USC Viktoria Salzburg

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Lage des ehemaligen Platzes der Viktoria in Leopoldskron, anhand eines Luftbildvergleiches 1953/2014. Die dunklen Kreise um den Platz sind Bombentreffer die noch aus dem zweiten Weltkrieg stammen.

Der Union Sport-Club Viktoria Salzburg war ein der Stadt Salzburger Fußballverein aus dem Stadtteil Leopoldskroner Moos. Er wurde 1949 nach dem zweiten Weltkrieg von nach Salzburg geflüchteten Volksdeutschen gegründet und löste sich 1956 freiwillig wieder auf.

Geschichte

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gab es in Salzburg zahlreiche Flüchtlingslager, eines davon war das Rosittenlager in Leopoldskron. Am 10. Juni 1949 wurde dort vom "Sportausschuß des Flüchtlingslagers, im Einvernehmen mit der Landesregierung, Landstelle für Umsiedlung" ein Sportverein mit dem Namen Victoria gegründet. Erster Obmann des neuen Vereins war Karl Friesenbichler, Herkunftsgebiet der Gründer war hauptsächlich Rumänien, aber auch Serbien und Kroatien.

Als Schutzvereine trat man in der Saison 1949/50 außer Konkurrenz in der Meisterschaft an, erst ein Jahr später stieg die Kampfmannschaft in der Saison 1950/51 in den Meisterschaftsbetrieb des Salzburger Fußball-Verbandes ein, und agierte durchaus erfolgreich in der 2. Klasse A, der 1. Klasse A und der 1. Klasse Nord. Bei all diesen Spielklassen handelt es sich um die vierte Spielstufe, das Umgruppieren der Vereine war aber damals durch die hohe Anzahl an neu entstandenen Klubs fast jährlich notwendig. Ausgenommen der letzten Meisterschaft platzierte sich die "Viktoria" zumeist im Mittelfeld, teilweise durchaus mit Sichtkontakt zur Spitze. Die Erfolgsbilanz zeigt sich also durchaus ausgeglichen, was sich auch im positiven Torverhältnis niederschlägt. Der Aufstieg in eine höhere Klasse gelang aber nicht, auch wenn der Verein 1954/55 die Qualifikation zur neuen drittklassigen Landesklasse Nord nur um einen Rang verpasste.

Im Herbst 1955 absolvierte die "Viktoria" noch sechs Meisterschaftsspiele, das letzte am 23. Oktober mit einem 1:0 Auswärtssieg in Golling. In der Jahreshauptversammlung am 7. Jänner 1956 in der Kantine des Rosittenlagers wurde die Auflösung des Vereins beschlossen. Bei dieser Versammlung, zu der sich praktisch der letzte Rest an Spielern und Funktionären einfand, wurde festgestellt, dass im Laufe des Jahres 1956 nochmals ca. 70% aller noch verbliebenen Mitglieder der Victoria Auswanderungsgedanken hegen und es daher keinerlei Perspektive mehr gab. Die verbliebenen Reste schlossen sich am 13. Jänner 1956 unter Leitung von Obmann Pribil dem "verwandten, weil ebenfalls Donauschwäbischen" in Lehen beheimateten USK Danubia Salzburg an. Nur ein Jahr darauf, schloss sich die Danubia, die ebenfalls kurz nach dem Krieg gegründet worden war und als Verein von in Salzburg ansässig gewordenen, aus ihrer Heimat vertriebenen Donauschwaben galt, dem damaligen FC Salzburg (= UFC Salzburg) an. Die Nonntaler treten seither als UFC Salzburg-Danubia auf, an den USC Viktoria erinnert aber nichts mehr.

Sportplatz

Der USC Viktoria Salzburg verfügte über einen eigenen Sportplatz auf den Gründen der einstigen Rosittenkaserne wo sich heute das Leopoldskronerbad befindet. Nach der Auflösung der Viktoria nutzte den Platz ab 1957 der erst kurz zuvor gegründete FC Gneis (= USK Volksbank Gneis). Mit Baubeginn des Freibades um 1962 wurde der Sportplatz endgültig aufgelassen.

Bilanz aller Meisterschaften

Saison Spielklasse Rang Spiele Siege Remis Nied. Tore Diff. Punkte Information
1950/51 2. Klasse A (4) 5. 18 8 2 8 46:43 3 18
1951/52 2. Klasse A (4) 6. 20 10 2 8 68:38 30 22
1952/53 1. Klasse A (4) 4. 14 8 0 6 44:36 8 16
1953/54 1. Klasse A (4) 4. 16 9 3 4 42:17 25 21
1954/55 1. Klasse Nord (4) 6. 18 6 4 8 37:35 2 16 Qualifikation Landesklasse Nord verpasst
1955/56 1. Klasse Nord (4) 8. 14 2 2 10 12:36 -24 6 Rückzug und Auflösung nach 6 Runden
Gesamt . 100 43 13 44 249:205 44 99



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