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[[Datei:Federkrone.jpg|thumb|Federkrone eines Zeller Tresterers aus dem Jahr 1895]]
 
[[Datei:Federkrone.jpg|thumb|Federkrone eines Zeller Tresterers aus dem Jahr 1895]]
[[Datei:Zeller Tresterer.jpg|thumb|Tracht eines Zeller Tresterer aus dem Jahr [[1895]], ausgestellt im Stadt-Museum im Vogt- oder Kastnerturm]] in [[Zell am See]]]]]]
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[[Datei:Alpinia Tresterer historisch.jpg|miniatur|Alpinia Tresterer um 1909]]
Die '''Tresterer''' sind [[Schönperchten]], die bei ihrem Tanz eine Federkrone tragen.  
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[[Datei:Saalachtaler Tresterer.jpg|thumb|Die Saalachtaler Tresterer vor dem Start des [[Pinzgauer Trachtenschlitten- und Brauchtumsfest]]es 2014]]  
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[[Datei:DSC04071.jpg|thumb|[[Tresterer Zell am See]], Auftritt im Jahr 2012]]
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[[Datei:Tresterer Hausinschrift in Saalfelden.JPG|thumb|Tresterer Hausinschrift in Saalfelden]]
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Die '''Tresterer''' sind [[Schönperchten]], die bei ihrem Tanz eine Federkrone tragen und rhythmische, stampfende Tanzschritte, mit oder ohne Musikbegleitung ausführen.
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==Geschichte==
 
==Geschichte==
„Trestern“ leitet sich von Dreschen des Getreides durch das Austreten der Getreideähren ab. Der von den Tresterergruppen  aufgeführte Tanz geht auf einen uralten Kulttanz zurück. Noch heute wirkt dieser Tanz auf die Anwesenden mystisch.  
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In Kostümen und Kopfschmuck sieht die aktuelle Forschung zeitliche und regionale Einflüsse aus Italien. Der Venezianische Karneval, ebenso wie die italienische Komödie waren im [[17. Jahrhundert|17.]] und [[18. Jahrhundert]] Vorbilder für ganz Europa. Über Höfe und Handelsstraßen wurden Ideen, Kostüme und Tänze ausgetauscht. Die Trestererkostüme enthalten viele Elemente der festlichen Brokatanzüge der Männer zwischen [[Barock]] und [[Rokoko]]: die Stoffe, Stofffarben und Schnitte von Kniehose und heute zur Joppe verkürztem Justaucorps, die Seidenbänder und Maschen, Spitzenbesätze, Fazoneteln und Schnallenschuhe.
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Die Rundtänze mit Lauf- und/oder Stampfschritten, mit Bögen, Schwertern oder nur mit Handgesten als Verbindung, begleiten die höfischen Feste und die Feste der Handwerker vom Norden bis zum Süden Europas. Wie und wann der [[Pinzgauer Tresterertanz]] in den [[Pinzgau]] kam und welche Teile "importiert" und welche im Pinzgau dazu entwickelt wurden, lässt sich heute nicht mehr feststellen.
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Das Wort "trestern", welches das Einmeischen des Weines bedeutet, spricht für eine Herkunft vom Südrand der [[Alpen]]. Über den [[Krimmler Tauern]] verlief eine der großen Fernhandelsrouten ins [[Südtirol]]er [[Ahrntal]] und von dort weiter nach Venedig und Genua. Nach Norden führte die Route nach [[Augsburg]], Nürnberg und [[Venedig]]. Diese [[Saumweg|Saumhandelsrouten]] waren die Zentren des Kulturaustausches. Sie wurden erst im 18. Jahrhundert, mit dem Wegfall dieser Transportart, zu entlegenen Tälern, in die im [[19. Jahrhundert|19.]] und [[20. Jahrhundert]] der [[Fremdenverkehr]] einströmte.
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Ob der direkte Weg von Venedig, ob der Austausch von Wanderhändlern und Handwerkern aus dem Inntal und dem Ahrntal, oder der Salzburger und Innsbrucker Hof, den größeren Einfluss auf die Ausbildung der Pinzgauer Tresterer- und Stelzentänze hatte, lässt sich nicht mehr sagen.<ref>Landesinstitut für Volkskunde Prof. Dr. Ulrike Kammerhofer-Aggermann</ref>
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==Tänzer, Kleidung und Tanzform==
 
==Tänzer, Kleidung und Tanzform==
 
Die Tänzer, ausschließlich Männer, sind gleich angezogen und tragen alle eine Federkrone, an der auch lange Bänder befestigt sind. Federn und Bänder flattern beim Tanz der Tresterer.
 
Die Tänzer, ausschließlich Männer, sind gleich angezogen und tragen alle eine Federkrone, an der auch lange Bänder befestigt sind. Federn und Bänder flattern beim Tanz der Tresterer.
 
   
 
   
[[Richard Treuer]]: „Nachdem der Hanswurst mit der Lederwurst auf den Boden ein Kreuz geschlagen, springt „die Vorpercht“ (der Vortänzer) herein, dann die anderen. Der urige Tanz voll Kraft, Geschmeidigkeit und Rhythtmik, teils lautlos, teils dunkeltönend im Takt, mit schnellen Trippel-, Stampf- und Schleifschritten, Drehungen und Sprüngen, zu einer oder zwei Klarinetten im Dreivierteltakt, zeigt „Trischlag“ und „Spieltanz“.
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[[Richard Treuer]]: "Nachdem der Hanswurst mit der Lederwurst auf den Boden ein Kreuz geschlagen, springt "die Vorpercht" (der Vortänzer) herein, dann die anderen. Der urige Tanz voll Kraft, Geschmeidigkeit und Rhythmik, teils lautlos, teils dunkeltönend im Takt, mit schnellen Trippel-, Stampf- und Schleifschritten, Drehungen und Sprüngen, zu einer oder zwei Klarinetten im Dreivierteltakt, zeigt "Trischlag" und "Spieltanz"."
    
==Gegenwart==
 
==Gegenwart==
Im Land Salzburg existieren fünf Tresterergruppen: die [[1963]] gegründeten [[Tresterer Stuhlfelden]], die seit etwa Ende des [[20. Jahrhundert]]s bestehenden [[Tresterer Zell am See]], eine Gruppe in [[Bruck an der Großglocknerstraße]] und eine in [[Unken]]. Auch der [[Alpinia Salzburg]] gehört eine Tresterergruppe an. Es sind [[Brauchtumsverein]]e, die sich um die Erhaltung uralter Überlieferung bemühen und nur zu den traditionellen Zeiten auftreten, ohne auf Publikumsgunst oder Markt zu schielen.
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Im Land Salzburg existieren sechs Tresterergruppen: die [[1963]] gegründeten [[Tresterer Stuhlfelden]], die seit etwa Ende des [[20. Jahrhundert]]s bestehenden [[Tresterer Zell am See]], die [[Brauchtumsgruppe Glocknerpass]] in [[Bruck an der Großglocknerstraße]] und den [[Heimatverein Saalachtaler Unken]] in [[Unken]]. 2015 wurde in Saalfelden eine neue Tresterergruppe gegründet [[Saalfeldener Tresterer]]. Auch der [[Alpinia|Alpinia Salzburg]] gehört seit cirka [[1904]]<ref>Eine historische Fotografie aus der Zeit datiert diese auf 1904 bis 1909</ref> eine Tresterergruppe an. Es sind [[Brauchtumsverein]]e, die sich um die Erhaltung uralter Überlieferung bemühen und nur zu den traditionellen Zeiten auftreten, ohne auf Publikumsgunst oder Markt zu schielen.
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[[2010]] suchten die Stuhlfeldner Tresterer bei der UNESCO um die Eintragung ins Weltkulturerbe an. Mit Bescheid vom März [[2011]] wurde das von der UNESCO aber abgelehnt, mit der Begründung, sich mit der ALPINIA Salzburg-Stadt und anderen Gruppen gemeinsam wieder neu zu bewerben. Ein wesentlicher Grund der Ablehnung war die Tatsache, dass die Interpretation des ausgeübten Brauchs nicht den aktuellen Forschungsergebnissen entspricht.<ref>Schreiben vom 16.März 2011 UNESCO an Stuhlfelden</ref>
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Mit Datum vom [[30. Dezember]] [[2011]] hat sich dann die [[Alpinia]] Salzburg-Stadt bei der UNESCO um eine Eintragung des ''Pinzgauer Tresterertanzes'' beworben. Die Pinzgauer Gruppen haben sich dieser neuerlichen Bewerbung nicht angeschlossen.
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Nach diversen Meinungsverschiedenheiten hat im Februar 2012 ein sogenannter ''Tresterergipfel'' stattgefunden, an dem Vertreter aller Tresterergruppen des Landes, Vertreter des Pinzgauer Gauverbandes, Landtagspräsident [[Simon Illmer junior]], die Landtagsabgeordneten [[Waltraud Ebner]] und [[Sonja Ottenbacher]], [[Monika Kalista]], die Leiterin der Abteilung Kultur, Gesellschaft und Generationen des Landes, [[Ulrike Kammerhofer-Aggermann]], Landesinstitut für Volkskunde, [[Lucia Luidold]], Leiterin des Referates für Volkskultur und Landesrätin [[Tina Widmann]] als Volkskulturreferentin teilgenommen haben. Es folgten einige Arbeitssitzungen in denen die Aussagen der Pinzgauer Gruppen auf ihren Homepages über ihre Entstehungsgeschichte des Tresterertanzes, die vom Landesinstitut für Volkskunde bemängelt wurde, heftig diskutiert wurden.
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Am [[27. September]] [[2012]] hat die UNESCO den Antrag der Alpinia zurückgestellt, mit dem Hinweis, den Titel zu überdenken, um den Pinzgauer Tresterergruppen eine eventuelle eigene Einreichung zu ermöglichen.<ref>Schreiben UNESCO vom  27. September 2012 an die ALPINIA</ref>
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Am [[13. März]] [[2013]] hat die Österreichische UNESCO-Kommission in einer Fachbeiratssitzung die Aufnahme des Pinzgauer Tresterertanzes der Salzburger Alpinia in das Österreichische Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes befürwortet. Das beworbene Element entspricht dem Verständnis von lebendigen Traditionen, wie es im UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des Immateriellen Kulturerbes dargelegt ist.<ref>Schreiben UNESCO vom  15. März 2013 an die ALPINIA</ref>
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Die Verleihung der Urkunde durch die Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission, Dr. Eva Nowotny, fand am [[3. Juni]] [[2013]] im [[Mozarthaus Sankt Gilgen|Mozarthaus]] in [[St. Gilgen]] statt.
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==Quellen==
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== Quellen ==
* Richard Treuer, Bergheimat Pinzgau, Verlag der Salzburger Druckerei, Salzburg  1977
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* [[Richard Treuer|Treuer, Richard]]: ''Bergheimat Pinzgau'', Verlag der [[Salzburger Druckerei]], Salzburg  1977
 
* [[Salzburger Nachrichten]], Lokalteil S. 8, Freitag, [[7. Jänner]] [[2011]]
 
* [[Salzburger Nachrichten]], Lokalteil S. 8, Freitag, [[7. Jänner]] [[2011]]
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== Einzelverweise ==
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<references/>
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[[Kategorie:Volkskultur]]
 
[[Kategorie:Volkskultur]]
[[Kategorie:Brauchtum]]
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[[Kategorie:Brauch]]
[[Kategorie:Brauchtumsverein]]
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[[Kategorie:Verein (Volkskultur)]]
 
[[Kategorie:Pinzgau]]
 
[[Kategorie:Pinzgau]]
 
[[Kategorie:Stuhlfelden]]
 
[[Kategorie:Stuhlfelden]]
 
[[Kategorie:Zell am See]]
 
[[Kategorie:Zell am See]]