Christkind: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | In der Tradition der Huldigung des chirstkindes stehen aber auch mittelalterliche Lieder mit dem Kindelwiegen. Das Lied Joseph, lieber Joseph mein, lasst uns wiegen das Kindelein ist deutschen Sprachraum heute weitum bekannt. Zur Melodie Seine Melodie geht auf einen mittelalterlichen Choral zurück, die Worte wurden zwar erst erstmals 1544 gedruckt, sie stammen sehr wahrscheinlich aber vom sagenhaften Salzburger Dichter, „Mönch von Salzburg“, also aus der Zeit vor 1400. Dies bestätigen auch die Wissenschaftler Franz Viktor Spechter (1972) und Hans Waechter (2003). Es ist sehr wahrscheinlich dass dieses Lied schon in mittelalterlicher Zeit in den Kirchen Salzburgs zur Weihnachtszeit gesungen wurde. Madonna | ||
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| + | Obwohl es am [[Heiliger Abend|Heiligen Abend]] immer heißt, dass das Christkind soeben weggeflogen ist, liegt es trotzdem als Kindl auf Stroh - fast lebensecht - in der Krippe. Die Wurzeln für diese ungenaue weihnachtliche Inszenierung liegen im 18. und im Land Salzburg im frühen [[19. Jahrhundert]]. Damals begann das "Christkind auch hier Geschenke zu bringen, was bis dahin der heilige [[Nikolaus]] erledigt hatte. Der Direktor des Dommuseums, [[Peter Keller]], sagt, dass das Christkind zum Geschenkbringer wurde, passierte vermutlich zeitgleich mit dem [[Christbaum]]. Dieser ist im Land Salzburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgekommen. | ||
| + | Der Christbaum in Mitteleuropa entstand aus mittelalterlichen Darstellungen eines immergrünen Baum des Paradieses. Eine sehr frühe Dokumentation des Christbaumes stammt aus dem Jahr 1492 und eines weitere 1527 aus dem Elsaß. Vor allem in den protestantischen Regionen des römisch-deutschen Reiches, aber auch in Süddeutschland verbreitete sich der Brauch rasch. | ||
| + | Ursprünglich ist das Christkind in seiner Aufgabe als Gabenbringer ebenfalls mit aus protestantischen Traditionenh entstanden, auch wenn heute die Tradition des Christkindes vorwiegend im katholischen Süden verbreitet ist. | ||
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| + | Das barocke Christkind wird oft nackt dargestellt. Und wenn ein Christkind angezogen ist, dann aufwendig und mit eigens angefertigten, manchmal auch feierlich zu wechselnden Kleidern. | ||
== Quelle == | == Quelle == | ||
Version vom 25. Dezember 2021, 23:21 Uhr
Laut Peter Keller (Salzburg Museum) beginnen die Christkinddarstellungen mit dem 25. Dezember 354, dem ersten offiziellen Hochfest der Geburt des Herrn nach Anerkennung des Christentums als Staatsreligion. Seit der Gotik sind erste Darstellung des Christkindes auch als selbständige Andachtsbilder bekannt. Aus der frühesten Barockzeit stammt das das kunstvolle elfenbeinerne Loreto Kindl im Loretokloster.
Spätgotische Darstellungen von Maria mit ihrem Kind
Spätgötische Madonnen mit Kind finden sich in den gotischen Glasfernstern des Stiftes Nonnberg (um 1500) und in deer Wallfahrtskirche St. Leonhard im Lungau (vor 1450). Häufiger sind aber gotische Madonnen mit dem Jesuskind. wie wir diese in St. Peter,
Romanische Darstellungen des thronenden Christkindes
Das Jesuskind ist im Land Salzburg aber gemeinsam mit Maria schon auf romanischen Fresken Eine thronende Maria mit dem Kinde (um 1200) ist begleitet von zwei Engeln im Tympanon über dem Eingang der Stiftskirche Nonnberg zu sehen.
Spätgotische Darstellungen von Maria mit ihrem Kind
Spätgotische Madonnen mit Kind finden sich in den gotischen Glasfenstern des Stiftes Nonnberg (um 1500) und in der Wallfahrtskirche St. Leonhard bei Tamsweg. Bekannt sind aber solche Marien-Darstellungen als Statuen etwa in Altenmarkt (Altenmarkter Madonna) in der Salzburger Franziskanerkirche (von Michael Pacher um 1495) und in der Pfarrkirche Mülln (um 1450). Weitere gotische Madonnen (Schöne Madonnen Salzburger Prägung finden sich auch im Museum Leogang bzw. im Dommuseum Salzburg. Das vielleicht älteste und in seiner Schlichtheit einzigartige Salzburger Christkind stammt aus dem Jahr 1450. Es trägt die Weltkugel in seiner Linken, die rechte ist die segnende Hand. . Auch ein barockes Christkind (nach Anton van Dyck, um 1700) kann man im Dommuseum bewundern.
Die Tradition des Kindelwiegens im Land Salzburg
In der Tradition der Huldigung des chirstkindes stehen aber auch mittelalterliche Lieder mit dem Kindelwiegen. Das Lied Joseph, lieber Joseph mein, lasst uns wiegen das Kindelein ist deutschen Sprachraum heute weitum bekannt. Zur Melodie Seine Melodie geht auf einen mittelalterlichen Choral zurück, die Worte wurden zwar erst erstmals 1544 gedruckt, sie stammen sehr wahrscheinlich aber vom sagenhaften Salzburger Dichter, „Mönch von Salzburg“, also aus der Zeit vor 1400. Dies bestätigen auch die Wissenschaftler Franz Viktor Spechter (1972) und Hans Waechter (2003). Es ist sehr wahrscheinlich dass dieses Lied schon in mittelalterlicher Zeit in den Kirchen Salzburgs zur Weihnachtszeit gesungen wurde. Madonna
Das Christkind im Brauchtum
Obwohl es am Heiligen Abend immer heißt, dass das Christkind soeben weggeflogen ist, liegt es trotzdem als Kindl auf Stroh - fast lebensecht - in der Krippe. Die Wurzeln für diese ungenaue weihnachtliche Inszenierung liegen im 18. und im Land Salzburg im frühen 19. Jahrhundert. Damals begann das "Christkind auch hier Geschenke zu bringen, was bis dahin der heilige Nikolaus erledigt hatte. Der Direktor des Dommuseums, Peter Keller, sagt, dass das Christkind zum Geschenkbringer wurde, passierte vermutlich zeitgleich mit dem Christbaum. Dieser ist im Land Salzburg in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts aufgekommen. Der Christbaum in Mitteleuropa entstand aus mittelalterlichen Darstellungen eines immergrünen Baum des Paradieses. Eine sehr frühe Dokumentation des Christbaumes stammt aus dem Jahr 1492 und eines weitere 1527 aus dem Elsaß. Vor allem in den protestantischen Regionen des römisch-deutschen Reiches, aber auch in Süddeutschland verbreitete sich der Brauch rasch. Ursprünglich ist das Christkind in seiner Aufgabe als Gabenbringer ebenfalls mit aus protestantischen Traditionenh entstanden, auch wenn heute die Tradition des Christkindes vorwiegend im katholischen Süden verbreitet ist.
Das barocke Christkind wird oft nackt dargestellt. Und wenn ein Christkind angezogen ist, dann aufwendig und mit eigens angefertigten, manchmal auch feierlich zu wechselnden Kleidern.
Quelle
- "Salzburger Nachrichten", 3. Dezember 2012, Beitrag "Ein herziger Held tritt auf in Nacktheit" von Hedwig Kainberger