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* Wolfgang Rabitsch, [http://homepage.univie.ac.at/wolfgang.rabitsch/Heteroptera0.html ''„Einführung in die Biologie der Wanzen (Heteroptera)“''] | * Wolfgang Rabitsch, [http://homepage.univie.ac.at/wolfgang.rabitsch/Heteroptera0.html ''„Einführung in die Biologie der Wanzen (Heteroptera)“''] | ||
Version vom 7. Juni 2022, 17:46 Uhr
Die Heteroptera (Wanzen) bilden in der Klasse der Insekten eine Unterordnung der Ordnung der Schnabelkerfe (Hemiptera).
Vorgestellt
Beim Wort „Wanze“ denkt man in erster Linie, wenn nicht sogar ausschließlich an die blutsaugende Bettwanze (oder die gleichnamigen Abhörgeräte). Leibhaftige Bettwanzen hat aber kaum ein Europäer gesehen, jedoch gewiss eine Reihe anderer Wanzenarten - meist ohne zu wissen, dass es sich um Wanzen handelt.
Körperformen
Die Ordnung der Wanzen verfügt über eine sehr hohe Formenvielfalt. Viele der Tiere erinnern durch ihre rundliche Körperform und ihre farbige Oberseite an Käfer; so etwa die Gemeine Feuerwanze (fälschlich auch „Feuerkäfer“ genannt). Während aber die zusammengefalteten Deckflügel von Käfern den Hinterleib meist zur Gänze bedecken und an einer geraden Mittellinie zusammenstoßen, ist dies auch bei käferähnlichen Wanzen durchaus nicht der Fall. Kennzeichnend für die Wanzen ist, dass die Vorderflügel nicht zur Gänze als Deckflügel (Elytren) ausgebildet sind, sondern – als „Halbdecken“ (Hemielytren) – halb verdickt und verhärtet, halb membranös ausgebildet sind.
So ist das Erscheinungsbild – nicht nur – der Angehörigen der Teilordnung der
Baumwanzen im weiteren Sinn (Pentatomorpha) häufig durch schräg zur Längsachse des Körpers verlaufende Strukturen geprägt, darunter das große dreieckige Schildchen (scutellum) und die Grenze zwischen den verhärteten, farbentragenden und den membranösen Anteilen der Vorderflügel. Hierher gehören die Familien der
- Randwanzen oder Lederwanzen (Coreidae), zB die Lederwanze oder Saumwanze (Coreus marginatus);
- Bodenwanzen (Lygaeidae), zB die Ritterwanze (Lygaeus equestris), deren rot-schwarze Farbgebung an die Feuerwanzen erinnert;
- Feuerwanzen (Pyrrhocoridae);
- Stachelwanzen (Acanthosomatidae), zB Buntrock (Cyphostethus tristriatus) und Bunte Blattwanze (Elasmostethus interstinctus);
- Baumwanzen (Pentatomidae), umfassend zB die Grüne Stinkwanze (Palomena prasina), die Rotbeinige Baumwanze (Pentatoma rufipes), die Graue Gartenwanze (Rhaphigaster nebulosa), die Streifenwanze (Graphosoma lineatum), die Beerenwanze (Dolycoris baccarum), die Zierliche Gemüsewanze (Eurydema dominula), die Kohlwanze (Eurydema oleracea), die Schmuckwanze (Eurydema ornatum), den Spitzling (Aelia acuminata), die Zweizähnige Dornwanze (Picromerus bidens) und neuerdings die Marmorierte Baumwanze (Halyomorpha halys, ein aus Ostasien zugewandertes Neozoon).
Typisch vor allem für die Baumwanzen ist ferner die durch einen massiven Halsschild (Pronotum) bewirkte „Breitschultrigkeit“.
Lebensräume
Wanzen bewohnen alle erdenklichen Lebensräume, seien es Wald, Garten und Wiese, sei es das Wasser: Wasserläufer, Bachläufer, Teichläufer, Ruderwanzen, Rückenschwimmer, Wasserskorpion.
Zumeist können sie fliegen.
Ernährung
Wanzen sind überwiegend Pflanzensauger, manche saugen aber auch in räuberischer oder parasitärer Weise von Tieren.
Einzelne Wanzenarten können bei Massenauftreten Schäden an Kulturpflanzen anrichten, zB der Spitzling an Getreide, die Beerenwanze an Beerenobst oder die Kohlwanze an Kohl.
Bildergalerie
- Feuerwanzen bei der Paarung 01.jpg
Gemeine Feuerwanzen bei der Paarung
- Feuerwanzen bei der Paarung 02.jpg
Gemeine Feuerwanzen bei der Paarung
Quellen
- Eigenartikel, gestützt u. a. auf die Wikipedia-Artikel „Wanzen“, „Systematik der Wanzen“ ua.
- Wolfgang Rabitsch, „Einführung in die Biologie der Wanzen (Heteroptera)“