Hans Graf: Unterschied zwischen den Versionen

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Univ. [[Professor|Prof]]. '''Hans Graf''' (* [[15. Februar]] [[1949]] in Marchtrenk, [[Oberösterreich]]) ist ein österreichischer Dirigent, ehemaliger Leiter des [[Mozarteum Orchester]]s und aktuell Professor an der [[Hochschule Mozarteum]].
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Univ. [[Prof]]. '''Hans Graf''' (* [[15. Februar]] [[1949]] in Marchtrenk, [[Oberösterreich]]) ist ein österreichischer Dirigent, ehemaliger Leiter des [[Mozarteum Orchester]]s und ehemaliger Professor an der [[Hochschule Mozarteum]].
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
Hans Graf wuchs im Mostviertel und in Graz auf. Das Talent für die Musik kommt direkt vom Vater, der gegen den Willen seiner Eltern von einem vazierenden Musikanten das Geigespielen lernte und noch mit 28 Jahren die Aufnahmsprüfung ins [[Salzburg]]er Mozarteum machte.
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Hans Graf wuchs im oberösterreichischen [[Hausruckviertel]] sowie im Internat in Graz auf. Schon sein Vater war Musiker, er machte in der Zwischenkriegszeit mit 28 Jahren die Aufnahmsprüfung ins Salzburger Mozarteum und unterrichtete später Violine in Linz. Den persönlichen Durchbruch zur Musik bringt für den Sohn die Bekanntschaft mit Fugen und Präludien von Johann Sebastian Bach.
  
Die Schulausbildung verdankt Hans Graf einer Volksschullehrerin, die dafür sorgte, dass er in Graz-Liebenau zur Mittelschule geschickt wird; dort wiederum erkennt ein Musikprofessor das musikalische Talent. Das Klavierspielen ist ihm zuerst eine Qual. Den persönlichen Durchbruch bringt erst die Bekanntschaft mit Fugen und Präludien von Johann Sebastian Bach. Plötzlich geht das Üben ganz leicht und noch dazu freiwillig.
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Hans Graf arbeitete nach dem Studienabschluss in den Fächern Klavier und Dirigieren (u. a. bei Max Haider, Istvan Cserjan und Ivan Eröd) als Hochschulassistent in Graz und besuchte Meisterkurse bei Franco Ferrara und Sergiu Celibidache.  
  
Hans Graf pendelte nach dem Studienabschluss in den Fächern Klavier und Dirigieren zwischen verschiedenen Fortbildungskursen, Sommerakademien und seiner Arbeit als Hochschulassistent in Graz. Die Namen der Lehrer, die für seinen Weg zum Dirigenten wichtig waren, purzeln nur so aus ihm heraus - Max Haider, Arvid Jansons, Istvan Cserjan, Ivan Eröd. Einer der wichtigsten dürfte Franco Ferrara gewesen sein, dem er in der "Accademia Chigiana" begegnete. Die Sommerakademie in Siena, Toskana, [[Italien]], heißt so nach dem Conte Chigio Saracini, der ein Palais zur Verfügung stellt. Von Ferrara schwärmt Graf in den wärmsten Worten - von ihm muss er Wesentliches über das Dirigieren gelernt haben.
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[[1972]] geht er mit einem Staatsstipendium für ein Jahr nach Leningrad, studiert bei Arvid Jansons, verliebt sich und heiratet. Nach einem neuerlichen Zwischenspiel in Graz packt er die Gelegenheit beim Schopf und geht [[1975]] samt Ehefrau Rita und Tochter Anna als Chefdirigent des irakischen Nationalorchesters nach Baghdad.
  
An der Musikhochschule in Graz unterrichtet er, doch immer wieder reißt er aus, die Lehrtätigkeit liegt ihm nicht. [[1972]] geht er mit einem Stipendium für ein Jahr nach Leningrad, verliebt sich, heiratet. Nach einem neuerlichen Zwischenspiel in Graz packt er die Gelegenheit beim Schopf und geht [[1975]] samt Ehefrau Rita und Töchterchen Anna als Chefdirigent des irakischen Nationalorchesters nach Bagdad.
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Der Durchbruch kommt [[1979]] mit dem ersten Preis beim [[Karl Böhm]] Wettbewerb. Nach diesem Erfolg eröffnet sich für Graf eine Karriere als Dirigent. Dazu trägt auch ein Teil des Preises für den Wettbewerbssieger bei: Er dirigiert zwei Mal die Wiener Symphoniker.
  
Der Durchbruch kommt [[1979]] mit dem ersten Preis beim [[Karl Böhm]] Wettbewerb. Nach der Entscheidung sagte Böhm zu dem jungen Preisträger: ''Gelln S', jetzt san Sie, wie die Engländer sag'n, jetzt san Sie overwhelmed.'' Nach diesem Wettbewerb ist für Hans Graf erst endgültig klar, dass er Dirigent bleiben will. Dazu trägt auch ein Teil des Preises für den Wettbewerbssieger bei: Er dirigiert zwei Mal die Wiener Symphoniker.
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Mit diesem Durchbruch kommen die Erfolge und die großen Engagements. Er dirigierte eine Premiere an der Wiener Staatsoper, an Opernhäusern in Berlin, München, Paris und Rom. Er stand am Pult der [[Wiener Philharmoniker]] und der Symphoniker, dirigierte bei den Festspielen in Salzburg und Bregenz sowie bei den Wiener Festwochen und beim Festival in Aix-en-Provence, [[Frankreich]]. Seine Premiere bei den [[Salzburger Festspiele]]n feiert er am [[18. August]] [[1983]] mit einem Orchesterkonzert des Mozarteum Orchesters in der [[Felsenreitschule]], das ein reines Mozartprogramm enthält.
  
Mit diesem Durchbruch kommen die Erfolge und die großen Engagements. Er dirigiert an der Wiener Staatsoper, an Opernhäusern in Berlin, München, Paris und Rom. Er stand am Pult der [[Wiener Philharmoniker]] und der Symphoniker, dirigierte bei den Festspielen in Salzburg und Bregenz sowie bei den Wiener Festwochen und beim Festival in Aix-en-Provence, [[Frankreich]]. Seine Premiere bei den [[Salzburger Festspiele]]n feiert er am [[18. August]] [[1983]] mit einem Orchesterkonzert des Mozarteum Orchesters in der [[Felsenreitschule]], das ein reines Mozartprogramm enthält.
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Daraufhin wird Graf [[1984]] Chefdirigent des Mozarteum Orchesters in Salzburg und Musikdirektor des [[Landestheater]]s, wechselt nach zehn Jahren [[1994]] zum baskischen Nationalorchester nach San Sebastian in [[Spanien]]. [[1995]] wird Graf Chefdirigent des Calgary Philharmonic Orchestra (CAN), daraufhin ab [[1998]] des Orchestre National Bordeaux Aquitaine. In Bordeaux, Frankreich, fungiert er zudem als Musikdirektor der Oper. Nach der Übernahme des Chefdirigentenpostens des Houston Symphony Orchestras im Herbst [[2001]] gab er seine Funktion in Calgary im Herbst [[2002]] und jene in Bordeaux [[2004]] ab. Der texanischen Ölmetropole blieb er bis [[2013]] treu, ist seither "Conductor Laureate".
  
[[1984]] wird Graf Chefdirigent des [[Mozarteum Orchester]]s in Salzburg und Musikdirektor des [[Landestheater]]s, wechselt nach zehn Jahren [[1994]] zur baskischen Philharmonie nach San Sebastian in Spanien. [[1995]] wird Graf Chefdirigent des Calgary Philharmonic Orchestra (CAN), daneben ab [[1998]] des Orchestre National Bordeaux Aquitaine (F). In Bordeaux, Frankreich, fungiert er zudem als Musikdirektor der Oper. Nach der Übernahme des Chefdirigentenpostens des Houston Symphony Orchestras im Herbst [[2001]] gab er seine Funktion in Calgary im Herbst [[2002]] und jene in Bordeaux [[2004]] ab. Der texanischen Ölmetropole blieb er bis [[2013]] treu, ist seither "Conductor Laureate".
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Als Gastdirigent tritt Hans Graf mit zahlreichen nordamerikanischen Klangkörpern wie dem Boston Symphony Orchestra oder den Sinfonieorchestern von Cleveland, Philadelphia, Pittsburgh, San Francisco und Washington, Toronto und Montreal, sowie dem Los Angeles und New York Philharmonic Orchestra auf. In Europa hat Hans Graf ebenfalls mit zahlreichen großen Orchestern zusammengearbeitet, wie den Wiener Philharmonikern und Symphonikern, Concertgebouw Orkest Amsterdam, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, DSO Berlin, Radio Filharmonisch Orkest Hilversum, Orchestre National de France, Royal Scottish National Orchestra, Hallé Manchester und dem London Philharmonic.  
  
Als Gastdirigent tritt Hans Graf mit zahlreichen nordamerikanischen Klangkörpern wie dem Boston Symphony Orchestra oder den Sinfonieorchestern von Cleveland, Philadelphia, Pittsburgh, San Francisco und Washington, Toronto und Montreal, sowie dem Los Angeles und New York Philharmonic Orchestra auf. In Europa hat Hans Graf ebenfalls mit zahlreichen großen Orchestern zusammengearbeitet, wie den Wiener Philharmonikern und Symphonikern, Concertgebouw Orkest Amsterdam, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, DSO Berlin, Radio Filharmonisch Orkest Hilversum, Orchestre National de France und Royal Scottish National Orchestra.  
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Nach seinen Abschied von Salzburg kehrt Graf [[2006]] erstmals als Gastdirigent zum Mozarteumorchester zurück. Im Sommer [[2013]] wird er von den Salzburger Festspielen für zwei Konzerte der [[Camerata Salzburg]] und des Mozarteum Orchesters, sowie - ebenfalls mit der Camerata und dem [[Salzburger Bachchor]] - für eine ungewöhnliche Opernproduktion von [[Wolfgang Amadé Mozart|Mozart]]s ''[[Die Entführung aus dem Serail]]'' verpflichtet. Die Inszenierung als Fernseh-Liveübertragung in Koproduktion mit [[Servus TV]] war "''eine unglaubliche Herausforderung''" für den erfahrenen Dirigenten. Während die Sänger im [[Hangar-7]] agierten, musizierten Hans Graf und die Camerata Salzburg im [[Hangar-8]]. Die Kommunikation fand teils über Kopfhörer statt. Erst für das Fernsehpublikum fügten sich die Teile der Liveinszenierung zusammen.  
  
Nach seiner Zeit ins Salzburg kehrt Graf, der in der Stadt weiterhin eine Wohnung besitzt, [[2006]] erstmals als Dirigent auf die Bühne zurück. Eigentlich wollte er nur nach Salzburg kommen, um "seinen Freund" Valery Afanassiev zu hören. Nach dessen plötzlicher Erkrankung während der Proben übernimmt Graf kurzerhand den Taktstock am Pult seines ersten Orchesters. Im Sommer [[2013]] wird er von den Salzburger Festspielen erstmals nach seinem Weggang 1994 wiederentdeckt. Hier dirigiert er zwei Konzerte der [[Camerata Salzburg]] und des Mozarteum Orchesters, sowie - ebenfalls mit der Camerata und dem [[Salzburger Bachchor]] - eine ungewöhnliche Opernproduktion von [[Wolfgang Amadeus Mozart|Mozart]]s "Die Entführung aus dem Serail". Die Inszenierung als Fernseh-Liveübertragung in Koproduktion mit [[Servus TV]] war "eine unglaubliche Herausforderung" für den erfahrenen Dirigenten. Während die Sänger im [[Hangar-7]] agierten, musizierten Hans Graf und die Camerata Salzburg im [[Hangar-8]]. Die Kommunikation fand teils über Kopfhörer statt. Erst für das Fernsehpublikum fügten sich die Teile der Liveinszenierung zusammen.
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2013 bis 2015 war er Professor für Orchesterdirigieren an der Universität Mozarteum Salzburg.
  
Seit Herbst 2013 unterrichtet Hans Graf Orchesterdirigieren an der Universität Mozarteum.  
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2014 dirigierte Graf an der an der Wiener Volksoper eine konzertante Aufführung von Strauss' ''Feuersnot'' und erhielt dafür den "Goldenen Schikaneder" (Österreichischer Musiktheaterpreis) für die beste musikalische Leitung.
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Am [[28. Jänner]] [[2018]] gewann Hans Graf mit dem ''Houston Symphony'' für seine Opernproduktion ''Wozzeck'' (Alban Berg) den Grammy in der Kategorie "Opernaufnahme des Jahres".<ref>[https://www.sn.at/kultur/grammy-fuer-salzburger-dirigent-hans-graf-23553883 Grammy für Salzburger Dirigent Hans Graf]</ref> Diese Aufnahme wurde zuvor schon mit einem ECHO Klassik Preis ausgezeichnet.<ref>[http://ooe.orf.at/news/stories/2857311/ ooe.orf.at]</ref>
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Im Juli 2019 wurde bekanntgegeben, dass Hans Graf ab Sommer 2020 als Chefdirigent die Leitung des ''Singapore Symphony Orchestra'' übernehmen wird.
  
 
== Diskografie ==
 
== Diskografie ==
Hans Grafs Diskografie beinhaltet alle Sinfonien von Mozart und Schubert, die Ersteinspielung von Zemlinskys Oper ''Es war einmal'' sowie das komplette Orchesterwerk von Henri Dutilleux mit dem Orchestre National Bordeaux Aquitaine (Arte Nova/SONY).
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Hans Grafs Diskografie beinhaltet neben der preisgekrönten ''Wozzeck''-Aufzeichnung mit Anne Schwanewilms und Roman Trekel unter anderem alle Sinfonien und ausgewählte Klavierkonzerte von Mozart (mit Eric Heidsieck und dem Mozarteumorchester), alle Schubert-Symphonien, die Ersteinspielung von Zemlinskys Oper ''Es war einmal'' sowie das komplette Orchesterwerk von Henri Dutilleux mit dem Orchestre National Bordeaux Aquitaine (Arte Nova/SONY).
  
Mit dem Houston Symphony Orchestra nahm er unter anderem Bartóks ''Der holzgeschnitzte Prinz'' (Koch International), Zemlinskys ''Lyrische Symphonie'' und die ''Drei Sätze aus der Lyrischen Suite'' von Alban Berg sowie Mahlers ''Lied von der Erde'' (Naxos) auf.
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Mit dem Houston Symphony Orchestra nahm er unter anderem Bartóks ''Der holzgeschnitzte Prinz'' (Koch International), Zemlinskys ''Lyrische Symphonie'' und die ''Drei Sätze aus der Lyrischen Suite'' von Alban Berg sowie Mahlers ''Lied von der Erde'' (Naxos) auf, außerdem ''An American in Paris'', Concerto in F und ''Porgy and Bess'' (A Symphonic Picture) von George Gershwin. Ein Aufnahme von Gustav Holst ''Planeten'' kam als DVD mit exklusivem NASA-Filmmaterial heraus (Gestaltung: Duncan Kopp)
  
Zuletzt erschienen die kompletten Werke für Viola und Orchester von Paul Hindemith mit Tabea Zimmermann und dem DSO Berlin (Myrios).
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Zuletzt erschienen die kompletten Werke für Viola und Orchester von Paul Hindemith mit Tabea Zimmermann und dem DSO Berlin (Myrios) sowie ''Carmina Burana'' mit dem London Philharmonic Orchestra.
  
 
== Auszeichnungen ==
 
== Auszeichnungen ==
Hans Graf erhielt 2002 die ''Légion d’Honneur'' für Verdienste um die französische Musik in aller Welt. 2007 wurde er mit dem  ''Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich'' ausgezeichnet.
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Hans Graf erhielt 1994 das Goldene [[Ehrenzeichen des Landes Salzburg]], 2002 die "''Légion d’Honneur''" für Verdienste um die französische Musik in aller Welt und 2007 das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich.
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
* Salzburger Nachrichten
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* [[Salzburger Nachrichten]]
 
* [http://search.salzburg.com/display/SNA17147-20001021 Viktor Hermann: Der Weg zum Pult]
 
* [http://search.salzburg.com/display/SNA17147-20001021 Viktor Hermann: Der Weg zum Pult]
 
* [http://www.moz.ac.at/people.php?p=61669 Hochschule Mozarteum]
 
* [http://www.moz.ac.at/people.php?p=61669 Hochschule Mozarteum]
* Archiv der Salzburger Festspiele
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* [https://archive.salzburgerfestspiele.at/institution/archiv/archiv-suchergebnisse?k=Hans%20Graf&dv=1.1.1900&db=31.12.2018&typ=0 Archiv der Salzburger Festspiele]
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== Einzelnachweise ==
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<references/>
  
 
{{SORTIERUNG: Graf, Hans}}
 
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[[Kategorie:Geboren 1949]]

Aktuelle Version vom 30. November 2023, 09:41 Uhr

Univ. Prof. Hans Graf (* 15. Februar 1949 in Marchtrenk, Oberösterreich) ist ein österreichischer Dirigent, ehemaliger Leiter des Mozarteum Orchesters und ehemaliger Professor an der Hochschule Mozarteum.

Leben

Hans Graf wuchs im oberösterreichischen Hausruckviertel sowie im Internat in Graz auf. Schon sein Vater war Musiker, er machte in der Zwischenkriegszeit mit 28 Jahren die Aufnahmsprüfung ins Salzburger Mozarteum und unterrichtete später Violine in Linz. Den persönlichen Durchbruch zur Musik bringt für den Sohn die Bekanntschaft mit Fugen und Präludien von Johann Sebastian Bach.

Hans Graf arbeitete nach dem Studienabschluss in den Fächern Klavier und Dirigieren (u. a. bei Max Haider, Istvan Cserjan und Ivan Eröd) als Hochschulassistent in Graz und besuchte Meisterkurse bei Franco Ferrara und Sergiu Celibidache.

1972 geht er mit einem Staatsstipendium für ein Jahr nach Leningrad, studiert bei Arvid Jansons, verliebt sich und heiratet. Nach einem neuerlichen Zwischenspiel in Graz packt er die Gelegenheit beim Schopf und geht 1975 samt Ehefrau Rita und Tochter Anna als Chefdirigent des irakischen Nationalorchesters nach Baghdad.

Der Durchbruch kommt 1979 mit dem ersten Preis beim Karl Böhm Wettbewerb. Nach diesem Erfolg eröffnet sich für Graf eine Karriere als Dirigent. Dazu trägt auch ein Teil des Preises für den Wettbewerbssieger bei: Er dirigiert zwei Mal die Wiener Symphoniker.

Mit diesem Durchbruch kommen die Erfolge und die großen Engagements. Er dirigierte eine Premiere an der Wiener Staatsoper, an Opernhäusern in Berlin, München, Paris und Rom. Er stand am Pult der Wiener Philharmoniker und der Symphoniker, dirigierte bei den Festspielen in Salzburg und Bregenz sowie bei den Wiener Festwochen und beim Festival in Aix-en-Provence, Frankreich. Seine Premiere bei den Salzburger Festspielen feiert er am 18. August 1983 mit einem Orchesterkonzert des Mozarteum Orchesters in der Felsenreitschule, das ein reines Mozartprogramm enthält.

Daraufhin wird Graf 1984 Chefdirigent des Mozarteum Orchesters in Salzburg und Musikdirektor des Landestheaters, wechselt nach zehn Jahren 1994 zum baskischen Nationalorchester nach San Sebastian in Spanien. 1995 wird Graf Chefdirigent des Calgary Philharmonic Orchestra (CAN), daraufhin ab 1998 des Orchestre National Bordeaux Aquitaine. In Bordeaux, Frankreich, fungiert er zudem als Musikdirektor der Oper. Nach der Übernahme des Chefdirigentenpostens des Houston Symphony Orchestras im Herbst 2001 gab er seine Funktion in Calgary im Herbst 2002 und jene in Bordeaux 2004 ab. Der texanischen Ölmetropole blieb er bis 2013 treu, ist seither "Conductor Laureate".

Als Gastdirigent tritt Hans Graf mit zahlreichen nordamerikanischen Klangkörpern wie dem Boston Symphony Orchestra oder den Sinfonieorchestern von Cleveland, Philadelphia, Pittsburgh, San Francisco und Washington, Toronto und Montreal, sowie dem Los Angeles und New York Philharmonic Orchestra auf. In Europa hat Hans Graf ebenfalls mit zahlreichen großen Orchestern zusammengearbeitet, wie den Wiener Philharmonikern und Symphonikern, Concertgebouw Orkest Amsterdam, Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, DSO Berlin, Radio Filharmonisch Orkest Hilversum, Orchestre National de France, Royal Scottish National Orchestra, Hallé Manchester und dem London Philharmonic.

Nach seinen Abschied von Salzburg kehrt Graf 2006 erstmals als Gastdirigent zum Mozarteumorchester zurück. Im Sommer 2013 wird er von den Salzburger Festspielen für zwei Konzerte der Camerata Salzburg und des Mozarteum Orchesters, sowie - ebenfalls mit der Camerata und dem Salzburger Bachchor - für eine ungewöhnliche Opernproduktion von Mozarts Die Entführung aus dem Serail verpflichtet. Die Inszenierung als Fernseh-Liveübertragung in Koproduktion mit Servus TV war "eine unglaubliche Herausforderung" für den erfahrenen Dirigenten. Während die Sänger im Hangar-7 agierten, musizierten Hans Graf und die Camerata Salzburg im Hangar-8. Die Kommunikation fand teils über Kopfhörer statt. Erst für das Fernsehpublikum fügten sich die Teile der Liveinszenierung zusammen.

2013 bis 2015 war er Professor für Orchesterdirigieren an der Universität Mozarteum Salzburg.

2014 dirigierte Graf an der an der Wiener Volksoper eine konzertante Aufführung von Strauss' Feuersnot und erhielt dafür den "Goldenen Schikaneder" (Österreichischer Musiktheaterpreis) für die beste musikalische Leitung.

Am 28. Jänner 2018 gewann Hans Graf mit dem Houston Symphony für seine Opernproduktion Wozzeck (Alban Berg) den Grammy in der Kategorie "Opernaufnahme des Jahres".[1] Diese Aufnahme wurde zuvor schon mit einem ECHO Klassik Preis ausgezeichnet.[2]

Im Juli 2019 wurde bekanntgegeben, dass Hans Graf ab Sommer 2020 als Chefdirigent die Leitung des Singapore Symphony Orchestra übernehmen wird.

Diskografie

Hans Grafs Diskografie beinhaltet neben der preisgekrönten Wozzeck-Aufzeichnung mit Anne Schwanewilms und Roman Trekel unter anderem alle Sinfonien und ausgewählte Klavierkonzerte von Mozart (mit Eric Heidsieck und dem Mozarteumorchester), alle Schubert-Symphonien, die Ersteinspielung von Zemlinskys Oper Es war einmal sowie das komplette Orchesterwerk von Henri Dutilleux mit dem Orchestre National Bordeaux Aquitaine (Arte Nova/SONY).

Mit dem Houston Symphony Orchestra nahm er unter anderem Bartóks Der holzgeschnitzte Prinz (Koch International), Zemlinskys Lyrische Symphonie und die Drei Sätze aus der Lyrischen Suite von Alban Berg sowie Mahlers Lied von der Erde (Naxos) auf, außerdem An American in Paris, Concerto in F und Porgy and Bess (A Symphonic Picture) von George Gershwin. Ein Aufnahme von Gustav Holst Planeten kam als DVD mit exklusivem NASA-Filmmaterial heraus (Gestaltung: Duncan Kopp)

Zuletzt erschienen die kompletten Werke für Viola und Orchester von Paul Hindemith mit Tabea Zimmermann und dem DSO Berlin (Myrios) sowie Carmina Burana mit dem London Philharmonic Orchestra.

Auszeichnungen

Hans Graf erhielt 1994 das Goldene Ehrenzeichen des Landes Salzburg, 2002 die "Légion d’Honneur" für Verdienste um die französische Musik in aller Welt und 2007 das Goldene Ehrenzeichen der Republik Österreich.

Quellen

Einzelnachweise