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| − | Drei junge Menschen ertranken Donnerstagabend in der Führerkabine einer Pistenwalze, die durch das dünne Eis des Hochsees eingebrochen waren. Der 22-Jährige Lenker des Pistengeräts, Franz Zitz aus [[Unternberg]] bei [[Tamsweg]], der gleichaltrige Landwirt Hermann Hörbinger aus Tamsweg und seine 16-Jährige Schwester Gerti wurden etwa eine Stunde nachdem die Pistenwalze eingebrochen und versunken war, vom zweiten Pistengerätlenker der | + | Drei junge Menschen ertranken Donnerstagabend in der Führerkabine einer Pistenwalze, die durch das dünne Eis des Hochsees eingebrochen waren. Der 22-Jährige Lenker des Pistengeräts, Franz Zitz aus [[Unternberg]] bei [[Tamsweg]], der gleichaltrige Landwirt Hermann Hörbinger aus Tamsweg und seine 16-Jährige Schwester Gerti wurden etwa eine Stunde nachdem die Pistenwalze eingebrochen und versunken war, vom zweiten Pistengerätlenker der Liftgesellschaft Krings, Josef Taverner, aus ihrem tödlichen Gefängnis geborgen. Taverner war in seinem Skianzug kurzentschlossen ins eiskalte Wasser gesprungen. |
| − | Zwei andere Mädchen hatten Glück: die 17-Jährige Serviererin Inge Willingshofen aus Gasen-Amassegg, Steiermark, und die 15-Jährige Servierhilfe Maria Stolz aus Krakauebene, Steiermark, konnten sich aus dem versunken Pistengerät durch ein Fenster, das Franz Zitz eingeschlagen hatte, retten. Wie, das wissen sie nach eigener Aussage selbst nicht genau. | + | Zwei andere Mädchen hatten Glück: die 17-Jährige Serviererin Inge Willingshofen aus Gasen-Amassegg, [[Steiermark]], und die 15-Jährige Servierhilfe Maria Stolz aus Krakauebene, Steiermark, konnten sich aus dem versunken Pistengerät durch ein Fenster, das Franz Zitz eingeschlagen hatte, retten. Wie, das wissen sie nach eigener Aussage selbst nicht genau. |
Zu fünft saßen sie nebeneinander in dem für zwei Männer vorgesehenen Führerhaus. Sie wollten einen lustigen Hüttenabend verbringen. Im Nebel verlor der Lenker die Orientierung, hielt drei Mal an und stieg aus, um sich wieder zurechtzufinden. Beim dritten Mal sagte er, dass er wisse, wo er sei, startete wieder und wendete. Da brach das Eis unter dem vier Tonnen schweren Gerät. Vermutlich hatte niemand von den Insassen bemerkt, dass die Pistenwalze auf den kleinen verschneiten See geraten war. | Zu fünft saßen sie nebeneinander in dem für zwei Männer vorgesehenen Führerhaus. Sie wollten einen lustigen Hüttenabend verbringen. Im Nebel verlor der Lenker die Orientierung, hielt drei Mal an und stieg aus, um sich wieder zurechtzufinden. Beim dritten Mal sagte er, dass er wisse, wo er sei, startete wieder und wendete. Da brach das Eis unter dem vier Tonnen schweren Gerät. Vermutlich hatte niemand von den Insassen bemerkt, dass die Pistenwalze auf den kleinen verschneiten See geraten war. | ||
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Heute erinnert an das Unglück die [[Gedächtniskapelle im Seekar]] mit Gedenktafeln an die Verunglückten. | Heute erinnert an das Unglück die [[Gedächtniskapelle im Seekar]] mit Gedenktafeln an die Verunglückten. | ||
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| − | * Unglück im Hochsee: Buch [[Obertauern, einst und jetzt]], dort: [[Salzburger Nachrichten]] vom Dezember 1977 | + | * Unglück im Hochsee: Buch "[[Obertauern, einst und jetzt]]", dort: "[[Salzburger Nachrichten]]" [https://www.sn.at/archivsn?img=acSQbVMmsykF%2FS%2F5HzPWr8O1E0yPsOvQbvzzHo%2B%2BJRz%2F8mh4DVpG094iY83GD1R9j%2Be82ur%2FqfimChqGGJs315%2FYih5tkxkvOMxDJXcdRfuMJ%2FB2WtubMYSJVecBl1Uo&id1=19771217_07&q=Hochsee#slide7 Ausgabe vom 17. Dezember 1977] |
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Aktuelle Version vom 19. November 2024, 12:31 Uhr
Der Hochsee ist einer der drei Bergseen von Obertauerns Seenplatte.
Geografie
Der See befindet sich auf 2 020 m ü. A. nordöstlich des Grünwaldsees im Seekar im nördlichen Teil von Obertauern, der zur Pongauer Gemeinde Untertauern gehört.
Unglück im Hochsee
Am 15. Dezember 1977 kam es zu einem Unglück im Hochsee, bei dem drei junge Menschen ertranken.
Drei junge Menschen ertranken Donnerstagabend in der Führerkabine einer Pistenwalze, die durch das dünne Eis des Hochsees eingebrochen waren. Der 22-Jährige Lenker des Pistengeräts, Franz Zitz aus Unternberg bei Tamsweg, der gleichaltrige Landwirt Hermann Hörbinger aus Tamsweg und seine 16-Jährige Schwester Gerti wurden etwa eine Stunde nachdem die Pistenwalze eingebrochen und versunken war, vom zweiten Pistengerätlenker der Liftgesellschaft Krings, Josef Taverner, aus ihrem tödlichen Gefängnis geborgen. Taverner war in seinem Skianzug kurzentschlossen ins eiskalte Wasser gesprungen.
Zwei andere Mädchen hatten Glück: die 17-Jährige Serviererin Inge Willingshofen aus Gasen-Amassegg, Steiermark, und die 15-Jährige Servierhilfe Maria Stolz aus Krakauebene, Steiermark, konnten sich aus dem versunken Pistengerät durch ein Fenster, das Franz Zitz eingeschlagen hatte, retten. Wie, das wissen sie nach eigener Aussage selbst nicht genau.
Zu fünft saßen sie nebeneinander in dem für zwei Männer vorgesehenen Führerhaus. Sie wollten einen lustigen Hüttenabend verbringen. Im Nebel verlor der Lenker die Orientierung, hielt drei Mal an und stieg aus, um sich wieder zurechtzufinden. Beim dritten Mal sagte er, dass er wisse, wo er sei, startete wieder und wendete. Da brach das Eis unter dem vier Tonnen schweren Gerät. Vermutlich hatte niemand von den Insassen bemerkt, dass die Pistenwalze auf den kleinen verschneiten See geraten war.
Für die Raupenfahrer bestand striktes Verbot, den Hochsee zu befahren. Trotzdem: Wie die Einheimischen wissen, hätte das Eis vermutlich nicht nachgegeben, wenn die schwere Maschine nicht gewendet worden wäre.
Heute erinnert an das Unglück die Gedächtniskapelle im Seekar mit Gedenktafeln an die Verunglückten.
Weblinks
- Lage auf AMap, aktualisierter Datenlink 19. November 2024, der Hochsee ist der größere nordöstlich gelegene See auf der Karte
- Lage auf www.openstreetmap.org
Quellen
- Unglück im Hochsee: Buch "Obertauern, einst und jetzt", dort: "Salzburger Nachrichten" Ausgabe vom 17. Dezember 1977
- Wanderführer
- Wanderkarte Schladminger Tauern, Wanderrouten zwischen Dachstein und Schladminger Tauern, freytag & berndt, 1:50 000
- Austrian Map, Teil der Österreichischen Karte des Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV), im Internet unter maps.bev.gv.at abrufbar.