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| − | Der '''Urmattsee''' ist ein heute nicht mehr existierender See. | + | Der '''Urmattsee''' war ein heute nicht mehr existierender See im nördlichen [[Flachgau]]. |
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| − | == Geografie == | + | == Geschichte == |
| − | Er befand sich auf dem Höhenniveau von 525 [[m ü. A.]] an Stelle der drei [[Trumer Seen]] ( 503 m ü. A. im [[Flachgau]] im [[Land Salzburg]]. Der Urmattsee ist auf historischen Karten im [[Erzbistum Salzburg]] noch bis ins [[18. Jahrhundert]] verzeichnet.<ref>[http://www.landkarten-und-grafiken.de/images/saltzburg-archipiscopatus-rahmen.jpg Historische Landkarte, Erzbistum Salzburg, Mercator Atlas, 1595]</ref> Geologen haben die ihm zugehörige Uferlinie durch eine Humusschicht im blaugrauen [[Seeton]] nachweisen können.
| + | Durch das Schmelzen des Mattseegletschers zwischen 18 500 und 18 000 v. Chr. bildete sich zunächst ein einziger See, der Urmattsee. Dieser hatte mit 525 [[m ü. A.]] einen etwa 25 Meter höheren Wasserspiegel als heute. Seine Entwässerung erfolgte nach Norden über die Talfurche von Astätt (Gemeinde [[Lochen am See]]). Nachdem sich der Seespiegel bei 510 m ü. A. um 10 000 eingependelt hatte, grub sich der [[Mattigbach]] einen Abfluss durch die Endmöräne nördlich des [[Grabensee]]s. Das führte zur Absenkung des Wasserspiegels auf den heutigen Normalspiegel von 502,8 m ü. A. Die Folge dieser Absenkung war eine Dreiteilung des Ursees in den [[Mattsee (See)|Mattsee]], [[Obertrumer See]] und den [[Grabensee]]. Die Entwässerung erfolgte im Gegensatz etwa zum [[Wallersee]] immer nach Norden. |
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| − | Im Norden des [[Salzachgletscher]]s bildete der aus [[Flyschzone|Flysch]] bestehende [[Haunsberg]] und der [[Buchberg (Berg in Mattsee)|Buchberg]], sowie die Endmoräne im Nordosten das [[Mattseebecken]]. Die Eisschmelze im frühen Spätglazial (vor 19 000–17 000 Jahren) führte zur Bildung des [[Salzburger See]]s und des Urmattsee. Seinen Abfluss hatte er über die Talfurche von [[Lochen am See|Niedertrum]], Wichenham und Astätt nach Norden. Das Seeniveau begann zu sinken und es dürfte sich der heutige Abfluss aus dem [[Grabensee]] über die [[Mattig]] gebildet haben.
| + | == Quelle == |
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| + | {{Quelle Seefeldner}} |
| − | Vor etwa 10 000 Jahren führte der Durchbruch der [[Mattig]] durch die Endmoräne im Norden zu einer Umstellung des hydrologischen Systems und zur kontinuierlichen Absenkung des Wasserspiegels auf etwa 515 m.
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| − | Durch weitere natürliche Absenkung des Wasserspiegels auf die heutige mittlere Höhenlage von 503 m ü. A. verschwand der Urmattsee. Er zerfiel erst nach etwa [[1800]] zu [[Obertrumer See]], [[Mattsee (See)|Mattsee]] und [[Grabensee]]. Der ursprüngliche Verbund als ''ein See'' statt der drei Seen wurde zuletzt auf einer Karte von [[Franz Freiherr von Schrötter]] dargestellt, mit welcher die Topographie desjenigen Distrikts der bayerischen Lande beschrieben wird, die [[1779]] durch die Friedenskonvention zwischen der Maria Theresia von [[Österreich]] und dem König in Preußen, geschlossen in Teschen den [[13. Mai]] [[1779]], von Österreich in Besitz genommen wurden. <ref>[https://www.dorotheum.com/auktionen/aktuelle-auktionen/kataloge/list-lots-detail/auktion/11799-bucher-und-dekorative-grafik/lotID/336/lot/2063163-schrotter-f-f.html Franz Freiherr von Schrötter, 1779, Topographische Karte des [[Innviertel]]s]</ref>
| + | [[Kategorie:Flachgau]] |
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| − | Mattsee und Obertrumer See waren bis zur Neuzeit noch miteinander verbunden und bestand zwischen beiden eine See-Engstelle mit einer Schiffsüberfuhr (vgl. Ortsteil-Name [[Überfuhr (Mattsee)|Überfuhr]]). Diese Engstelle wurde [[1828]] aufgeschüttet und beide Ufer mit der [[Johannisbrücke]] verbunden. <ref>[http://www.zobodat.at/pdf/NachErstMalaGes_14_0001-0019.pdf www.zobodat.at] Der Mattsee und seine Molluskenfauna, [[Daniela Zick]], [[Robert Patzner]], 2006</ref>.
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| − | Datei:Ur-Mattsee.jpg|Ur-Mattsee
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| − | == Quellen ==
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| − | * Salzburgwiki-Artikel [[Obertrumer See]] und [[Mattsee (See)]]
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| − | * Informationstafel in [[Gebertsham]]
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| − | * [http://www.geoglobe.at/DE/uploads/images/publikationen/27_Zerfall%20des%20Salzachgletschers.pdf www.geoglobe.at] [[Horst Ibetsberger]], Paul Jäger, Markus Häupl: ''Der Zerfall des Salzachgletschers und die nacheiszeitliche Entwicklung des Salzburger Gewässersystems aus der Sicht der Wiederbesiedlung der Salzburger Gewässer mit Fischen''
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| − | ==== Einzelnachweise ====
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| − | <references/>
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| − | [[Kategorie:Flachgau]] | + | [[Kategorie:Wissenschaft]] |
| − | [[Kategorie:Seenland]]
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| | [[Kategorie:Geografie]] | | [[Kategorie:Geografie]] |
| | [[Kategorie:Hydrogeografie]] | | [[Kategorie:Hydrogeografie]] |
Der Urmattsee war ein heute nicht mehr existierender See im nördlichen Flachgau.
Geschichte
Durch das Schmelzen des Mattseegletschers zwischen 18 500 und 18 000 v. Chr. bildete sich zunächst ein einziger See, der Urmattsee. Dieser hatte mit 525 m ü. A. einen etwa 25 Meter höheren Wasserspiegel als heute. Seine Entwässerung erfolgte nach Norden über die Talfurche von Astätt (Gemeinde Lochen am See). Nachdem sich der Seespiegel bei 510 m ü. A. um 10 000 eingependelt hatte, grub sich der Mattigbach einen Abfluss durch die Endmöräne nördlich des Grabensees. Das führte zur Absenkung des Wasserspiegels auf den heutigen Normalspiegel von 502,8 m ü. A. Die Folge dieser Absenkung war eine Dreiteilung des Ursees in den Mattsee, Obertrumer See und den Grabensee. Die Entwässerung erfolgte im Gegensatz etwa zum Wallersee immer nach Norden.
Quelle