Madlgut (Hallein): Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Madlgut Hallein 02.jpg|thumb|die Marmorbank des Judenbads, die im [[Heimatmuseum Mesnerhäusl |Heimatmuseum „Mesnerhäusl“]] in [[Bad Vigaun]] gezeigt wird]]
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Als im Sommer die Reste des '''Madlguts''' im [[Hallein]]er Ortsteil [[Burgfried (Hallein)|Burgfried]] abgetragen wurden, verschwand mit ihnen auch der Keller, in dem sich im [[Mittelalter|Spätmittelalter]] ein jüdisches Reinigungsbad, eine „Mikwah“, befand.
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Als im Sommer die Reste des '''Madlguts''' im [[Hallein]]er Ortsteil [[Burgfried (Hallein)|Burgfried]] abgetragen wurden, verschwand mit ihnen auch der Keller, in dem sich im [[Mittelalter|Spätmittelalter]] ein jüdisches Reinigungsbad, eine "Mikwah", befand.
  
== Das „Judenbad“ in Hallein-Burgfried ==
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== Das "Judenbad" in Hallein-Burgfried ==
In diesem Haus gab es nach Oberrabbiner [[Adolf Altmann]]<ref>''Geschichte der Juden in Stadt und Land Salzburg'', Band 2, 1930</ref> ein Ritualbad, zu dem neben dem rituellen Tauchbad im Keller (mit einem bassinartigen viereckigen Ausschnitt) auch ein Wannenbad im Erdgeschoß gehörte. 1448 gab es seitens des [[Äbte von St. Peter|Abts]] von [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|St. Peter]] in der [[Stadt Salzburg]], [[Petrus I. Klughammer]], an den Chirurgen Johann Wajdecker die Erlaubnis, ''an dem Judenbad über Klostergrund ein Wasser, welches entspringt auf unserem Gute Unterech, in Rinnen zu führen''.
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In diesem Haus gab es nach Oberrabbiner [[Adolf Altmann]]<ref>''Geschichte der Juden in Stadt und Land Salzburg'', Band 2, 1930</ref> ein Ritualbad, zu dem neben dem rituellen Tauchbad im Keller (mit einem bassinartigen viereckigen Ausschnitt) auch ein Wannenbad im Erdgeschoß gehörte. 1448 gab es seitens des [[Äbte von St. Peter|Abts]] von [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter|St. Peter]] in der [[Stadt Salzburg]], [[Petrus I. Klughammer]], an den Chirurgen Johann Wajdecker die Erlaubnis, "''an dem Judenbad über Klostergrund ein Wasser, welches entspringt auf unserem Gute Unterech, in Rinnen zu führen''".
  
Der Keller mit dem „Judenbad“ ist jetzt planiert, die Erinnerung an diese jüdische Stätte neben dem Unteregg-Gut bleibt im [[Heimatmuseum Mesnerhäusl |Heimatmuseum „Mesnerhäusl“]] in [[Bad Vigaun]] lebendig: Hier ist die [[Marmor]]bank der „Mikwah“ in Burgfried erhalten und für die Besucher zugänglich.   
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Der Keller mit dem "Judenbad" ist jetzt planiert, die Erinnerung an diese jüdische Stätte neben dem Unteregg-Gut bleibt im [[Heimatmuseum Mesnerhäusl |Heimatmuseum "Mesnerhäusl"]] in [[Bad Vigaun]] lebendig: Hier ist die [[Marmor]]bank der "Mikwah" in Burgfried erhalten und für die Besucher zugänglich.   
  
 
== Quelle ==
 
== Quelle ==

Aktuelle Version vom 1. März 2023, 21:56 Uhr

ein Blick in den Keller des Madlguts, der ein außergewöhnliches Kreuzgewölbe aufwies – die Gewölbeansätze sind noch gut erkennbar
die Marmorbank des Judenbads, die im Heimatmuseum "Mesnerhäusl" in Bad Vigaun gezeigt wird

Als im Sommer die Reste des Madlguts im Halleiner Ortsteil Burgfried abgetragen wurden, verschwand mit ihnen auch der Keller, in dem sich im Spätmittelalter ein jüdisches Reinigungsbad, eine "Mikwah", befand.

Das "Judenbad" in Hallein-Burgfried

In diesem Haus gab es nach Oberrabbiner Adolf Altmann[1] ein Ritualbad, zu dem neben dem rituellen Tauchbad im Keller (mit einem bassinartigen viereckigen Ausschnitt) auch ein Wannenbad im Erdgeschoß gehörte. 1448 gab es seitens des Abts von St. Peter in der Stadt Salzburg, Petrus I. Klughammer, an den Chirurgen Johann Wajdecker die Erlaubnis, "an dem Judenbad über Klostergrund ein Wasser, welches entspringt auf unserem Gute Unterech, in Rinnen zu führen".

Der Keller mit dem "Judenbad" ist jetzt planiert, die Erinnerung an diese jüdische Stätte neben dem Unteregg-Gut bleibt im Heimatmuseum "Mesnerhäusl" in Bad Vigaun lebendig: Hier ist die Marmorbank der "Mikwah" in Burgfried erhalten und für die Besucher zugänglich.

Quelle

Einzelnachweise

  1. Geschichte der Juden in Stadt und Land Salzburg, Band 2, 1930