Essglocke: Unterschied zwischen den Versionen
K (→Anekdote) |
(Bilddatei Glockenturm eingefügt) |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
| + | [[Datei:Glockenturm vom alten Kohlschnaitbauernhaus in Bruck im Museum Felberturm.jpg|thumb|Glockenturm vom alten Kohlschnaitbauernhaus in Bruck im Museum Felberturm]] | ||
Die '''Essglocke''' hängt in einem hölzernen Glockenturm, der auf dem First des Bauernhausdaches außen aufgesetzt ist. | Die '''Essglocke''' hängt in einem hölzernen Glockenturm, der auf dem First des Bauernhausdaches außen aufgesetzt ist. | ||
Version vom 18. Juni 2010, 17:53 Uhr
Die Essglocke hängt in einem hölzernen Glockenturm, der auf dem First des Bauernhausdaches außen aufgesetzt ist.
Funktion
Die Essglocke befand sich (und befindet sich noch heute, auch wenn sie nicht mehr benutzt wird) in einem hölzernen Glockenturm, der auf dem Dachfirst des bäuerlichen Wohnhauses außen aufgesetzt ist. Ein herabhängender Strick ermöglichte das Läuten der Glocke. Mit ihr wurde von der Bäuerin oder von der Kuchldirn zum Essen geläutet. Theresia Oblasser schreibt dazu: „Die am Feld Arbeitenden (Anm.: Familienmitglieder und Dienstboten vernahmen das Glockenzeichen mit Freude und gingen „zuichi“ (ins Haus). War auf einem Hof keine Essglocke vorhanden, wurde mit einem Holzscheit auf einen umgekehrten Holzsöchta (kleines Holzschaff) geschlagen.“ Sie erwähnt noch, dass die Essglocke auch zum „Wetterläuten“ verwendet wurde. Das Wetterläuten geschah zur Warnung vor einem drohenden Unwetter.
Anekdote
Beim Kohlschnaitgut in Bruck an der Großglocknerstraße wurden - wie auf anderen Höfen auch - früher im Sommerhalbjahr die Schweine aus dem Stall in einen eingezäunten Bereich in Stall- und Hausnähe in das Freie gelassen. Eines Tages erklang die Essglocke beim Kohlschnaitbauern ohne jeden ersichtlichen Anlass. Nachbarn suchten besorgt nach den Bauersleuten, da sie ein Unheil befürchteten, worauf sich herausstellte, dass eines der Schweine an den Strick gelangt war und mit diesem seine Freude hatte.
Quellen
- Besuch im Felberturmmuseum in Mittersill im Oberpinzgau
- Gespräch und Textvorlage von Theresia Oblasser, Autorin und Altbäuerin in Taxenbach
- Gespräch mit Herrn Eder, Altbauer auf dem Kohlschnaitgut in Bruck an der Großglocknerstraße