Diskussion:Salzburger Adel: Unterschied zwischen den Versionen

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:::Bereits am [[29. November]] [[1887]] werden jedoch auch im [http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB14/?pg=232 Trauungsbuch der Lutherischen Stadtkirche der evangelischen Diözese AB in Wien-Innere Stadt, Band 14, Trauung Nr. 209/1887] bei der Trauung von [[Franz Freiherr von der Lancken-Wakenitz|Franz Emil Fritz Freiherr von der Lancken-Wakenitz]] mit der in Oberalm ansässigen [[Adelaide v. Löwenstern|Adelaide Georgine Josefine Freiin von Löwenstern]], der Tochter von [[Friedrich v. Löwenstern|Friedrich Freiherr von Löwenstern]] sämtliche Namen mit den damals noch zulässigen Adelsprädikaten ausgeschrieben, also nicht abgekürzt, auch der eines der beiden Trauzeugen, [[Bolko Graf von Roedern|Bolco Graf von Roedern]] aus Berlin. Abgekürzt wird der des zweiten Trauzeugen mit Philipp ''Gf.[[Boos-Waldeck]]'' aus Wien I., Schellinggasse 7.
 
:::Bereits am [[29. November]] [[1887]] werden jedoch auch im [http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/wien-evang-dioezese-AB/wien-innere-stadt-lutherische-stadtkirche/TRB14/?pg=232 Trauungsbuch der Lutherischen Stadtkirche der evangelischen Diözese AB in Wien-Innere Stadt, Band 14, Trauung Nr. 209/1887] bei der Trauung von [[Franz Freiherr von der Lancken-Wakenitz|Franz Emil Fritz Freiherr von der Lancken-Wakenitz]] mit der in Oberalm ansässigen [[Adelaide v. Löwenstern|Adelaide Georgine Josefine Freiin von Löwenstern]], der Tochter von [[Friedrich v. Löwenstern|Friedrich Freiherr von Löwenstern]] sämtliche Namen mit den damals noch zulässigen Adelsprädikaten ausgeschrieben, also nicht abgekürzt, auch der eines der beiden Trauzeugen, [[Bolko Graf von Roedern|Bolco Graf von Roedern]] aus Berlin. Abgekürzt wird der des zweiten Trauzeugen mit Philipp ''Gf.[[Boos-Waldeck]]'' aus Wien I., Schellinggasse 7.
:::Auch im Konversionsvermerk von Adelaide von Löwensterns Mutter, Josepha Robert im [http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/hallein/TFBXII/?pg=96 Taufbuch der Pfarre Hallein, Band XII, S. 188] wird der Name mit Adelstitel ''Baronin von Löwenstern'' ausgeschrieben, also trotz des engen Schreibfeldes im Kirchenbuch nicht abgekürzt.  
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:::Auch im Konversionsvermerk von Adelaide von Löwensterns Mutter, Josepha Robert im [http://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/hallein/TFBXII/?pg=96 Taufbuch der Pfarre Hallein, Band XII, S. 188] wird der Name mit Adelstitel ''Baronin von Löwenstern'' ausgeschrieben, also trotz des engen Schreibfeldes im Kirchenbuch nicht abgekürzt. Hierbei handelt es sich offensichtlich um die Abschrift eines amtlichen Schreibens (mit Zahl Nr. 5705) der Bezirkshauptmannschaft Salzburg vom 15. Mai 1888.
  
 
:::Vielleicht sollten wir uns bei der Namensschreibweise weniger an geschichtlichen Gepflogenheiten orientieren als an der zum Zeitpunkt des Wirkens der betroffenen Personen rechtsverbindlichen Form, nach Möglichkeit unter Vermeidung von Abkürzungen und diakritischen Zeichen, damit diese Personen für die User dann auch auffindbar sind.
 
:::Vielleicht sollten wir uns bei der Namensschreibweise weniger an geschichtlichen Gepflogenheiten orientieren als an der zum Zeitpunkt des Wirkens der betroffenen Personen rechtsverbindlichen Form, nach Möglichkeit unter Vermeidung von Abkürzungen und diakritischen Zeichen, damit diese Personen für die User dann auch auffindbar sind.

Version vom 12. Januar 2020, 00:17 Uhr

„von“ oder „v.“

„Der amtliche Dienstgebrauch machte einen Unterschied in der Schreibweise zwischen dem abgekürzten „v.“ und dem ausgeschriebenen „von“. Die abgekürzte Form wurde aus schließlich für den nachgewiesenen Adel gebraucht. Das ausgeschriebene „von“ galt aber als bloßer Namensbestandteil. Denn besonders bei schweizerischen Familien oder bei Fa milien aus den Gebieten der Nordseeküste gab es das bäuerliche, keinesfalls adelige „von“. Ursprünglich bedeutete das „von“, sowohl bei adeligen als auch bei nichtadeligen Familien, einen Hinweis auf den Herkunftsort.“
(Peter Frank-Döfering, Adelslexikon des österreichischen Kaisertums 1804–1918. Herder, Wien 1989, ISBN 3-210-24925-3. S. 620.)
Ich weiß nicht, seit wann die „v.“-Konvention (vgl. „v. Löwenstern“) galt und ob sie allenfalls noch gilt − und inwieweit sie in Österreich (wo das Bedürfnis nach Unterscheidung von schlichtem schweizerischem und norddeutschem „von“ doch gering war) überhaupt galt (der betreffende Abschnitt des Werkes von Frank-Döfering bezieht sich nicht konkret auf das Kaisertum Österreich). Der „amtliche Dienstgebrauch“ beweist noch nicht, dass das „v.“ die Schreibweise der Personenstandsbücher und der Geburtsurkunde der Personen ist, die so einen Namensbestandteil haben; und diese amtlich festgelegte Schreibweise ist heute die Entscheidende. --Karl Irresberger 22:23, 30. Aug. 2012 (CEST)
Die Abkürzung des Adelsprädikates "von" als "v." zu schreiben ist eine Erfindung des preussischen Heroldsamtes, hat sich jedoch kaum in der österreichischen Monarchie durchsetzen können. Es wurde in Deutschland eingeführt um Adelige von nichtadeligen Familien unterscheiden zu können, die ein "von" führten. Im wesentlichen waren dies Familien aus dem nordwestdeutschen und dem niederländischen Raum (Baron v. Heuyningen, Der Deutsche Adelsrechtsausschuss (ARA) 2012). --Mönchsberg 20:21, 11. Dez. 2012 (CET)
Die Diskussion, ob ein Adelsprädikat ausgeschrieben oder abgekürzt werden sollte, halte ich nach der dezidierten Abschaffung der Adelsprivilegien in Österreich (seit dem Adelsaufhebungsgesetz vom 10. April 1919) und in Deutschland (seit der Weimarer Reichsverfassung vom 14. August 1919) für verzichtbar. Seit 1919 dürfen Österreicher in Österreich gar keine Adelsprädikate mehr führen, in Deutschland gelten sie ausschließlich als Teil des Namens und nicht als Adelsbezeichnungen. In beiden Fällen wurden die aus der Feudalzeit stammenden Gepflogenheiten der adligen Namensführung abgeschafft. Für die Schreibweise der Familiennamen gilt daher gemäß Regel 91 des Dudens die standesamtlich jeweils festgelegte Schreibung.
Bereits am 29. November 1887 werden jedoch auch im Trauungsbuch der Lutherischen Stadtkirche der evangelischen Diözese AB in Wien-Innere Stadt, Band 14, Trauung Nr. 209/1887 bei der Trauung von Franz Emil Fritz Freiherr von der Lancken-Wakenitz mit der in Oberalm ansässigen Adelaide Georgine Josefine Freiin von Löwenstern, der Tochter von Friedrich Freiherr von Löwenstern sämtliche Namen mit den damals noch zulässigen Adelsprädikaten ausgeschrieben, also nicht abgekürzt, auch der eines der beiden Trauzeugen, Bolco Graf von Roedern aus Berlin. Abgekürzt wird der des zweiten Trauzeugen mit Philipp Gf.Boos-Waldeck aus Wien I., Schellinggasse 7.
Auch im Konversionsvermerk von Adelaide von Löwensterns Mutter, Josepha Robert im Taufbuch der Pfarre Hallein, Band XII, S. 188 wird der Name mit Adelstitel Baronin von Löwenstern ausgeschrieben, also trotz des engen Schreibfeldes im Kirchenbuch nicht abgekürzt. Hierbei handelt es sich offensichtlich um die Abschrift eines amtlichen Schreibens (mit Zahl Nr. 5705) der Bezirkshauptmannschaft Salzburg vom 15. Mai 1888.
Vielleicht sollten wir uns bei der Namensschreibweise weniger an geschichtlichen Gepflogenheiten orientieren als an der zum Zeitpunkt des Wirkens der betroffenen Personen rechtsverbindlichen Form, nach Möglichkeit unter Vermeidung von Abkürzungen und diakritischen Zeichen, damit diese Personen für die User dann auch auffindbar sind.
Liebe Grüße, Tilmann
Wenn ich den Trauungsbucheintrag richtig lese, dann wurden diese Einträge aber nicht von den Personen selbst, sondern vom Pfarrer vorgenommen. Dann nämlich könnten Schreibfehler durchaus möglich gewesen sein. In meinen Ahnenunterlagen, die bis 1599 vorhanden sind, gibt es zig Schreibweisen meines Namens, oft wohl auch aufgrund eines falschen Eintrags im Taufbuch. Aber wie dem auch sei, warum sollte ich an der von einem Mitglied der Familie Löwenstern mir mitgeteilten Schreibweise zweifeln und ein nicht von ihm geschriebenes Dokument als "echter" anerkennen?
Zur Auffindbarkeit: Eingabe im Internet "Löwenstern", dritter Eintrag "Friedrich v. Löwenstern - Salzburgwiki", Eingabe "Heinz Löwenstern" - erster Eintrag "Heinz v. Löwenstern - Salzburgwiki", Eingabe "von Löwenstern" ... alle Ergebnisse Löwenstein und fünfter Eintrag "Ludolf v. Löwenstern - Salzburgwiki". Ich glaube daher, dass es rein aus suchtechnischen Überlegungen zu vernachlässigen ist, ob v oder von geschrieben. Und nochmals: Die Famlienmitglieder schreiben sich - jedenfalls im 21. Jahrhundert - "v. Löwenstern" meint dankend für alle Überlegungen --Peter Krackowizer (Diskussion) 22:12, 11. Jan. 2020 (UTC)