Krampuslauf: Unterschied zwischen den Versionen

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* [[Krampuslauf Gnigl]] <ref>[http://www.altgnigler.at/index.php Altgnigler Krampuslauf]</ref>
 
* [[Krampuslauf Gnigl]] <ref>[http://www.altgnigler.at/index.php Altgnigler Krampuslauf]</ref>
* [[Krampuslauf Rauris]] [[Krampuslauf Rauris]]
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* [[Krampuslauf Rauris]] <ref>[http://www.raurisertal.at/de/region/tradition-brauchtum/rauriser-toifi/ Krampuslauf Rauris]</ref> 
 
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* Krampusläufe in Salzburg <ref>[https://www.wissenswertes.at/index.php?id=krampuslauf-salzburg wissenswertes.at]</ref>
 
* Krampusläufe in Salzburg <ref>[https://www.wissenswertes.at/index.php?id=krampuslauf-salzburg wissenswertes.at]</ref>

Version vom 22. November 2016, 22:19 Uhr

Krampuspercht

Der Krampuslauf ist ein alter Brauch in Salzburg Stadt und Salzburg Land.

Krampus

Der Krampus ist ein Begleiter des Nikolaus. Je nach Gegend variiert die Anzahl der Krampusse, die den Nikolaus begleiten. Bei Privatbesuchen von Haus zu Haus ist meist nur ein Krampus dabei. Findet ein Krampuslauf öffentlich statt sind, dann sind oft bis zu zehn oder sogar noch mehr Krampusse anwesend.

Die Funktion des Krampus besteht im Bestrafen alles Schlimmen mittels Rute oder Rossschweif. Aussehen und Auftreten des Krampus sind seiner Natur gemäß wild, lärmend und furchterregend. Die Gestalt des Krampus ist menschenähnlich und tierisch gleichermaßen. Das Anlitz des Krampus bedeckt eine geschnitzte Fratzenmaske, zumeist aus Zirbenholz, charakterisierend bestehend aus funkelnden großen Augen, einer krummen Nase, breiten Nüstern, einem Mund oder Maul mit gefletschten Zähnen oder auch schiefen Hauern, sowie aus seiner Stirne ragend, ein Paar oder auch mehrere Paare von Widder- und Bockhörnern. Der gesamte Körper des Krampus ist mit Fell bedeckt. Traditionelle ist ein Mantel oder Hosenanzug aus zottigem Schaffellen oder auch Ziegenfellen. Um die Taillie trägt der Krampus einen Bauchgurt, an dem große Schellen, sogenannte Rollen, angebracht sind, die beim Laufen für den höllischen Lärm sorgen und schon von weitem zu hören sind.

Handwerk

Viele der Männer, die als Krampusse an den Läufen teilnehmen, schnitzen ihre Masken (auch Larven genannt) selbst. " Eine richtige Krampuslarve muss natürlich große Hörner haben. Der Schnitzer nimmt dafür zumeist die Hörner vom Ziegenbock, dem Steinbock oder [der] Gämse." [1]

Krampusläufe

Die Krampusläufe finden traditionell am 5. Dezember, dem Krampustag, und auch am 6. Dezember, dem Nikolaustag, oder auch an den Tagen davor, zumeist abends nach 18 Uhr statt, wenn es draußen bereits finster geworden ist. Die entsprechende Straße - oder Gasse (je nach dem) - wird abgesperrt, damit die Zuschauer nicht zu Schaden kommen. In der Ferne hört man schon die Glocken. Da laufen die Krampusse heran. Und rasseln laut mit den Ketten. Zuschauer, die in der ersten Reihe stehen, bekommen häufig Schläge mit der Rute ab. Nach einer Stunde (oder auch eineinhalb, je nach Gegend) ist der Krampuslauf auch schon wieder vorbei.

bekannte Krampusläufe

weitere

  • Krampusläufe in Salzburg [5]

Negative Entwicklung

Leider arten Krampusläufe immer mehr zu Megaveranstaltungen mit angeblich bis zu 600 Krampussen (2011) aus, bei denen es auch immer wieder zu Übergriffen auf beiden Seiten (Krampussen und Zuschauern) kommt. Darüber hinaus wird dieser "Brauch" nicht nur mehr am 5. Dezember ausgeübt, sondern man beginnt bereits in den letzten Tagen des Novembers damit und manchmal kann man Krampusläufe auch noch nach dem 6. Dezember erleben. Somit wird Brauchtum stark kommerzialisiert.

Im Dezember 2011 wurde bei einem Lauf in Niedernsill eine 13- Jährige von einem Krampus ein Bein gebrochen. Kurz darauf erlitt eine 15- Jährige eine Rippenprellung in Bramberg. Mehrere Zuseher hatten dort einen erst 13- jährigen Krampus festgehalten, der, um sich zu befreien, mit der umgedrehten Rute in die Menge stieß und dabei die 15- Jährige erwischte[6].

Auch Besucher von Krampusläufen werden offensichtlich zunehmend aggressiver wie das Beispiel vom Maxglaner Krampuslauf 2011 zeigt. Beim Umzug im Salzburger Stadtteil Maxglan riss ein Unbekannter eine 36-jährige Teilnehmerin an der Maske und verdrehte ihr dabei den Kopf ruckartig, sodass diese eine Verletzung an der Halswirbelsäule erlitt[7].

Kein Kostenersatz, wenn man verletzt wird

Und wer bei einem Krampuslauf verletzt wird, muss die Kosten auch noch selbst tragen. Dies geht aus einem Urteil des Obersten Gerichtshofes (OGH) aus dem Jahr 2010 hervor.

Bei einem Krampuslauf in Salzburg wurde eine Frau von einer Rute am Auge verletzt und diese verlangte dafür vom betreffenden Krampusverein Schadenersatz. Während die erste Instanz der Frau noch 8.280 Euro zusprach, verneinte der OGH jegliche Haftung des Vereins für die behaupteten unterlassenen Sicherungsmaßnahmen.

Mehrere Krampusgruppen hatten sich an diesem Krampuslauf beteiligt. Im Zuge des sogenannten Freilaufs mischten sich etliche Krampusse unter die Zuschauer. Eine Frau, die rund einen Meter neben einer Mädchengruppe stand, wurde von einer am Handgelenk eines Krampusses baumelnden Rute zufällig am Auge getroffen, als dieser vor den Mädchen herumtanzte und -fuchtelte. Geld für die eingetretene Verletzung bekam sie letztlich nicht zu sehen.

Laut OGH war ihr nämlich „eine Selbstsicherung gegen das typische Risiko einer Gefährdung durch eine sich in einem eingeschränkten Bereich unkontrolliert bewegende Rute zumutbar“. Wie der OGH zunächst feststellte, wurde bei der Veranstaltung eine ausreichende Anzahl von Ordnern eingesetzt. Absperrungen zu errichten und das Publikum von den Krampussen zu trennen, würde wiederum „dem bekannten Sinn und Zweck des Freilaufs zuwiderlaufen, dass sich die Krampusse unter das Publikum mischen und es zum Kontakt zwischen Besuchern und Krampussen kommen soll“.

Vor allem aber sind die Besucher eines Krampuslaufes für den OGH „nicht bloß Zuschauer, sondern Mitwirkende an einem Schauspiel zumindest folkloristischer Art“, an dem sie „zur eigenen Unterhaltung und des Nervenkitzels wegen“ teilnehmen. Den Zuschauern falle „ungefragt die Rolle der Opfer der Krampusse zu[8].


Besonderheit

Normalerweise nehmen zumeist nur Männer an den Krampusläufen aktiv teil. Doch es gibt auch Ausnahmen. So wie die Tennisspielerinnen Sandra Klemenschits und Daniela Klemenschits.

"[...]Montag, 08. Dezember 2008, In Erinnerung an den Krampuslauf in Igls 2007, bei dem Dani und Sandi als Krampus mitwirkten, warf sich Sandi heuer wieder ein teuflisches Gewand über [...]" [9]

Bildergalerie

Weblinks

Quellen und Fußnoten

  • wie Weblinks