Klemens Renoldner: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | [[Professor]] Dr. '''Klemens Renoldner''' (* [[14. August]] [[1953]] in Schärding, [[Oberösterreich]]) ist Literaturwissenschafter und Direktor des [[Stefan Zweig Centre Salzburg]]. Er lebt in [[Anthering]]. | ||
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| − | Zum Schreiben sind schon viele Schriftsteller aufs Land gezogen. Bei Klemens Renoldner ist es nicht anders. Er zieht sich in einen abgelegenen Bauernhof oberhalb Antherings zurück, um seine Gedanken zu Papier zu bringen. | + | Zum Schreiben sind schon viele Schriftsteller aufs Land gezogen. Bei Klemens Renoldner ist es nicht anders. Er zieht sich in einen abgelegenen [[Bauernhof]] oberhalb Antherings zurück, um seine Gedanken zu Papier zu bringen. |
Am liebsten würde er seinen literarischen Ambitionen in Valparaiso nachgehen, einer alten chilenischen Hafenstadt. Vorerst aber halten den Literaturwissenschafter die beruflichen Verpflichtungen zurück. | Am liebsten würde er seinen literarischen Ambitionen in Valparaiso nachgehen, einer alten chilenischen Hafenstadt. Vorerst aber halten den Literaturwissenschafter die beruflichen Verpflichtungen zurück. | ||
| − | Renoldner ist in Salzburg unter anderem dafür zuständig, Schülern, Forschern und sonstigen Interessierten das Leben und Wirken [[Stefan Zweig]]s näherzubringen. "Zweig ist ja einer der bedeutendsten österreichischen Autoren. Und er hat 15 Jahre in [[Salzburg]] gelebt." | + | Renoldner ist in Salzburg unter anderem dafür zuständig, Schülern, Forschern und sonstigen Interessierten das Leben und Wirken [[Stefan Zweig]]s näherzubringen. "Zweig ist ja einer der bedeutendsten österreichischen Autoren. Und er hat 15 Jahre in der [[Stadt Salzburg]] gelebt." |
Renoldner leitet das vor einem Jahr eröffnete Stefan Zweig Centre in der [[Edmundsburg]] auf dem [[Mönchsberg]]. 5000 Besucher haben im ersten Jahr die Dauerausstellung besucht. Allerdings gehe es nicht nur um Stefan Zweig, betont Renoldner. "Es geht auch um die Zeitgeschichte und Kulturgeschichte seiner Lebenszeit." Aktuell läuft eine [[Peter Handke|Handke-Ausstellung]] in der Edmundsburg. | Renoldner leitet das vor einem Jahr eröffnete Stefan Zweig Centre in der [[Edmundsburg]] auf dem [[Mönchsberg]]. 5000 Besucher haben im ersten Jahr die Dauerausstellung besucht. Allerdings gehe es nicht nur um Stefan Zweig, betont Renoldner. "Es geht auch um die Zeitgeschichte und Kulturgeschichte seiner Lebenszeit." Aktuell läuft eine [[Peter Handke|Handke-Ausstellung]] in der Edmundsburg. | ||
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Aber ist Salzburg überhaupt ein der Schriftstellerei zuträglicher Boden? Wer an [[Thomas Bernhard]]s Salzburg-Schimpftiraden denkt, mag daran zweifeln. Aber nein, wendet Renoldner ein. "Ich empfinde die Stadt überhaupt nicht als bedrückend. Ich erlebe die Stadt als intellektuell offen, nicht so engstirnig, wie man es der Provinz oft nachsagt." | Aber ist Salzburg überhaupt ein der Schriftstellerei zuträglicher Boden? Wer an [[Thomas Bernhard]]s Salzburg-Schimpftiraden denkt, mag daran zweifeln. Aber nein, wendet Renoldner ein. "Ich empfinde die Stadt überhaupt nicht als bedrückend. Ich erlebe die Stadt als intellektuell offen, nicht so engstirnig, wie man es der Provinz oft nachsagt." | ||
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Aktuelle Version vom 6. Januar 2022, 20:07 Uhr
Professor Dr. Klemens Renoldner (* 14. August 1953 in Schärding, Oberösterreich) ist Literaturwissenschafter und Direktor des Stefan Zweig Centre Salzburg. Er lebt in Anthering.
Vorgestellt ist eine Beitragsreihe in den "Salzburger Nachrichten". Das SALZBURGWIKI hat hier den Originaltext übernommen. Dieser kann wiederholende Teile zu obigem Lebenslauf enthalten, sollte aber im Sinne eines Zeitdokuments nicht korrigiert werden.
Zum Schreiben sind schon viele Schriftsteller aufs Land gezogen. Bei Klemens Renoldner ist es nicht anders. Er zieht sich in einen abgelegenen Bauernhof oberhalb Antherings zurück, um seine Gedanken zu Papier zu bringen.
Am liebsten würde er seinen literarischen Ambitionen in Valparaiso nachgehen, einer alten chilenischen Hafenstadt. Vorerst aber halten den Literaturwissenschafter die beruflichen Verpflichtungen zurück.
Renoldner ist in Salzburg unter anderem dafür zuständig, Schülern, Forschern und sonstigen Interessierten das Leben und Wirken Stefan Zweigs näherzubringen. "Zweig ist ja einer der bedeutendsten österreichischen Autoren. Und er hat 15 Jahre in der Stadt Salzburg gelebt."
Renoldner leitet das vor einem Jahr eröffnete Stefan Zweig Centre in der Edmundsburg auf dem Mönchsberg. 5000 Besucher haben im ersten Jahr die Dauerausstellung besucht. Allerdings gehe es nicht nur um Stefan Zweig, betont Renoldner. "Es geht auch um die Zeitgeschichte und Kulturgeschichte seiner Lebenszeit." Aktuell läuft eine Handke-Ausstellung in der Edmundsburg.
Sein Weg ins Zweig Centre war durchaus nicht geradlinig und führte über etliche Umwege. Zwar hat Renoldner schon in den vergangenen Jahren über Zweig geforscht, geschrieben und Ausstellungen gemacht. Auch eilt ihm in Fachkreisen ein guter Ruf voraus, namentlich seine Fachkenntnis und seine Kontakte werden geschätzt.
Ursprünglich aber hatte der gebürtige Schärdinger anderes im Sinn. Renoldner wollte sich der Schauspielerei widmen, was er jedoch nach einem halben Jahr in der Schauspielklasse des Mozarteums bleiben ließ. "Es gab dort sehr dominante, selbstbewusste Kollegen. Ich dachte, ich komme da nicht durch."
So studierte Renoldner in Salzburg und Wien Germanistik und Musikwissenschaft und arbeitete anschließend als Dramaturg in Wien, Zürich und München und als Schauspieldirektor und Regisseur in Freiburg im Breisgau.
Vor seiner Rückkehr nach Salzburg 2008 verbrachte er etliche Jahre als Mitarbeiter im Kulturforum der österreichischen Botschaft in Berlin und lehrte nebenbei an mehreren Universitäten.
In seinem Büro in der Edmundsburg füllt das Gesamtwerk Zweigs ein ganzes Regalfach. Hat der Direktor das alles schon gelesen? "Das wäre gelogen", sagt er. Im Übrigen sei das "längst nicht alles. Es gibt eine Fülle von Aufsätzen, Reiseberichten und unveröffentlichten Reden. Wir haben da noch einiges vor".
Aber ist Salzburg überhaupt ein der Schriftstellerei zuträglicher Boden? Wer an Thomas Bernhards Salzburg-Schimpftiraden denkt, mag daran zweifeln. Aber nein, wendet Renoldner ein. "Ich empfinde die Stadt überhaupt nicht als bedrückend. Ich erlebe die Stadt als intellektuell offen, nicht so engstirnig, wie man es der Provinz oft nachsagt."
Renoldner schreibt jedenfalls weiter, aktuell an einem Roman über einen alten Mann, der den Tod seines Sohnes nicht verwinden kann. Schreiben lässt es sich eben nicht nur im Strandkorb in Chile, sondern auch im Bauernhof, inmitten der Antheringer Hügellandschaft.
Quellen
- Salzburger Nachrichten (Thomas Hödlmoser)
- Homepage