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Medizinalrat Dr. med. '''Karl Schnell''' (* [[7. April]] [[1954]] in [[Flachau]], [[Pongau]]) ist ein [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]]er Politiker ([[FPÖ]], dann [[FPS]]), ehemaliger Landesparteichef, [[Landesrat]] und zuletzt noch [[Vizebürgermeister]] der [[Pinzgau]]er [[Gemeinde]] [[Saalbach-Hinterglemm]].
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Medizinalrat Dr. med. '''Karl Schnell''' (* [[7. April]] [[1954]] in [[Flachau]], [[Pongau]]) ist ein [[Salzburg (Bundesland)|Salzburg]]er Politiker ([[FPÖ]], dann [[FPS]]), ehemaliger Landesparteichef und [[Landesrat]]. Gegenwärtig [[Vizebürgermeister]] der [[Pinzgau]]er Gemeinde [[Saalbach-Hinterglemm]].
    
== Leben ==
 
== Leben ==
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Schnells Eltern übersiedelten bald nach seiner Geburt von Flachau nach [[Bruck an der Großglocknerstraße|Bruck]]. Von [[1960]] bis [[1964]] besuchte er hier die [[Volksschule Bruck an der Großglocknerstraße|Volksschule]] und im Schuljahr [[1964]]/[[1965|65]] die [[Hauptschule Bruck|Hauptschule]]. Von [[1965]] bis [[1973]] war er Schüler des [[Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Zell am See|Bundesrealgymnasiums Zell am See]]. Im Jahre [[1973]] legte er die Matura ab und leistete Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger. Im Jahre 1973<!-- ?! – gleiches Jahr wie Matura und ein Jahr Wehrdienst, aber so in der Quelle https://www.salzburg.gv.at/pol/landtag/lt-klubs/lt-archiv/lt-ad-schnell--> begann Schnell mit dem Studium der Medizin an der Universität Wien, welches er im Jahre [[1980]] mit der Promotion zum Dr. med. abschloss.  
 
Schnells Eltern übersiedelten bald nach seiner Geburt von Flachau nach [[Bruck an der Großglocknerstraße|Bruck]]. Von [[1960]] bis [[1964]] besuchte er hier die [[Volksschule Bruck an der Großglocknerstraße|Volksschule]] und im Schuljahr [[1964]]/[[1965|65]] die [[Hauptschule Bruck|Hauptschule]]. Von [[1965]] bis [[1973]] war er Schüler des [[Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Zell am See|Bundesrealgymnasiums Zell am See]]. Im Jahre [[1973]] legte er die Matura ab und leistete Wehrdienst als Einjährig-Freiwilliger. Im Jahre 1973<!-- ?! – gleiches Jahr wie Matura und ein Jahr Wehrdienst, aber so in der Quelle https://www.salzburg.gv.at/pol/landtag/lt-klubs/lt-archiv/lt-ad-schnell--> begann Schnell mit dem Studium der Medizin an der Universität Wien, welches er im Jahre [[1980]] mit der Promotion zum Dr. med. abschloss.  
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Von [[1981]] bis [[1985]] war er als Turnusarzt am [[Krankenhaus Zell am See]] tätig. Anschließend eröffnete er im Jahre [[1985]] eine eigene Arztpraxis in [[Hinterglemm]], die er bis ins Jahr [[1992]] betrieb und wieder seit [[2006]] betreibt.  
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Von [[1981]] bis [[1985]] war er als Turnusarzt am [[Krankenhaus Zell am See]] tätig. Anschließend eröffnete er im Jahre [[1985]] eine eigene Arztpraxis in [[Hinterglemm]], die er bis ins Jahr [[1992]] betrieb und seit [[2006]] wieder betreibt.
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In Saalbach-Hinterglemm errichtete Schnell 2010 eine großzügige Ordination mit Tiefgarage. In der Weihnachtszeit entbrannte eine Diskussion über die Genehmigung eines Hubschrauberlandeplatzes (entweder auf dem Dach des Gebäudes oder auf einem Gelände daneben). [[Bürgermeister der Gemeinde Saalbach-Hinterglemm|Bürgermeister]] [[Peter Mitterer]] ([[ÖVP]]) sprach sich nach Lärmtests gegen die leisere Dachlandungsvariante aus und bot Schnell den nahe gelegenen Katastrophenlandeplatz für die, so Schnell, vier bis zehn Notfälle im Jahr, bei denen ein Helikoptereinsatz notwendig wäre.
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Anfang Jänner 2011 warf der Bürgermeister Schnell vor, einen Teil seiner neuen Praxis als Schwarzbau errichtet zu haben. Im Konkreten ging es um die Tiefgarage, die um ein Drittel größer ist, als eingereicht und genehmigt wurde. Schnell argumentierte, er wäre durch plötzlichen Wassereinbruch, der in die Baugrube drückte, durch die Ungewissheit, ob er einen Hubschrauberlandeplatz am Dach oder doch neben dem Gebäude, das er eigentlich verkaufen wolle, erhielte, sowie durch eine Option des Grundverkaufes an ein Unternehmen, das dann die Tiefgaragenplätze benötigte, zum Bau gezwungen gewesen. Er hätte dann den Bürgermeister informiert, der jedoch meinte, es sei eine oder zwei Wochen zu spät gewesen.
    
==== Politik ====
 
==== Politik ====
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* Klubobmann der FPS im Salzburger Landtag ([[2015]])
 
* Klubobmann der FPS im Salzburger Landtag ([[2015]])
 
* [[Gemeindevertreter]] in Saalbach-Hinterglemm ([[1989]] bis [[1992]], [[1999]] bis [[2006]] und seit [[2014]])
 
* [[Gemeindevertreter]] in Saalbach-Hinterglemm ([[1989]] bis [[1992]], [[1999]] bis [[2006]] und seit [[2014]])
* Vizebürgermeister von Saalbach-Hinterglemm (seit [[2014]])
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* [[Vizebürgermeister]] von Saalbach-Hinterglemm (seit [[2014]])
    
=== Porträt ===
 
=== Porträt ===
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Das bestätigt auch sein ehemaliger Mitschüler [[William Nikola Kraguljac|Nick Kraguljac]], Industrieller aus [[Kaprun]] und Bezirksobmann der [[Wirtschaftskammer Salzburg|Wirtschaftskammer]]. „''Er war an allem interessiert. Wir haben viel gelesen und zusammen in der Theatergruppe gespielt. Eines der Stücke war ,Picknick im Felde‘ von Fernando Arrabal, einem Vertreter des Absurden Theaters. Da hat der Schnell einen Soldaten gespielt, der Angst hat. Er hat von uns allen die besten Kritiken bekommen.''“ Dem späteren Politiker fehlte es schon als Schüler nicht am Selbstbewusstsein, um vor Menschen aufzutreten.
 
Das bestätigt auch sein ehemaliger Mitschüler [[William Nikola Kraguljac|Nick Kraguljac]], Industrieller aus [[Kaprun]] und Bezirksobmann der [[Wirtschaftskammer Salzburg|Wirtschaftskammer]]. „''Er war an allem interessiert. Wir haben viel gelesen und zusammen in der Theatergruppe gespielt. Eines der Stücke war ,Picknick im Felde‘ von Fernando Arrabal, einem Vertreter des Absurden Theaters. Da hat der Schnell einen Soldaten gespielt, der Angst hat. Er hat von uns allen die besten Kritiken bekommen.''“ Dem späteren Politiker fehlte es schon als Schüler nicht am Selbstbewusstsein, um vor Menschen aufzutreten.
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„''Wir haben uns immer um die Funktion des Klassensprechers gematcht''“, erinnert sich Kraguljac. „''Er war auch Schulsprecher.''“ Politik habe in der Klasse aber keine Rolle gespielt, sagt Thaler. Dabei saß in ihr neben Schnell und Kraguljac unter anderem auch Christine Pichler, Tochter des Gewerkschafters und damaligen [[SPÖ]]-[[Landtagsabgeordnete]]n [[Josef Pichler (Genossenschaftsdirektor)|Josef Pichler]] aus [[Saalfelden]]. Und Thaler selbst wurde später SPÖ-[[Bürgermeister der Stadt Zell am See|Bürgermeister]] von [[Zell am See]] und ebenfalls Landtagsabgeordneter. Er sagt: „''Ich war überrascht, als Karl Schnell zur FPÖ ging.''“ Das geschah in den späten [[1980er]]-Jahren. 1992 trafen sich Thaler und Schnell im Landtag wieder.
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„''Wir haben uns immer um die Funktion des Klassensprechers gematcht''“, erinnert sich Kraguljac. „''Er war auch Schulsprecher.''“ Politik habe in der Klasse aber keine Rolle gespielt, sagt Thaler. Dabei saß in ihr neben Schnell und Kraguljac unter anderem auch [[Christine Pichler]], Tochter des Gewerkschafters und damaligen [[SPÖ]]-[[Landtagsabgeordnete]]n [[Josef Pichler (Genossenschaftsdirektor)|Josef Pichler]] aus [[Saalfelden]]. Und Thaler selbst wurde später SPÖ-[[Bürgermeister der Stadt Zell am See|Bürgermeister]] von [[Zell am See]] und ebenfalls Landtagsabgeordneter. Er sagt: „''Ich war überrascht, als Karl Schnell zur FPÖ ging.''“ Das geschah in den späten [[1980er]]-Jahren. 1992 trafen sich Thaler und Schnell im Landtag wieder.
    
Um 1970 hatte Karl Schnell andere Interessen. Da waren vor allem die Mädchen. „''Er hatte schon in der Schule Freundinnen''“, sagt Kraguljac. „''Aber ich glaube, da ist wie bei uns allen nicht viel gelaufen.''“ Schnell sei sportlich und ein guter Skifahrer gewesen, der es dennoch geschafft habe, sich auf einem Skikurs ein Bein zu brechen. An den Wochenenden machte man mit den Mopeds die Gegend unsicher. „''Wir fuhren ins Café Mozart nach Zell am See oder ins Moser nach Saalfelden. Da gab es Musik und Konzerte.''“ Und Mädchen. Für Streiche sei er immer gut gewesen, sagt sein Klassenkollege. „''Wobei mancher unserer Streiche von damals heute wohl als kriminell bezeichnen würde. Einmal haben wir in einem Ort in der Nacht die ganzen Verkehrsschilder ummontiert.''“
 
Um 1970 hatte Karl Schnell andere Interessen. Da waren vor allem die Mädchen. „''Er hatte schon in der Schule Freundinnen''“, sagt Kraguljac. „''Aber ich glaube, da ist wie bei uns allen nicht viel gelaufen.''“ Schnell sei sportlich und ein guter Skifahrer gewesen, der es dennoch geschafft habe, sich auf einem Skikurs ein Bein zu brechen. An den Wochenenden machte man mit den Mopeds die Gegend unsicher. „''Wir fuhren ins Café Mozart nach Zell am See oder ins Moser nach Saalfelden. Da gab es Musik und Konzerte.''“ Und Mädchen. Für Streiche sei er immer gut gewesen, sagt sein Klassenkollege. „''Wobei mancher unserer Streiche von damals heute wohl als kriminell bezeichnen würde. Einmal haben wir in einem Ort in der Nacht die ganzen Verkehrsschilder ummontiert.''“
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Der Mediziner und Politiker Karl Schnell nach der Wahl: „''Eine Leiche werden wir nicht mehr reanimieren. Knapp daneben ist auch daneben. Das muss man zur Kenntnis nehmen. Ich habe ja als Arzt einen wunderschönen Beruf.''“ Die FPS werde ohne ihn weiterleben. Er werde im September 2018 den Parteivorsitz geordnet übergeben. Ob er 2019 bei der [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2019#Saalbach-Hinterglemm|Gemeindevertretungswahl]] in Saalbach-Hinterglemm – hier hatte die FPS bei der Landtagswahl immerhin 28,6 Prozent erreicht – noch einmal antreten werde, ließ er offen. Verbittert sei er nicht – „''Ich habe alles versucht. Ich habe 25 Jahre eine gute Politik gemacht und viel erreicht. Und ich hab's gern gemacht.''“ Im Nachhinein betrachtet würde er sich aber nicht mehr für die Politik entscheiden.
 
Der Mediziner und Politiker Karl Schnell nach der Wahl: „''Eine Leiche werden wir nicht mehr reanimieren. Knapp daneben ist auch daneben. Das muss man zur Kenntnis nehmen. Ich habe ja als Arzt einen wunderschönen Beruf.''“ Die FPS werde ohne ihn weiterleben. Er werde im September 2018 den Parteivorsitz geordnet übergeben. Ob er 2019 bei der [[Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2019#Saalbach-Hinterglemm|Gemeindevertretungswahl]] in Saalbach-Hinterglemm – hier hatte die FPS bei der Landtagswahl immerhin 28,6 Prozent erreicht – noch einmal antreten werde, ließ er offen. Verbittert sei er nicht – „''Ich habe alles versucht. Ich habe 25 Jahre eine gute Politik gemacht und viel erreicht. Und ich hab's gern gemacht.''“ Im Nachhinein betrachtet würde er sich aber nicht mehr für die Politik entscheiden.
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=== Ärztlicher Beruf ===
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Von [[1981]] bis [[1985]] war Schnell als Turnusarzt am [[Krankenhaus Zell am See]] tätig, anschließend eröffnete er im Jahre [[1985]] eine eigene Arztpraxis in [[Hinterglemm]], die er bis ins Jahr [[1992]] betrieb und wieder seit [[2006]] betreibt.
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In Saalbach-Hinterglemm errichtete Schnell 2010 eine großzügige Ordination mit Tiefgarage. In der Weihnachtszeit entbrannte eine Diskussion über die Genehmigung eines Hubschrauberlandeplatzes (entweder auf dem Dach des Gebäudes oder auf einem Gelände daneben). [[Bürgermeister der Gemeinde Saalbach-Hinterglemm|Bürgermeister]] [[Peter Mitterer]] ([[ÖVP]]) sprach sich nach Lärmtests gegen die leisere Dachlandungsvariante aus und bot Schnell den nahe gelegenen Katastrophenlandeplatz für die, so Schnell, vier bis zehn Notfälle im Jahr, bei denen ein Helikoptereinsatz notwendig wäre.
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Anfang Jänner 2011 warf der Bürgermeister Schnell vor, einen Teil seiner neuen Praxis als Schwarzbau errichtet zu haben. Im Konkreten ging es um die Tiefgarage, die um ein Drittel größer ist, als eingereicht und genehmigt wurde. Schnell argumentierte, er wäre durch plötzlichen Wassereinbruch, der in die Baugrube drückte, durch die Ungewissheit, ob er einen Hubschrauberlandeplatz am Dach oder doch neben dem Gebäude, das er eigentlich verkaufen wolle, erhielte, sowie durch eine Option des Grundverkaufes an ein Unternehmen, das dann die Tiefgaragenplätze benötigte, zum Bau gezwungen gewesen. Er hätte dann den Bürgermeister informiert, der jedoch meinte, es sei eine oder zwei Wochen zu spät gewesen.
      
== Auszeichnungen ==
 
== Auszeichnungen ==
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