Pliozän vor etwa 2,7 Millionen Jahren setzt eine verstärkte Eisbildung auch in der Arktis ein. Ab diesem Zeitpunkt wechseln sich längrre Kaltzeiten und kürzere Warmzeiten nach dem Rhythmus der Milanković-Zyklen ab.<ref>Wikipedia 2022, Stichwort: Kanäozoisches Eiszeitalter</ref>
  
Vor etwa 2 Millionen Jahren begann das Quartär, dessen erste Phase als Pleistozän bezeichnet wird. Unsere aktuelle geologische Epoche wird als Holozän bezeichnet und beginnt vor etwa 10.000 Jahren vor Heute. Streng genommen befinden wir uns in einer Zwischeneiszeit, deren warmzeitlicher Höhepunkt bereits überschritten ist. Etwa in 10.000 Jahren wäre nach den Milanković-Zyklen eine neue Eiszeit zu erwarten,<ref>Kroonenberg 2008</ref> sofern die Menschheit es nicht schafft, durch die anthropogen verursachte Klimaerwärmung die natürliche Abfolge von Kalt- und Warmzeiten zu zerstören.<ref>Dollinger 2010, S. 17f</ref>
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Vor etwa 2 Millionen Jahren begann das Quartär, dessen erste Phase als Pleistozän bezeichnet wird. Unsere aktuelle geologische Epoche wird als Holozän bezeichnet und beginnt vor etwa 10.000 Jahren vor Heute. Streng genommen befinden wir uns in einer Zwischeneiszeit, deren warmzeitlicher Höhepunkt bereits überschritten ist. Etwa in 10.000 Jahren wäre nach den Milanković-Zyklen eine neue Eiszeit zu erwarten,<ref>Kroonenberg 2008, S. 12</ref> sofern die Menschheit es nicht schafft, durch die anthropogen verursachte Klimaerwärmung die natürliche Abfolge von Kalt- und Warmzeiten zu zerstören.<ref>Dollinger 2010, S. 17f</ref>
  
 
==Frühere Eiszeitalter==
 
==Frühere Eiszeitalter==

Version vom 8. August 2022, 20:13 Uhr

Eisstromnetzes des Würm Gletschers im Bereich des Landes Salzburg, Quelle: Dollinger et al 2011, Karte 4

Als Eiszeit bezeichnet man in der Quartärgeologie die Kaltzeiten innerhalb eines Eiszeitalters, bei denen die Vergletscherung das heutige Ausmaß bei weitem überstieg.

Eiszeiten, Kaltzeiten und Warmzeiten in einem Eiszeitalter

Innerhalb eines Eiszeitalters wechseln sich Kalt- und Warmzeiten nach einem regelmäßigen Muster ab, die als Milanković-Zyklen bezeichnet werden.[1] Da in der Erdgeschichte zwar mehrere Eiszeitalter nachgewiesen wurden, jedoch die Erde das gesamte Erdmittelalter eisfrei war, wird als wesentliche Voraussetzung für ein Eiszeitalter die Lage eines Kontinents an einem der Pole vermutet. Nur dann kann sich eine große Eiskalotte aufbauen, die durch ihre Albedo einen erheblichen Teil der einfallenden Sonnenstrahlung weitgehend reflektiert und dadurch den Wärmehaushalt der Erde negativ beeinflusst.[2]

Unser aktuelles Eiszeitalter

Das aktuelle Eiszeitalter mit der Antarktis in Südpollage wird als Quartär bezeichnet und unterteilt sich in das Pleistozän (1,8 Millionen Jahre vor Heute[3] bis 10 000 Jahre vor Heute) und das Holozän (10 000 Jahre vor Heute bis Heute). Das Pleistozän als Periode weltweiter Vereisungen umfasst mehrere Eis-, Kalt- und Warmzeiten, wobei im Alpenraum vier Eiszeiten (Würm-, Riss-, Mindel- und Günz-Eiszeit) und weitere zwei Kaltzeiten (Donau- und Biber-Kaltzeit) durch Sedimente nachgewiesen sind.[4] Die letzte Vereisungsperiode bezeichnen wir in den Alpen als „Würm-Eiszeit“, die etwa vor 23 000 Jahren ihren Höhepunkt in Form eines gewaltigen Eisstromnetzes in den Alpen hatte. Fast das ganze Land Salzburg lag damals unter Eis, nur die höchsten Gipfel ragten aus dem kilometerdicken Eismantel, der Inn- und der Salzachgletscher endeten in Form gewaltiger Gletscherzungen im Alpenvorland.[5]

Das kanäozoische Eiszeitalter begann bereits im Tertiär vor etwa 34 Millionen Jahren, als der Kontinent Antarktis den Südpol erreichte und allmählich vergletscherte. Im Pliozän vor etwa 2,7 Millionen Jahren setzt eine verstärkte Eisbildung auch in der Arktis ein. Ab diesem Zeitpunkt wechseln sich längrre Kaltzeiten und kürzere Warmzeiten nach dem Rhythmus der Milanković-Zyklen ab.[6]

Vor etwa 2 Millionen Jahren begann das Quartär, dessen erste Phase als Pleistozän bezeichnet wird. Unsere aktuelle geologische Epoche wird als Holozän bezeichnet und beginnt vor etwa 10.000 Jahren vor Heute. Streng genommen befinden wir uns in einer Zwischeneiszeit, deren warmzeitlicher Höhepunkt bereits überschritten ist. Etwa in 10.000 Jahren wäre nach den Milanković-Zyklen eine neue Eiszeit zu erwarten,[7] sofern die Menschheit es nicht schafft, durch die anthropogen verursachte Klimaerwärmung die natürliche Abfolge von Kalt- und Warmzeiten zu zerstören.[8]

Frühere Eiszeitalter

Nachgewiesen sind fünf Eiszeitalter für den Zeitraum vor dem Mesozoikum (Erdmittelalter) und das Kanäozoische (Quartäre) Eiszeitalter. Während des Mesozoikums war die Erde eisfrei, es war kein Kontinent in Pollage.[9]

Quellen

  • Dollinger, Franz (1998): Die Naturräume im Budesland Salzburg. Erfassung chorischer Naturraumeinheiten nach morphodynamischen und morphogenetischen Kriterien zur Anwendung als Bezugsbasis in der Salzburger Raumplanung. Trier: (= Forschungen zur Deutschen Landeskunde, Bd. 245), 215 S.
  • Dollinger, Franz (2010): Ist die Raumordnungspolitik der Schlüssel zu einer erfolgreichen Klimapolitik? Diskussion erster Zwischenergebnisse des Alpenraumprojekts CLISP im Lichte der Klimageschichte und des zukünftigen Klimas des Landes Salzburg. - In: SIR- Mitteilungen und Berichte, Bd. 34, S. 7-26
  • Dollinger, Franz; Kienberger, Stefan; Klingler, Stefan; Lampelmaier, Lydia; Neuwirth, Christian; Prinz, Thomas; Reischenböck, Gerald; Riedler, Walter; Schönegger, Claudia; Zeil-Fahlbusch, Elisabeth (2011): Klimawandel und Raumplanung in Salzburg. Ergebnisse des Alpenraumprojekts CLISP zur Anpassung an den Klimawandel für die Modellregion Pinzgau–Pongau. Salzburg: (= Materialien zur Raumplanung, Bd. 22), 128 S.
  • Gamerith, Werner; Heuberger, Helmut (1999): Daten zur Eisstromhöhe des eiszeitlichen Salzachgletschers im Salzachquertal zwischen Schwarzach-St. Veit und Salzburg. - In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde, 139. Vereinsjahr, S. 317–341
  • Kroonenberg, Salomon (2008): Der lange Zyklus. Die Erde in 10.000 Jahren. Aus dem Niederländischen von Monica Barendrecht und Thomas Charpey. Darmstadt: Primus Verlag, 256 S.
  • Penck, Albrecht; Brückner, Eduard (1909): Die Alpen im Eiszeitalter. Erster Band: Die Eiszeiten in den nördlichen Ostalpen. Leipzig: Chr. Herm. Tauchnitz, 393 S.
  • Wikipedia 2022, Stichworte Eiszeitalter und Kanäozoisches Eidueitalter

Einzelnachweise

  1. Wikipedia: Milanković-Zyklen
  2. Dollinger 2010, S. 10
  3. Als "Heute" gilt das Jahr 1950, das Jahr, in dem die erste Wasserstoffbombe gezündet wurde. Die Datierungen nach der Kohlenstoff-Isotopenmethode haben deshalb diesen Bezugszeitpunkt.
  4. Penk & Brückner 2009, zit. nach Dollinger 1998, S. 92, und 2010, S. 10f
  5. Gamerith & Heuberger 1999, Karte 1 und Dollinger et al 2011, Karte 4
  6. Wikipedia 2022, Stichwort: Kanäozoisches Eiszeitalter
  7. Kroonenberg 2008, S. 12
  8. Dollinger 2010, S. 17f
  9. Wikipedia Stichwort Eiszeitalter
vorher

Pliozän

Pleistozän nachher

Holozän