Saalachstörung: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Saalachstörung gilt als Bruchzone, entlang deren sich die Erdkruste auseinanderbewegte und die von [[Saalachgletscher|eiszeitlichen Gletschern]] zu einem Trogtal ausgeschürft wurde.<ref name="nonn">Artikel [[Saalachgletscher]] und [[Reichenhaller Becken]] und deren Quelle [http://www.saalacherlebniswelt.com/R_Nonn1/R_Nonn2/r_nonn2.html www.saalacherlebniswelt.com] mit Karte</ref><ref>Vgl. auch: [[Hans Egger]], ''Zur Geologie der [[Flyschzone]] im Bundesland Salzburg'', in: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, [http://www.geologie.ac.at/filestore/download/JB1322_375_A.pdf Band 132/1989, S. 375-395 (S. 393).]</ref>
 
Die Saalachstörung gilt als Bruchzone, entlang deren sich die Erdkruste auseinanderbewegte und die von [[Saalachgletscher|eiszeitlichen Gletschern]] zu einem Trogtal ausgeschürft wurde.<ref name="nonn">Artikel [[Saalachgletscher]] und [[Reichenhaller Becken]] und deren Quelle [http://www.saalacherlebniswelt.com/R_Nonn1/R_Nonn2/r_nonn2.html www.saalacherlebniswelt.com] mit Karte</ref><ref>Vgl. auch: [[Hans Egger]], ''Zur Geologie der [[Flyschzone]] im Bundesland Salzburg'', in: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, [http://www.geologie.ac.at/filestore/download/JB1322_375_A.pdf Band 132/1989, S. 375-395 (S. 393).]</ref>
  
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==Kritik==
 
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Der Geologe Volkmar Stingl<ref>Volkmar Stingl, ''Bericht 1988 über geologische Aufnahmen in den Kalkalpen auf Blatt 123 Zell am See, in: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt'', [http://www.geologie.ac.at/filestore/download/JB1323_570_A.pdf Band 132/1989, S. 570.]</ref> erläutert in der angegebenen Quelle, dass Beobachtungen im [[Steinernes Meer|Steinernen Meer]] und am [[Hochkranz]] (nördlich von [[Pürzlbach]] und [[Kallbrunnalm]]) anlässlich von Vergleichsbegehungen gezeigt haben, dass der Lias<ref>ein erdgeschichtlicher Begriff, siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Unterjura Wikipedia Deutschland Unterjura]</ref> praktisch ungestört über das Saalachtal gegen das Reichenhaller Becken zieht.
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Der Geologe Volkmar Stingl<ref>Volkmar Stingl, ''Bericht 1988 über geologische Aufnahmen in den Kalkalpen auf Blatt 123 Zell am See, in: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt'', [http://www.geologie.ac.at/filestore/download/JB1323_570_A.pdf Band 132/1989, S. 570.]</ref> erläutert in der angegebenen Quelle, dass Beobachtungen im [[Steinernen Meer]] und am [[Hochkranz]] (nördlich von [[Pürzlbach (Weißbach bei Lofer)|Pürzlbach]] und [[Kallbrunnalm]]) anlässlich von Vergleichsbegehungen gezeigt haben, dass der Lias<ref>ein erdgeschichtlicher Begriff, siehe [http://de.wikipedia.org/wiki/Unterjura Wikipedia Deutschland Unterjura]</ref> praktisch ungestört über das Saalachtal gegen das Reichenhaller Becken zieht.
  
Daraus schließt Stingl, ''„dass die Saalachstörung als markante, junge tektonische Linie nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Die bisherige Deutung als aufgefiedertes Störungssystem, das auffallenderweise hoch in den E-Flanke ''[scil.: der Ostflanke]'' des Saalachtales durchziehen soll, beruht nur auf der Missdeutung der [[Dachsteinkalk]]-Riesenschollen als tektonische Schürflinge zwischen Liassedimenten...''.
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Daraus schließt Stingl, ''"dass die Saalachstörung als markante, junge tektonische Linie nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Die bisherige Deutung als aufgefiedertes Störungssystem, das auffallenderweise hoch in den E-Flanke ''[scil.: der Ostflanke]'' des Saalachtales durchziehen soll, beruht nur auf der Missdeutung der [[Dachsteinkalk]]-Riesenschollen als tektonische Schürflinge zwischen Liassedimenten..."''.
  
==Quellen und Fußnoten==
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==Quellen und Anmerkungen==
 
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[[Kategorie:Geologie]]
 
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Aktuelle Version vom 19. Dezember 2023, 12:24 Uhr

Die Saalachstörung ist eine (wenn auch nicht unbestrittene) tektonische Bruchlinie am Ende des Saalachtales im Bereich des Reichenhaller Beckens.

Allgemeines

Die Saalachstörung gilt als Bruchzone, entlang deren sich die Erdkruste auseinanderbewegte und die von eiszeitlichen Gletschern zu einem Trogtal ausgeschürft wurde.[1][2]

Reste dieser Bruchzonentätigkeit werden noch heute festgestellt: Um Thumsee und Hochstaufen ereignen sich noch heute alljährlich mehrere schwache Erdbeben.[1]

Kritik

Der Geologe Volkmar Stingl[3] erläutert in der angegebenen Quelle, dass Beobachtungen im Steinernen Meer und am Hochkranz (nördlich von Pürzlbach und Kallbrunnalm) anlässlich von Vergleichsbegehungen gezeigt haben, dass der Lias[4] praktisch ungestört über das Saalachtal gegen das Reichenhaller Becken zieht.

Daraus schließt Stingl, "dass die Saalachstörung als markante, junge tektonische Linie nicht mehr aufrecht erhalten werden kann. Die bisherige Deutung als aufgefiedertes Störungssystem, das auffallenderweise hoch in den E-Flanke [scil.: der Ostflanke] des Saalachtales durchziehen soll, beruht nur auf der Missdeutung der Dachsteinkalk-Riesenschollen als tektonische Schürflinge zwischen Liassedimenten...".

Quellen und Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 Artikel Saalachgletscher und Reichenhaller Becken und deren Quelle www.saalacherlebniswelt.com mit Karte
  2. Vgl. auch: Hans Egger, Zur Geologie der Flyschzone im Bundesland Salzburg, in: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, Band 132/1989, S. 375-395 (S. 393).
  3. Volkmar Stingl, Bericht 1988 über geologische Aufnahmen in den Kalkalpen auf Blatt 123 Zell am See, in: Jahrbuch der Geologischen Bundesanstalt, Band 132/1989, S. 570.
  4. ein erdgeschichtlicher Begriff, siehe Wikipedia Deutschland Unterjura