Wallersee: Unterschied zwischen den Versionen

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* Thomas Bernhard 1935–1937
 
* Thomas Bernhard 1935–1937
  
Zur Fortführung dieser künstlerischen Tradition, zum Nachfühlen der dichterischen Atmosphäre vergibt der Kulturverein KunstBox jährlich ein Aufenthalts-Stipendium für junge AutorInnen. Vergeben wird das Stipendium an deutschsprachige AutorInnen aus dem EU-Raum, die zumindest ein Werk in einem Verlag veröffentlicht haben (Roman, Prosa, Novellen, Gedichte usw.). Unter dem Titel "Auf der Suche nach der Inspiration des Ufers" schreiben jährlich zwei deutschsprachige AutorInnen direkt am Ufer des Wallersees (3-4 Wochen im Oktober/November).  
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Zur Fortführung dieser künstlerischen Tradition, zum Nachfühlen der dichterischen Atmosphäre vergibt der Kulturverein KunstBox jährlich zwei Aufenthalts-Stipendien an deutschsprachige AutorInnen aus dem EU-Raum, die zumindest ein Werk in einem Verlag veröffentlicht haben (Roman, Prosa, Novellen, Gedichte usw.). Unter dem Titel "Auf der Suche nach der Inspiration des Ufers" schreiben jedes Jahr zwei deutschsprachige AutorInnen direkt am Ufer des Wallersees (3-4 Wochen im Oktober/November).  
  
 
* Stipendiaten 2005: Claudia Bitter, Wien; Semier Insayif, Wien
 
* Stipendiaten 2005: Claudia Bitter, Wien; Semier Insayif, Wien

Version vom 22. August 2007, 22:28 Uhr

Der Wallersee bei Zell

Der Wallersee ist ein See im Flachgau und gehört zum Urlaubsgebiet Salzburger Seenland, dem auch der Obertrumer See, der Mattsee und der Grabensee zugeordnet werden. Mit seiner 6km² großen Wasserfläche ist er der größte See des Flachgaus.

Der Wallersee ist 5,7 km lang, 2 km breit und an seiner tiefsten Stelle 24 Meter tief.

Geschichte

Der See entstand am Ende der letzten Eiszeit vor 10.000 Jahren. 1883 wurde der See künstlich um 2 Meter abgesenkt. Dadurch wurden ausgedehnte Randgebiete trockengelegt. Durch die geringe Seetiefe und die flachen Ufer entstand ein breiter Schilfgürtel. Durch Verlandung entstand ein Moor im Westen und Norden, das bis zu 5 Meter mächtig ist. 1955 bis 1965 wurde der Wallersee noch einmal um einen Meter abgesenkt und die Fischach begradigt und gesenkt. Erst in den letzten Jahren wurde der natürliche Seespiegel wieder angehoben und Hochwasserschutzmaßnahmen gesetzt.

Ortschaften am Wallersee

Zuflüsse

Abflüsse

Der Wallersee entwässert zur Gänze über die Fischach, die auf dem Gemeindegebiet von Seekirchen aus dem See fließt und durch Eugendorf, Hallwang, Elixhausen und Bergheim in die Salzach rinnt.

Bademöglichkeiten

Der Wallersee bietet eine Reihe von öffentlichen Strandbädern rund um den See, so zB in Seekirchen, Henndorf und Neumarkt, sowie am Nordufer das Naturstrandbad Zell am Wallersee. Daneben existieren vor allem am Südufer zwischen Neumarkt und Seekirchen eine Reihe privater Badeplätze, wie jener der Salzburg AG in Fischtaging. Campingplätze finden sich ebenfalls in Seekirchen, Neumarkt, Henndorf und Zell.

Naturschutzgebiet

Große Teile des Köstendorfer Anteils am See entfallen auf das Naturschutzgebiet Wenger Moor. Auch die Schilfgürtel entlang des Sees stehen unter Naturschutz. Graureiher, Kiebitz, Brachvogel, Enten, Fasane, Haubentaucher, Blesshühner, Eichelhäher, Schwan und Lachmöwe zählen zu den Bewohnern des Schilfgürtels und des Sees, der auch reich an Fischarten ist: Waller (Wels), Brachse, Hecht, Karpfen, Aale, Forellen und Schleie tummeln sich im Gewässer.

Wasserqualität

Wenngleich der Wallersee in extrem warmen Sommern gerne sehr warm wird, so wurde dem See in den vergangenen Jahren doch immer wieder eine sehr gute Wasserqualität bescheinigt.

Winteraktivitäten

In "normalen" Wintern friert der Wallersee üblicherweise zur Gänze zu und ermöglicht so ausgedehnte Ausflüge auf dem Eis, oder auch Freizeitsportmöglichkeiten wie Eishockey und Eisstockschießen.

Die Legende

Eingebettet in die hügelige Landschaft des Flachgaus liegt der Wallersee, der größte der Salzburger Seen. Die Orte Seekirchen, Henndorf und Neumarkt bildeten seit Jahrhunderten die Basis der Besiedelung dieser damals scheinbar unwirtlichen Region: „Eine Sage erzählt, dass in den Tiefen des Wallersees ein mächtiger Waller haust, der alljährlich nach einem goldenen Ring verlangt. Erhält er diese Opfergabe nicht, peitscht er in seinem Zorn die Wassermassen über die Ufer und überschwemmt das umliegende Land.“

Kunst am Wallersee

Literaturführer Salzburger Seengebiet

Der Wallersee als Quelle literarischer Inspiration: Ende des 19. Jahrhunderts begann man nach und nach die Vorzüge des Sees und der Landschaft als Quell der Erholung und des Naturerlebnisses zu schätzen. Nach Anfängen eines bescheidenen Ausflugsverkehrs setzte erst in der Zwischenkriegszeit die wirkliche „Entdeckung" der Wallersee-Ufer ein. Auch die Kunst machte sich auf den Weg zu den inspirierenden Wallersee-Ufern - sie lockten zahlreiche Künstler und Literaten an, ihre Präsenz machte z.B. Henndorf zu einem Kulturtreffpunkt und steigerte damit die Bekanntheit der kleinen Gemeinde. Doch viele wirkten im Verborgenen - erst in den letzten Jahrzehnten wurde man sich dieser Schätze wieder bewusst - hier die Liste der bekanntesten der Literaten, die sich ihre Inspiration an den Ufern des Wallersees holten - und wann sie hier wirkten:

  • Sylvester Wagner 1848–1865
  • Franz Stelzhammer 1867–1874
  • Johannes Freumbichler 1881–1937
  • Alice Herdan-Zuckmayer 1934–1938
  • Carl Zuckmayer 1934–1938
  • Ödön von Horváth 1936-1937
  • Thomas Bernhard 1935–1937

Zur Fortführung dieser künstlerischen Tradition, zum Nachfühlen der dichterischen Atmosphäre vergibt der Kulturverein KunstBox jährlich zwei Aufenthalts-Stipendien an deutschsprachige AutorInnen aus dem EU-Raum, die zumindest ein Werk in einem Verlag veröffentlicht haben (Roman, Prosa, Novellen, Gedichte usw.). Unter dem Titel "Auf der Suche nach der Inspiration des Ufers" schreiben jedes Jahr zwei deutschsprachige AutorInnen direkt am Ufer des Wallersees (3-4 Wochen im Oktober/November).

  • Stipendiaten 2005: Claudia Bitter, Wien; Semier Insayif, Wien
  • Stipendiaten 2006: Zdenka Becker, St. Pölten; Jochen Weeber, Reutlingen (D)
  • Stipendiaten 2007: Johanna Straub, Berlin; Christian Futscher, Wien

In Zusammenarbeit mit der Leselampe Salzburg initiierte der Kulturverein Kunstbox Seekirchen ausserdem die Dokumentation und Aufbereitung der literarischen Vergangenheit des Salzburger Seenlandes für BürgerInnen und Touristen – einen Literaturführer (verfasst von Silvia Bengesser), der zusammen mit dem oben beschriebenen Förderungsprojekt die Weiterführung der literarischen Tradition und die Sicherstellung der Nachhaltigkeit zum Ziel hat.

Weblinks

Salzburger Seenland

Auf der Suche nach der Inspiration des Ufers