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| | [[Datei:Eschenau.jpg|thumb|Eschenau]] | | [[Datei:Eschenau.jpg|thumb|Eschenau]] |
| | [[Datei:Eschenauer Kirchbichl.jpg|thumb|Eschenauer Kirchbichl]] | | [[Datei:Eschenauer Kirchbichl.jpg|thumb|Eschenauer Kirchbichl]] |
| − | '''Eschenau''' ist eine idyllische Ortschaft zwischen [[Taxenbach]] und [[Lend]] im [[Pinzgau]] | + | '''Eschenau''' ist eine idyllische Ortschaft zwischen [[Taxenbach]] und [[Lend]] im [[Pinzgau]], die früher eine selbständige Gemeinde war. |
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| − | ==Lage und Landschaft== | + | ==Geografie und Landschaft== |
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| | Eschenau mit 1173 ha Fläche gehört seit [[1938]] zur Gemeinde Taxenbach. Vorher war der Ort eine eigenständige Gemeinde. Das Eschenauer Hochplateau befindet sich nördlich des orographisch linken Salzachufers. Die Kirche liegt auf 863 [[m ü. A.]]. Das Gebiet gehört zu den [[Pinzgauer Grasberge]]n. Deutlich sichtbar sind noch eiszeitliche Moränen. Eschenau weist keinen Nadelwaldbestand auf, dafür finden sich viele Laubbäume wie [[Linde]]n, [[Ulme]]n, [[Esche]]n, [[Bergahorn]]bäume. Die Umgebung der Siedlung ist mit seinen Wiesen von der Viehwirtschaft geprägt, auch wenn die Bedeutung der [[Landwirtschaft]] wie überall auch in Eschenau abgenommen hat. | | Eschenau mit 1173 ha Fläche gehört seit [[1938]] zur Gemeinde Taxenbach. Vorher war der Ort eine eigenständige Gemeinde. Das Eschenauer Hochplateau befindet sich nördlich des orographisch linken Salzachufers. Die Kirche liegt auf 863 [[m ü. A.]]. Das Gebiet gehört zu den [[Pinzgauer Grasberge]]n. Deutlich sichtbar sind noch eiszeitliche Moränen. Eschenau weist keinen Nadelwaldbestand auf, dafür finden sich viele Laubbäume wie [[Linde]]n, [[Ulme]]n, [[Esche]]n, [[Bergahorn]]bäume. Die Umgebung der Siedlung ist mit seinen Wiesen von der Viehwirtschaft geprägt, auch wenn die Bedeutung der [[Landwirtschaft]] wie überall auch in Eschenau abgenommen hat. |
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| | ===Neuzeit=== | | ===Neuzeit=== |
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| | Besonders erwähnenswert ist die Zeit des Protestantismus. Eschenau hatte zwar eine Kirche aber keinen eigenen Seelsorger. Der Vikar von [[Embach]] betreute Eschenau mit. Er kam alle zwei Wochen zum „Messlesen“. Nach [[1714]] übernahm diese Aufgabe der Kooperator von Taxenbach. (Erst nach der [[Protestantenvertreibung|Vertreibung der Protestanten]] wurde ein eigener Seelsorger eingesetzt). Ob das der eigentliche Grund für die besonders starke protestantische Neigung der Eschenauer war, bleibt offen. Tatsache ist, dass sich [[1731]] die meisten Eschenauer als lutherisch bezeichneten. Als die Ausweisung der Protestanten durch [[Erzbischof]] [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]] erfolgte, waren es immerhin noch mindestens 125 von insgesamt 350 Einwohnern und Einwohnerinnen, die Ort und Land verlassen mussten. 15 Häuser blieben verwaist zurück. | | Besonders erwähnenswert ist die Zeit des Protestantismus. Eschenau hatte zwar eine Kirche aber keinen eigenen Seelsorger. Der Vikar von [[Embach]] betreute Eschenau mit. Er kam alle zwei Wochen zum „Messlesen“. Nach [[1714]] übernahm diese Aufgabe der Kooperator von Taxenbach. (Erst nach der [[Protestantenvertreibung|Vertreibung der Protestanten]] wurde ein eigener Seelsorger eingesetzt). Ob das der eigentliche Grund für die besonders starke protestantische Neigung der Eschenauer war, bleibt offen. Tatsache ist, dass sich [[1731]] die meisten Eschenauer als lutherisch bezeichneten. Als die Ausweisung der Protestanten durch [[Erzbischof]] [[Leopold Anton Freiherr von Firmian]] erfolgte, waren es immerhin noch mindestens 125 von insgesamt 350 Einwohnern und Einwohnerinnen, die Ort und Land verlassen mussten. 15 Häuser blieben verwaist zurück. |
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| | Später wurde der Eschenauer Vikar als Geisel genommen und einige Zeit in Innsbruck festgesetzt. Einige Tage lang haben sich französische Soldaten in Eschenau verschanzt. Die Spuren der damaligen Schanzgräben sind noch heute im Gelände sichtbar. | | Später wurde der Eschenauer Vikar als Geisel genommen und einige Zeit in Innsbruck festgesetzt. Einige Tage lang haben sich französische Soldaten in Eschenau verschanzt. Die Spuren der damaligen Schanzgräben sind noch heute im Gelände sichtbar. |
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| | + | ===Eschenau als eigenständige Gemeinde === |
| | + | ==== Bürgermeister der Gemeinde Eschenau ===== |
| | + | * ? - ?: [[Josef Berger]], Oberwildstein |
| | + | ... |
| | + | * [[1928]] - ?: Josef Berger, Oberwildstein, zum dritten Mal gewählt |
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| | + | ==== Gemeinderäte ==== |
| | + | * 1928: Johann Kendlbacher vulgo Reichenbauer, Josef Eder, Eisenbahner, Josef Kranabetter vulgo Heitzingbauer; |
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| | ===Jüngste Geschichte und Gegenwart=== | | ===Jüngste Geschichte und Gegenwart=== |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| − | * [[Josef Lahnsteiner]] ''Unterpinzgau. Zell am See, Taxenbach, Rauris. Geschichtlich und heimatkundlich beschrieben.'', Hollersbach, Pinzgau, Selbstverlag 1960 | + | * [[Josef Lahnsteiner]]: ''Unterpinzgau. Zell am See, Taxenbach, Rauris. Geschichtlich und heimatkundlich beschrieben.'', Hollersbach, Pinzgau, Selbstverlag 1960 |
| − | * [[Franz Martin]] ''Kleine Landesgeschichte von Salzburg'', 4. Auflage, erweitert und neu bearbeitet von Heinisch, Reinhard Rudolf, Verlag der Salzburger Druckerei 1971 | + | * [[Franz Martin]]: ''Kleine Landesgeschichte von Salzburg'', 4. Auflage, erweitert und neu bearbeitet von Heinisch, Reinhard Rudolf, Verlag der Salzburger Druckerei 1971 |
| − | *Reformation, Emigration, Protestanten in Salzburg, Katalog zur Ausstellung auf [[Schloss Goldegg]] 1981, HG Amt der Salzburger Landesregierung - Kulturabteilung | + | * Reformation, Emigration, Protestanten in Salzburg, Katalog zur Ausstellung auf [[Schloss Goldegg]] 1981, HG Amt der Salzburger Landesregierung - Kulturabteilung |
| | + | * [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19280419&query=%22Georg+Willroider%22&ref=anno-search anno], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe 19. April 1928, Seite 5 |
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| | [[Kategorie:Geografie]] | | [[Kategorie:Geografie]] |