Schloss Herrnau: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt)
 
Zeile 2: Zeile 2:
  
 
==Lage==
 
==Lage==
Das Schloss liegt inmitten eines Parks am heute trockengefallenen Eschenbach (der im Hellbrunner Schlosspark entsprang, nächst der [[Hellbrunner Allee]] ([[Eschenbachgasse]] 21) und ist auf das Ostportal des [[Schloss Hellbrunn|Schlosses Hellbrunn]] ausgerichtet.
+
Das Schloss liegt inmitten eines Parks am heute trockengefallenen Eschenbach (der im Hellbrunner Schlosspark entsprang), nächst der [[Hellbrunner Allee]] ([[Eschenbachgasse]] 21) und ist auf das Ostportal des [[Schloss Hellbrunn|Schlosses Hellbrunn]] ausgerichtet.
  
 
==Baubeschreibung==
 
==Baubeschreibung==

Version vom 26. Dezember 2009, 18:32 Uhr

Das Schloss Herrnau ist ein Schloss im Salzburger Stadtteil Herrnau.

Lage

Das Schloss liegt inmitten eines Parks am heute trockengefallenen Eschenbach (der im Hellbrunner Schlosspark entsprang), nächst der Hellbrunner Allee (Eschenbachgasse 21) und ist auf das Ostportal des Schlosses Hellbrunn ausgerichtet.

Baubeschreibung

Das Schloss ist ein typisches Salzburger Landschloss mit drei hohen Geschoßen, zusätzlich erhöht durch ein hohes Walmdach.

Der Grundriss ist rechteckig, mit einem vorspringenden Risalit im Westen, der eine geschwungene Blechhaube mit Laterne trägt. Ein um einen Stock höherer Treppenturm ist im Süden an das Gebäude angebaut.

An der Vorderseite des Treppenturms ist eine Marmorplatte eingemauert. Sie zeigt das Wappen der Freiherren Christani von Rall, über dem das Wappen der Grafen Kuenburg angebracht ist, sowie eine Inschrift, die auf die Restaurierungen von 1744 und 1882 hinweist. Die Wappen sind von zwei stehenden Löwen flankiert.

Das niedrige Erdgeschoß hat oblonge rechteckige Fenster, ist oberhalb derselben durch vertiefte Quaderlinien gegliedert und durch ein Gesims abgeschlossen. Die rechteckigen Fenster der beiden Stockwerke haben einfache Verputzumrahmungen, die Ecken sind von Lisenen eingefasst. Ein Hohlkehlgesims schließt den Bau unterhalb des Daches ab.

Die Räume im Erdgeschosse haben Tonnengewölbe mit Stichkappen, die Zimmer in den beiden Stockwerken flache Spiegeldecken mit einfachen stukkierten Rahmen.

Das Schloss ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Geschichte

Baugeschichte

1631 erhielt der Kammerdiener des Erzbischofs Paris Lodron, Philipp Vermeulen, einige Tagwerk Grund, worauf er ein Haus erbaute.

1741 wurde der bereits heruntergekommene Besitz dem damaligen Salzburger Hofkanzler Freiherrn Hieronymus Christani von Rall übertragen, der den Bau in den Jahren 1741 bis 1744 in seine noch heute bestehende Form brachte.

1882 erfolgte eine (weitere) Restaurierung.

1949 zerstörte ein Brand den Dachstuhl.

Besitzgeschichte

Besitzer waren

  • 1631 Philipp Vermeulen
  • 1650 Philipp Vermeulen (†1663) und seine Frau Maria Kaiser († 1668)als Ritterlehen, dann deren Kinder
  • 1672 durch Kauf die Kinder des Stephan Fux, Bürgermeisters (von Passau, 1614 bis 1621) und Handelsmannes, der in zweiter Ehe mit einer Tochter Philipp Vermeulens vermählt war
  • 1684 Schwester Maria Euphrosine Hartlerin geb. Fux (Schwester)
  • 1685 durch Kauf Johann Jakob Perger (ab 1687: Perger von Pergrain), Oberguardarobba und Kammerdiener, der es gleichzeitig seiner Frau Anna Elisabeth geborenen Reitterin schenkte
  • Dann der Sohn Johann Franz Wolfgang Perger von Pergrain
  • 1741 Abtretung gegen eine monatliche Rente von 9 fl. an Freiherrn Hieronymus Christani von Rall
  • 1751 dessen Kinder
  • 1752 an Johann Nepomuk Torquatus Christani von Rall
  • 1796 Andreas [Christani von Rall]
  • 1804 Katharina Gräfin Quabeck geb. Christani von Rall
  • 1805 durch Kauf Kurfürst Ferdinand
  • später Johann Nepomuk Gall, Handelsmann
  • dann Wührer, Kürschner
  • 1846 von dessen Erben an Karl Josef Grafen Kuenburg
  • dann an Wilhelm Grafen Kuenburg, Sohn des Vorigen
  • weiters an Prinzen Max zu Hohenlohe-Langenburg
  • 1901 Graf und Gräf Hermann zur Lippe-Weissenfeld
  • seit 1919 (Grafen-)Familie Clary-Aldringen

Literatur

  • Hans Tietze: Die profanen Denkmale der Stadt Salzburg. 1914.
  • August Sieghardt: Südostbayerische Burgen und Schlösser. 1952.
  • Bernd Euler, Ronald Gobiet, Horst Huber: Dehio Salzburg – Stadt und Land. Anton Schroll, Wien 1986, ISBN 3-7031-0599-2.
  • Georg Clam-Martinic: Österreichisches Burgenlexikon. 1992.
  • Gerhard Stenzel: Von Schloß zu Schloß in Österreich. 1976.
  • Reinhard Medicus: Die Hellbrunner Allee und ihre Umgebung. Zur Geschichte der Allee und ihrer Bedeutung. In: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde. Band 146. Salzburg 2006, S. 405.

Quellen