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| − | Die Wilde Birne (Pyrus pyraster) war einst im Land Salzburg ein häufiger Vertreter der Heckenlandschaft. Heute sind diese vielfältigen kleinen Heckenzüge im Zug der landwirtschaftlichen Intensivierungen weitgehend verschwunden. Im Innergebirg war die Wilde Birne und auch die Kulturbirne stets auf warme und sonnige Standorte beschränkt. Die Birne gehört pflanzensystematisch wie alle anderen Kernobst- und Steinobstbäume zu den [[Rosaceae]], also den Rosengewächsen.
| + | Der Birnbaum ist als Pflanzengattung in Salzburg in zwei verschiedenen Arten vertreten: Als Wilde Birne (Pyrus pyraster) einerseits und als Kulturbaum (Pyrus communis) anderseits. In diesem Beitrag wird der wilde Birnbaum behandelt. Auch die wilde Birne gehört pflanzensystematisch naturgemäß zu den [[Rosaceae]], also den Rosengewächsen. |
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| − | ==Die Kultur der Birne (Pyrus communis) in Salzburg== | + | ==Einleitung == |
| − | Der Obstbau war historisch vorrangig außerhalb des Gebirges wirtschaftlich wichtig. In benachbarten Oberösterreich wirkten bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts zwei herausragende Pomologen: Josef Schmidberger (1773-1844), Chorherr des Stiftes St. Florian und Dr. Georg Liegel (1777-1861), einst Apotheker und Bürgermeister in Braunau. Apfel und Birne wurden in den Streuobstwiesen vor allem in klimatisch begünstigen Lange angebaut außerhalb der Gebirgsgaue. Birnbäume für höher gelegene aber sonnige Standorte bis etwa 900 Meter Höhe sind auch – Pyrus communis ‘Gellerts Butterbirne’ und Pyrus communis ‘Gräfin von Paris’. auch die [[Schmotzbirne]] und die [[Grüne Pichelbirne]] sind alte bodenständige Sorten. Zu erwähnen sind auch die zahlreichen [[Mostbirnbaum|Mostbirnbäume]].
| + | Die '''Wilde Birne''' (''Pyrus pyraster'') war einst im [[Land Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] ein häufiger Vertreter der Heckenlandschaft. Heute sind diese vielfältigen kleinen Heckenzüge im Zug der landwirtschaftlichen Intensivierungen weitgehend verschwunden. |
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| − | Die sogenannte Salzburger Birne ist im Bundesland Salzburg in wärmeren Lagen als Obstbaum seit vielen Jahrhunderten bodenständig geworden. Sie ist nahe verwandt mit der Augsbirnen, der sie in Blattform, Holz und Wuchs sehr änlich ist. Vermutlich ist sie eine Sorte, deren genaue Herkunft nicht feststellbar ist. Sicher war sie schon vor 1700 lange im Salzburg bekannt. Die Frucht ist klein bis mittelgroß, die grüne bis gelbgrüne Schale ist glatt bis leicht rauh und besitzt zahlreiche Schalenpunkte. Der Baum ist recht widerstandsfähig gegen Krankheiten und gegen Schädlinge. Er benötigt aber, wie fast alle Obstbäume einen wenig feuchten Boden.
| + | ==Merkmale== |
| | + | Bei der Wilden Birne sind die leicht glänzenden Laubblätter eineinhalb mal so lang wie breit. Der Baum besitzt an den Zweigen lange Dornen. Der Baum blüht im Mai. Die Frucht ist klein (weniger als 5 cm), fast kugelig, sie ist hart und sehr reich an "Steinzellen-Nester" im wenig süßen Fruchtfleisch. |
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| | + | ==Vorkommen im Land Salzburg == |
| | + | Die Birne kommt in lichten Wäldern, Heckenzügen und Gebüschen vor, und geht manchmal auch in die Harte Au. Insgesamt ist heute die Wilde Birne nur noch selten zu finden. [[Innergebirg]] war und ist die Wilde Birne auf warme und sonnige Standorte beschränkt. |
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| − | ==Der Anbau der Birne im Lungau== | + | ==Literatur== |
| − | Lorenz Hübner berichtet: „Von Obstbäumen hat man im Lungau nur saure und süße Kirschen, die erst um Bartholomäus (24. August) reif werden. Äpfel, Birnen, Pflaumen, Trauben trifft man hier nicht, es könnte aber doch Obst angebaut werden.“ Die größte Gefahr im Lungau war der Reif, eine einzige heitere kalte Nacht konnte die gesamte Ernte vernichten. Nach ersten früheren Versuchen wurden 1879 erste Obstbäume aus Wels geliefert, doch auch diese Bäume gediehen kaum, sodass man eine bald eigene Baumschule gründete. Die erste Baumschule wurde mit Unterstützung wenig später von Peter Binggl gegründet und die daraus gezogenen Obstbäume wurden im ganzen Lungau verbreitet. Ein Pionier des Obstbaues war auch Johann Praxmarer (1843-1936), er wurde zum Initiator für die Pflanzung zahlloser Obstbäume und der neuen Lungauer Sortengärten. 1904 wanderte er er aber nach beruflichen Entäuschungen und mangels Anerkennung aber nach Schladming ab. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden auch ersten Obstbauvereine im Lungau gegründet. Eine Siedlung im Lessachtal (bis 1973 eine eigenständige Gemeinde) nennt sich seit dem späteren 19. Jahrhundert sogar bis heute Birnbaum.
| + | * SALZBURGWIKI |
| − | | + | * [[Reinhard Medicus]]: [[Pflanzensymbole in der Stadt Salzburg]], [[MGSLK]] 2010 |
| − | ==Der Anbau von Apfel- und Birnbäumen im Pinzgau==
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| − | Jacob Schranz, ein 1759 geborener Niedernsiller Bauer und Müller hat schon 1835 das Buch "Der Obstgarten im Gebirge" verfasst. Schon um 1850 werden dann schon lokale Apfel- und Birnensorten im Raum Bramberg erwähnt.
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| − | Der „Bramberger Obstsaft“ (Apfel und Birnensaft) wird dort als Besonderheit bis heute hergestellt. Dort pflegt jahrzehntelang der bodenständige Obst- und Gartenbauverein bereits die alten Obstbäume. Eine eigene Obstpress-Anlage ermöglicht die Safterzeugung und den Verkauf auserlesener Sorten.
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| − | ==Die Birne in der Religion, in Sage und Mythos==
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| − | In der sakralen Darstellung galt (neben dem Apfel) auch die Birne als süße paradiesische Frucht. Die thronende Madonna mit Kind aus dem Salzburger Ursulinen-Konvent von Hans Pacher, um 1495-1500 aus Ahornholz gefertigt, verweist etwa auf eine solche Birnenfucht. Die Birnenfrucht deutet auch auf Psalm 34,9, in der die Menschen aufgefordert sind, zu schmecken und zu sehen, wie gütig der Herr ist.
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| − | ===Der Birnbaumaltar von Waging im Rupertigau ===
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| − | Ein Kupferstich mit dem Gnadenbild der Benediktinerabtei Ettal in Bayern, einer sitzende Madonna wurde von einer Wallfahrt mitgebracht und auf dem Mühlberg an einem Birnbaum aufgehängt. Um 1669 begann die Verehrung des Bildes durch die Bevölkerung, die hier eine kleine hölzerne Kapelle errichtet hatte. Fürsterzbischof Max Gandolf von Kuenburg weilte am 20. Juli 1671 in Waging, wo der Fürsterzbischof den Wallfahrtsort persönlich genehmigte, die Erfassung der Mirakels anordnete und eine hölzerne Nachbildung des Ettaler Gnadenbildes anfertigen ließ. Die Kapelle wurde darauf zum Teil als Steinbau erneuert. Die Wallfahrtskirche von 1709 erhielt einen Hochaltar in der Form eines geschnitzten freistehenden Birnbaumes, in dessen Krone das Gnadenbild angebracht war. Im Jahr 1858 trug man den barocken Birnbaum-Altar ab und ersetzte ihn durch den heutigen schlichten Altar: Unter einem Gemälde Maria-Hilf steht eine Monstranz aus dem Jahr 1774 in Form eines Birnbaums mit dem kleinen Gnadenbild in der Mitte. Auf einigen der zahlreichen erhaltenen Votivbilder ist bis heute der alte Altar in Form eines Birnbaums dargestellt.
| + | [[Kategorie:Wissenschaft]] |
| − | | + | [[Kategorie:Naturwissenschaft]] |
| − | ===Der Birnbaum auf dem Walserfelde===
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| − | Die älteste bekannte Erwähnung eines alten sagenhaften Birnbaumes auf dem Walserfelde stammt von Lazarus Gitschner (seinerzeit Knecht des Stadtschreibers von Reichenhall). Ein Brixner-Büchlein aus dem Jahr 1782 berichtet bereits von einem sagenhaften ausgedorrten Birnbaum in Wals. Auch Ludwig Bechstein greift diese alte Sage im Jahr 1840 in den von ihm niedergeschriebenen Sagen auf. Auf dem Walserfeld steht ein demnach ausgedörrter Birnbaum zum Andenken an die letzte Schlacht am Ende der Zeit. Er wurde schon dreimal umgehauen, aber seine Wurzenl schlagen immer aus, sodass er immer wieder anfängt zu grünen. Viele Jahre bleibt er dann dürr stehen. Wenn er aber neu wieder grünen wird, beginnt die große allerletzte Schlacht. Der Baum in Wals wurde in der Folge mehrfach erneuert.
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| − | ==Literatur==
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| − | * salzburgwiki
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| − | * Reinhard Medicus: Pflanzensymbole in der Stadt Salzburg, Mitt. der Ges. Sbg. Landeskunde 2010
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| − | * Lorenz Hübner: Beschreibung des hochfütrstliche-erzbischöflichen Haupt- und Residenzstadt Salzburg Salzburg, Gedruckt bei Oberer, Salzburg 1793.
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| | [[Kategorie:Biologie]] | | [[Kategorie:Biologie]] |
| | [[Kategorie:Flora]] | | [[Kategorie:Flora]] |
| − | [[Kategorie:Blütenpflanzen]] | + | [[Kategorie:Zweikeimblättrige Blütenpflanzen]] |
| | + | [[Kategorie:Rosengewächse]] |
| | [[Kategorie:Baum]] | | [[Kategorie:Baum]] |
Der Birnbaum ist als Pflanzengattung in Salzburg in zwei verschiedenen Arten vertreten: Als Wilde Birne (Pyrus pyraster) einerseits und als Kulturbaum (Pyrus communis) anderseits. In diesem Beitrag wird der wilde Birnbaum behandelt. Auch die wilde Birne gehört pflanzensystematisch naturgemäß zu den Rosaceae, also den Rosengewächsen.
Einleitung
Die Wilde Birne (Pyrus pyraster) war einst im Land Salzburg ein häufiger Vertreter der Heckenlandschaft. Heute sind diese vielfältigen kleinen Heckenzüge im Zug der landwirtschaftlichen Intensivierungen weitgehend verschwunden.
Merkmale
Bei der Wilden Birne sind die leicht glänzenden Laubblätter eineinhalb mal so lang wie breit. Der Baum besitzt an den Zweigen lange Dornen. Der Baum blüht im Mai. Die Frucht ist klein (weniger als 5 cm), fast kugelig, sie ist hart und sehr reich an "Steinzellen-Nester" im wenig süßen Fruchtfleisch.
Vorkommen im Land Salzburg
Die Birne kommt in lichten Wäldern, Heckenzügen und Gebüschen vor, und geht manchmal auch in die Harte Au. Insgesamt ist heute die Wilde Birne nur noch selten zu finden. Innergebirg war und ist die Wilde Birne auf warme und sonnige Standorte beschränkt.
Literatur