Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
Textersetzung - „, † “ durch „; † “
Zeile 6: Zeile 6:     
== Die Söhne übernehmen das Unternehmen ==
 
== Die Söhne übernehmen das Unternehmen ==
[[Datei: Johann Lorenz III. von Hagenauer.jpg|miniatur|hochkant|Johann Lorenz III. von Hagenauer (1800 - 1877), Präsident der Lloyd Austriaco, V-Präsident des österr. Reichstags]]Ignaz II. starb [[1824]] und so übernahmen das Triester Handelshaus (u.a. Triester Ostindien-Compagnie) seine zwei Söhne Johann Lorenz (III.) und Josef Paul, die das Unternehmen stetig erweiterten. Der ältere der beiden Brüder, Johann Lorenz III. de Hagenauer (auch Giovanni Hagenauer), wurde schließlich Präsident der österreichischen Lloyd (Lloyd Austriaco), die die größte Schifffahrts-Gesellschaft der österreichischen Monarchie mit ihrem Sitz in Triest war. [[1848]] wurde er Abgeordneter der konservativ-austroloyalen Partei in Triest (Partei Graf Stadion) sowie Vize-Präsident des ersten constituirenden österreichischen Reichstags. Der jüngere Bruder Josef Paul hatte [[1832]] gegen den Willen seiner Familie Maria Therese Rovis (die unter dem Namen ihrer Zieheltern Rovis aufgewachsen war) geheiratet und setzte mit ihr die Triester Linie fort. Maria Therese war keine geborene Rovis, sondern die illegitime Tochter des Grafen Johann Baptist Thurn-Hofer und Valsassina (Herr auf Schloß Duino) und der Gräfin Polyxena von Brigido. Obwohl die beiden 1814 (fünf Jahre nach der Geburt ihrer vorehelichen Tochter Therese) geheiratet hatten und Therese Zeit ihres Lebens unterstützen sollten, wurde sie dennoch nie als Gräfin Thurn-Hofer und Valsassina legitimiert. Therese von Hagenauer schenkte ihrem Mann drei Kinder, Ersilia Caecilia (* 1836 in Triest, † 1911 in Wien als Freifrau von Beck; Nachkommen sind die Freiherren von Allmayer-Beck), Camilla (* 1838 in Triest, † 1914 in Triest als Freifrau von Buchta) und Ignaz III. (* 1841 in Triest, † 1898 in Triest).  
+
[[Datei: Johann Lorenz III. von Hagenauer.jpg|miniatur|hochkant|Johann Lorenz III. von Hagenauer (1800 - 1877), Präsident der Lloyd Austriaco, V-Präsident des österr. Reichstags]]Ignaz II. starb [[1824]] und so übernahmen das Triester Handelshaus (u.a. Triester Ostindien-Compagnie) seine zwei Söhne Johann Lorenz (III.) und Josef Paul, die das Unternehmen stetig erweiterten. Der ältere der beiden Brüder, Johann Lorenz III. de Hagenauer (auch Giovanni Hagenauer), wurde schließlich Präsident der österreichischen Lloyd (Lloyd Austriaco), die die größte Schifffahrts-Gesellschaft der österreichischen Monarchie mit ihrem Sitz in Triest war. [[1848]] wurde er Abgeordneter der konservativ-austroloyalen Partei in Triest (Partei Graf Stadion) sowie Vize-Präsident des ersten constituirenden österreichischen Reichstags. Der jüngere Bruder Josef Paul hatte [[1832]] gegen den Willen seiner Familie Maria Therese Rovis (die unter dem Namen ihrer Zieheltern Rovis aufgewachsen war) geheiratet und setzte mit ihr die Triester Linie fort. Maria Therese war keine geborene Rovis, sondern die illegitime Tochter des Grafen Johann Baptist Thurn-Hofer und Valsassina (Herr auf Schloß Duino) und der Gräfin Polyxena von Brigido. Obwohl die beiden 1814 (fünf Jahre nach der Geburt ihrer vorehelichen Tochter Therese) geheiratet hatten und Therese Zeit ihres Lebens unterstützen sollten, wurde sie dennoch nie als Gräfin Thurn-Hofer und Valsassina legitimiert. Therese von Hagenauer schenkte ihrem Mann drei Kinder, Ersilia Caecilia (* 1836 in Triest; † 1911 in Wien als Freifrau von Beck; Nachkommen sind die Freiherren von Allmayer-Beck), Camilla (* 1838 in Triest; † 1914 in Triest als Freifrau von Buchta) und Ignaz III. (* 1841 in Triest; † 1898 in Triest).  
      Zeile 16: Zeile 16:     
== Die Triester Linie um 1900 ==
 
== Die Triester Linie um 1900 ==
[[Datei:Baron pyrrhus locatelli hagenauer (sterbebild).jpg|miniatur|hochkant|Pyrrhus Baron Locatelli-Hagenauer, (* 1890 in Triest, † 1961 in Cormons)]]Um [[1900]] lebten gerade noch vier männliche Nachkommen aus dem  Adelsgeschlecht der Hagenauer; drei in Wien und nur mehr einer in Triest. In Triest war dies der [[1890]] geborene Pyrrhus von Hagenauer, dessen Salzburger Urgroßvater Ignaz II. die Triester Linie begründet hatte. Pyrrhus wuchs am Reitgut seines Vaters Ignaz III. in Triest auf, wobei er im Alter von acht Jahren seinen Vater verloren hatte. Nach dem Gymnasium in Triest trat Pyrrhus, der die Leidenschaft seines Vaters für Pferde geerbt hatte, in die österreichische k.u.k. Armee bei der Kavallerie ein. Er galt seinerzeit als einer der besten und leidenschaftlichsten Reiter der Donaumonarchie und gewann viele Trophäen bei Military-Rennen und Reitturnieren. [[1914]] hatte Pyrrhus im Dom von Görz (Gorizia) die Älteste von drei Schwestern geheiratet, die aus Cormòns in Friaul stammende Baroness Carlotta Marie Locatelli (* 1889, † 1963), Tochter des George dei Locatelli Baron zu Eulenburg und Schönfeld und der Maria Henriette Gräfin von Boos zu Waldeck und Montfort. Die Locatelli waren ebenfalls ein sehr altes Geschlecht, das bereits 1229 ein Adelsdiplom von Kaiser Friedrich II. erhalten hatten und 1647 von Kaiser Ferdinand III. in den Freiherrenstand erhoben wurden. George dei Locatelli Baron zu Eulenburg und Schönfeld war damals der letzte männliche Spross dieses Geschlechts.  
+
[[Datei:Baron pyrrhus locatelli hagenauer (sterbebild).jpg|miniatur|hochkant|Pyrrhus Baron Locatelli-Hagenauer, (* 1890 in Triest; † 1961 in Cormons)]]Um [[1900]] lebten gerade noch vier männliche Nachkommen aus dem  Adelsgeschlecht der Hagenauer; drei in Wien und nur mehr einer in Triest. In Triest war dies der [[1890]] geborene Pyrrhus von Hagenauer, dessen Salzburger Urgroßvater Ignaz II. die Triester Linie begründet hatte. Pyrrhus wuchs am Reitgut seines Vaters Ignaz III. in Triest auf, wobei er im Alter von acht Jahren seinen Vater verloren hatte. Nach dem Gymnasium in Triest trat Pyrrhus, der die Leidenschaft seines Vaters für Pferde geerbt hatte, in die österreichische k.u.k. Armee bei der Kavallerie ein. Er galt seinerzeit als einer der besten und leidenschaftlichsten Reiter der Donaumonarchie und gewann viele Trophäen bei Military-Rennen und Reitturnieren. [[1914]] hatte Pyrrhus im Dom von Görz (Gorizia) die Älteste von drei Schwestern geheiratet, die aus Cormòns in Friaul stammende Baroness Carlotta Marie Locatelli (* 1889; † 1963), Tochter des George dei Locatelli Baron zu Eulenburg und Schönfeld und der Maria Henriette Gräfin von Boos zu Waldeck und Montfort. Die Locatelli waren ebenfalls ein sehr altes Geschlecht, das bereits 1229 ein Adelsdiplom von Kaiser Friedrich II. erhalten hatten und 1647 von Kaiser Ferdinand III. in den Freiherrenstand erhoben wurden. George dei Locatelli Baron zu Eulenburg und Schönfeld war damals der letzte männliche Spross dieses Geschlechts.  
   −
Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der späteren Beschlagnahme einiger Locatelli-Güter in Friaul durch die italienische Armee im Jahr 1916, war Carlotta mit ihren Eltern und beiden Schwestern auf das Salzburger Gut der Großeltern gezogen, der Grafen von Boos zu Waldeck und Montfort. Pyrrhus von Hagenauer wurde zu dieser Zeit in den "Ranglisten des kaiserlich und königlichen Heeres 1916" als Rittmeister im Dragonerregiment Nr. 5 genannt. Sein ältester Sohn, Georg VII. (Carlo Giorgio) von Hagenauer, kam 1917 in Salzburg (im Gegensatz zu seinen später geborenen Geschwistern) als österreichischer Staatsbürger auf die Welt. Pyrrhus selbst hatte aber nicht nur die Triester Linie der Hagenauer fortgesetzt, sondern auf Grund der Adoption durch seinen Schwiegervater Georg Nikolaus auch die Linie der Freiherren Locatelli von Eulenburg und Schönfeld. Da sein Adoptiv-Vater der letzte männliche Locatelli mit fünf Schwestern und drei Töchtern war, drohte die Linie der Barone Locatelli auszusterben und die Besitzungen der Locatellis auseinander zu brechen. George Nikolaus Freiherr Locatelli von Eulenburg und Schönfeld war Herr auf Cormons, Angoris, Villanuova, Borganano und Aquileja, in der Grafschaft Görz (Gorizia). Der durch Arrogation als Sohn angenommene Pyrrhus sollte im Jahr 1919 nun zum Haupterben dieser umfangreichen Locatelli-Besitzungen werden. Seine beiden Schwägerinnen Marie Valerie (* 1892) und Margherita Charlotte Marie (* 1897, † 1932) waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht vermählt. Die Jüngste, Margherite Charlotte Freiin von Locatelli, hatte erst im darauffolgenden Jahr (1920) Fortunat-Michael Graf von [[Wolkenstein|Wolkenstein Freiherr zu Rodenegg]] in Salzburg geheiratet, mit dem sie allerdings fünf Söhne haben sollte.  
+
Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges und der späteren Beschlagnahme einiger Locatelli-Güter in Friaul durch die italienische Armee im Jahr 1916, war Carlotta mit ihren Eltern und beiden Schwestern auf das Salzburger Gut der Großeltern gezogen, der Grafen von Boos zu Waldeck und Montfort. Pyrrhus von Hagenauer wurde zu dieser Zeit in den "Ranglisten des kaiserlich und königlichen Heeres 1916" als Rittmeister im Dragonerregiment Nr. 5 genannt. Sein ältester Sohn, Georg VII. (Carlo Giorgio) von Hagenauer, kam 1917 in Salzburg (im Gegensatz zu seinen später geborenen Geschwistern) als österreichischer Staatsbürger auf die Welt. Pyrrhus selbst hatte aber nicht nur die Triester Linie der Hagenauer fortgesetzt, sondern auf Grund der Adoption durch seinen Schwiegervater Georg Nikolaus auch die Linie der Freiherren Locatelli von Eulenburg und Schönfeld. Da sein Adoptiv-Vater der letzte männliche Locatelli mit fünf Schwestern und drei Töchtern war, drohte die Linie der Barone Locatelli auszusterben und die Besitzungen der Locatellis auseinander zu brechen. George Nikolaus Freiherr Locatelli von Eulenburg und Schönfeld war Herr auf Cormons, Angoris, Villanuova, Borganano und Aquileja, in der Grafschaft Görz (Gorizia). Der durch Arrogation als Sohn angenommene Pyrrhus sollte im Jahr 1919 nun zum Haupterben dieser umfangreichen Locatelli-Besitzungen werden. Seine beiden Schwägerinnen Marie Valerie (* 1892) und Margherita Charlotte Marie (* 1897; † 1932) waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht vermählt. Die Jüngste, Margherite Charlotte Freiin von Locatelli, hatte erst im darauffolgenden Jahr (1920) Fortunat-Michael Graf von [[Wolkenstein|Wolkenstein Freiherr zu Rodenegg]] in Salzburg geheiratet, mit dem sie allerdings fünf Söhne haben sollte.  
    
[[Datei:Villa Angoris, Cormons.jpg|miniatur|hochkant|Villa Angoris bei Cormons, bis 1937 in dem Besitz der Barone Locatelli-Hagenauer]]Das Locatellí-Weingut Angoris, das Kaiser Ferdinand III. 1644 dem Reichsfreiherren Oberst Johann Baptist Locatelli di Eulenberg e Schönfeld als Dank für seinen 18jährigen Militärdienst vermacht hatte, war mit seiner Villa ebenso wie der Stadtpalast in Cormons während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] von den italienischen Behörden 1916 beschlagnahmt worden. Das auf diesem Weingut stehende Schloss "Villa Angoris" (1735 erbaut) wurde für die Dauer des Krieges in ein Feldlazarett mit über 250 Betten umgewandelt und der Besitz erst im Juni 1919 zurückgegeben. Da Pyrrhus´ (Adoptiv-) Vater Georg Freiherr von Locatelli bereits im Februar 1919 in Salzburg gestorben war, erhielten die Besitzungen nun die Haupterben Pyrrhus und Carlotta, die für den Fortbestand der Linie durch ihren Sohn Georg VII. gesorgt hatten. Pyrrhus schied bald darauf aus der Armee aus, kümmerte sich um die Güter und baute das besonders herabgekommene Gut Angoris nach dem Krieg wieder auf.
 
[[Datei:Villa Angoris, Cormons.jpg|miniatur|hochkant|Villa Angoris bei Cormons, bis 1937 in dem Besitz der Barone Locatelli-Hagenauer]]Das Locatellí-Weingut Angoris, das Kaiser Ferdinand III. 1644 dem Reichsfreiherren Oberst Johann Baptist Locatelli di Eulenberg e Schönfeld als Dank für seinen 18jährigen Militärdienst vermacht hatte, war mit seiner Villa ebenso wie der Stadtpalast in Cormons während des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] von den italienischen Behörden 1916 beschlagnahmt worden. Das auf diesem Weingut stehende Schloss "Villa Angoris" (1735 erbaut) wurde für die Dauer des Krieges in ein Feldlazarett mit über 250 Betten umgewandelt und der Besitz erst im Juni 1919 zurückgegeben. Da Pyrrhus´ (Adoptiv-) Vater Georg Freiherr von Locatelli bereits im Februar 1919 in Salzburg gestorben war, erhielten die Besitzungen nun die Haupterben Pyrrhus und Carlotta, die für den Fortbestand der Linie durch ihren Sohn Georg VII. gesorgt hatten. Pyrrhus schied bald darauf aus der Armee aus, kümmerte sich um die Güter und baute das besonders herabgekommene Gut Angoris nach dem Krieg wieder auf.
    
== 1919 - Triest kommt endgültig zu Italien ==
 
== 1919 - Triest kommt endgültig zu Italien ==
[[Datei:Baron georg locatelli-hagenauer.jpg|miniatur|hochkant|Carlo Giorgio Baron Locatelli - Hagenauer, (* 1917 in Salzburg, † 1942 in Cormons)]]Als das bereits seit [[1918]] zu Italien gehörende Triest im Jahr [[1919]] durch den Vertrag von Saint-Germain gemeinsam mit Istrien und Ostfriaul auch formell dem  Königreich Italien zugesprochen wurde, waren die Besitzungen von Pyrrhus Barone dei Locatelli de Hagenauer nun automatisch italienisch geworden. Dem noch im ersten Welt-Krieg und in Salzburg 1917 geborenen Ältesten, Barone Carlo Giorgio, folgten die beiden jüngeren Geschwister, Baronessa Helene (* 1920, † 2014 in Cormons) und Barone Alexander (*1924). Diese wurden allerdings auf dem zurückerstatteten Weingut Angoris in Cormòns (Friaul) nun als italienische Staatsbürger geboren. Im September 1923 wurde die Villa Locatelli (neben der Kirche von San  Giusto) in Cormòns an den Orden der "barmherzigen Brüder" (Fatebenefratelli) verkauft. Im selben Jahr erhielt Pyrrhus de Hagenauer durch die königliche Consulta Araldica per Dekret des Königreichs Italien die Anerkennung des italienischen Freiherrenstandes als titolo di barone del S.R.I. di Schönfeld ed Eulenburg. Vor Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] hatte Pyrrhus das Gut Angoris aus Furcht einer möglichen erneuten Beschlagnahme der Güter (wie im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]) bereits 1937 verkauft (Anm.: 1968 wurde das Gut Angoris von einer bürgerlichen namensgleichen Familie Locatelli aus Mailand erworben, die jedoch nicht mit der ursprünglichen Besitzerfamilie der Freiherren von Locatelli verwandt ist). 1942 starb jedoch der älteste Sohn von Pyrrhus, Barone Carlo Giorgio, im Alter von 25 Jahren an den Folgen einer schweren Lungenentzündung. Nach der Landung alliierter Truppen in Süditalien im Juli [[1943]] und der italienischen Kapitulation am 8. September durch König Viktor Emanuel III. wurde Norditalien von deutschen Truppen besetzt. Baron Pyrrhus war als Reservist und ehemaliger Kavallerie-Offizier der  österreichischen k.u.k. Armee zur Wehrmacht eingezogen worden. 1944  hatte man "Rittmeister Pyrrhus Baron von Hagenauer" als Adjutant der Aufklärungsabteilung des Panzer-Regiments 33 eingesetzt. Nach  dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde er Bankier und Verwalter der verbliebenen  Besitzungen. Pyrrhus starb 1961 in Cormòns und sein jüngster Sohn Alexander Barone dei Locatelli de Hagenauer, der letzte lebende Hagenauer der italienischen Linie, heiratete im Jahr 1962 Gabriella Gräfin Barsotti Verzani da Verzano aus Lucca (Toskana, Italien). Alexander setzte durch die Adoption seines Stiefsohnes Georg Albert die Triester Linie der Hagenauer fort und starb im Jahr 1987. Heute leben die Nachkommen der Baroni dei Locatelli de Hagenauer in Florenz.
+
[[Datei:Baron georg locatelli-hagenauer.jpg|miniatur|hochkant|Carlo Giorgio Baron Locatelli - Hagenauer, (* 1917 in Salzburg; † 1942 in Cormons)]]Als das bereits seit [[1918]] zu Italien gehörende Triest im Jahr [[1919]] durch den Vertrag von Saint-Germain gemeinsam mit Istrien und Ostfriaul auch formell dem  Königreich Italien zugesprochen wurde, waren die Besitzungen von Pyrrhus Barone dei Locatelli de Hagenauer nun automatisch italienisch geworden. Dem noch im ersten Welt-Krieg und in Salzburg 1917 geborenen Ältesten, Barone Carlo Giorgio, folgten die beiden jüngeren Geschwister, Baronessa Helene (* 1920; † 2014 in Cormons) und Barone Alexander (*1924). Diese wurden allerdings auf dem zurückerstatteten Weingut Angoris in Cormòns (Friaul) nun als italienische Staatsbürger geboren. Im September 1923 wurde die Villa Locatelli (neben der Kirche von San  Giusto) in Cormòns an den Orden der "barmherzigen Brüder" (Fatebenefratelli) verkauft. Im selben Jahr erhielt Pyrrhus de Hagenauer durch die königliche Consulta Araldica per Dekret des Königreichs Italien die Anerkennung des italienischen Freiherrenstandes als titolo di barone del S.R.I. di Schönfeld ed Eulenburg. Vor Ausbruch des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] hatte Pyrrhus das Gut Angoris aus Furcht einer möglichen erneuten Beschlagnahme der Güter (wie im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]]) bereits 1937 verkauft (Anm.: 1968 wurde das Gut Angoris von einer bürgerlichen namensgleichen Familie Locatelli aus Mailand erworben, die jedoch nicht mit der ursprünglichen Besitzerfamilie der Freiherren von Locatelli verwandt ist). 1942 starb jedoch der älteste Sohn von Pyrrhus, Barone Carlo Giorgio, im Alter von 25 Jahren an den Folgen einer schweren Lungenentzündung. Nach der Landung alliierter Truppen in Süditalien im Juli [[1943]] und der italienischen Kapitulation am 8. September durch König Viktor Emanuel III. wurde Norditalien von deutschen Truppen besetzt. Baron Pyrrhus war als Reservist und ehemaliger Kavallerie-Offizier der  österreichischen k.u.k. Armee zur Wehrmacht eingezogen worden. 1944  hatte man "Rittmeister Pyrrhus Baron von Hagenauer" als Adjutant der Aufklärungsabteilung des Panzer-Regiments 33 eingesetzt. Nach  dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde er Bankier und Verwalter der verbliebenen  Besitzungen. Pyrrhus starb 1961 in Cormòns und sein jüngster Sohn Alexander Barone dei Locatelli de Hagenauer, der letzte lebende Hagenauer der italienischen Linie, heiratete im Jahr 1962 Gabriella Gräfin Barsotti Verzani da Verzano aus Lucca (Toskana, Italien). Alexander setzte durch die Adoption seines Stiefsohnes Georg Albert die Triester Linie der Hagenauer fort und starb im Jahr 1987. Heute leben die Nachkommen der Baroni dei Locatelli de Hagenauer in Florenz.
    
== Quelle ==
 
== Quelle ==

Navigationsmenü