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===Tugendensaal===
 
===Tugendensaal===
Der Tugendensaal hatte ursprünglich die Funktion eines Vorzimmers (Antecamera) für die daran anschließenden Repräsentationsräume. In der Stuckdecke sind die drei christlichen Tugenden Glaube (lat. fides), Hoffnung (lat. spes) und Liebe (lat. caritas), sowie die vier Kardinaltugenden Gerechtigkeit (lat. iustitia), Mäßigung (lat. temperantia), Stärke (lat. fortitudo) und Weisheit (lat. sapientia) dargestellt.
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Der Tugendensaal, in dem ein Stiegenaufgang endet, hat die Funktion eines Vorzimmers (Antecamera) zwischen zwei Repräsentationsräumen (Gloriensaal und Bischofssaal). In der Stuckdecke sind als allegorische Figuren die drei christlichen Tugenden ''Glaube'' (lat. fides), ''Hoffnung'' (lat. spes) und ''Liebe'' (lat. caritas), sowie die vier Kardinaltugenden ''Gerechtigkeit'' (lat. iustitia), ''Mäßigung'' (lat. temperantia), ''Stärke'' (lat. fortitudo) und ''Weisheit'' (lat. sapientia) dargestellt. In symbolisch bester Gesellschaft repräsentiert sind das Wappen von Wolf Dietrich von Raitenau und das [[Salzburger Landeswappen]].
    
===Gloriensaal===
 
===Gloriensaal===
Der Gloriensaal war ursprünglich wohl ein Empfangssaal, dessen Deckenstuck an die geistliche Autorität des Erzbischofs erinnert. Die Mitte der Decke schmückt eine quadratische Gloriole, in der Engelschöre um das hebräische Wortsymbol ''JHWH'' (Jahwe) herum schweben und Gott loben und preisen. In vier rechteckigen Stuckbildern, die seitlich die Gloriole umgegeben, sind vier Szenen von der Geburt Jesu dargestellt: Mariä Verkündigung durch den Erzengel Gabriel, Herbergssuche in Bethlehem, Geburt im Stall zu Bethlehem, Jesus wird von Maria und Josef in den  Tempel gebracht, damit dieser von einem Hohen Priester beschnitten werde. Die Ecken sind mit Ranken aus Blumen- und Obstgirlanden, sowie Bändern verziert, die sich aus Vasen herausranken und mit Engelsköpfen und Serafinen (Engel mit weit schwingenden Flügeln) durchsetzt sind.  
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Der Gloriensaal war ursprünglich wohl ein Empfangssaal, dessen Deckenstuck an die geistliche Autorität des Erzbischofs erinnern soll. Die Mitte der Decke schmückt eine quadratische Gloriole, in der Engelschöre um das hebräische Wortsymbol ''JHWH'' (Jahwe) herum schweben und Gott loben und preisen. In vier rechteckigen Stuckbildern, die seitlich die Gloriole umgegeben, sind vier Szenen von der Geburt Jesu dargestellt: Mariä Verkündigung durch den Erzengel Gabriel, Herbergssuche in Bethlehem, Geburt im Stall zu Bethlehem, Jesus wird von Maria und Josef in den  Tempel gebracht, damit dieser von einem Hohen Priester beschnitten werde. Die Ecken sind mit Ranken aus Blumen- und Obstgirlanden, sowie Bändern verziert, die sich aus Vasen herausranken und mit Engelsköpfen und Serafinen (Engel mit weit schwingenden Flügeln) durchsetzt sind.  
    
===Ständesaal===
 
===Ständesaal===
In diesem Saal traten - erst nach dem Tod von Wolf Dietrich - ab [[1620]] die drei [[Salzburger Landstände]], weshalb er bis heute den Namen "Ständesaal" trägt. Der Deckenstuck nimmt Bezug auf die weltliche Macht des Erzbischofs als Fürst. Die Stuckdecke zeigt staatstreues, aufopferndes Verhalten aus der römischen Königsgeschichte nach Titus Livius: ''Horatius Cocles verteidigt die Tiberbrücke'' (Oval Mitte), ''Mucius Scaevola legt seine Hand ins Feuer'' und ''Opfertod des Marcus Curtius''.
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In diesem großen Saal traten - erst nach dem Tod von Wolf Dietrich - ab [[1620]] die drei [[Salzburger Landstände]], weshalb er bis heute den Namen "Ständesaal" trägt. Der Deckenstuck nimmt Bezug auf die weltliche Macht des Erzbischofs als Fürst. Die Bilder der Stuckdecke zeigen staatstreues und aufopferndes Verhalten aus der römischen Königsgeschichte nach Titus Livius: ''Horatius Cocles verteidigt die Tiberbrücke'' (Oval Mitte), ''Mucius Scaevola legt seine Hand ins Feuer'' und ''Opfertod des Marcus Curtius''.
    
===Feldherrenzimmer===
 
===Feldherrenzimmer===
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===Bischofssaal===
 
===Bischofssaal===
Der Bischofssaal, mit einer Holzdecke und dem geschnitzten [[Wappen]] [[Wolf Dietrich von Raitenau|Wolf Dietrichs]] im Mittelfeld, bildete ursprünglich den Abschluss der fürstlichen Prunkräume an der Westfront. Die heutige Bezeichnung des Saales kam erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf, nachdem man die Porträts der Fürsterzbischöfe von [[Markus Sittikus]] bis [[Hieronymus Graf Colloredo]] aus der [[Alte Universität|alten Universität]] hier angebracht hatte.
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Der Bischofssaal, mit einer Holzdecke und dem geschnitzten [[Wappen]] [[Wolf Dietrich von Raitenau|Wolf Dietrichs]] im Mittelfeld, bildete ursprünglich den Abschluss der fürstlichen Prunkräume auf der Westseite. Die heutige Bezeichnung des Saales kam erst in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf, nachdem man die Porträts der Fürsterzbischöfe von [[Markus Sittikus]] bis [[Hieronymus Graf Colloredo]] aus der [[Alte Universität|alten Universität]] hier angebracht hatte.
    
==Salzburg Museum==
 
==Salzburg Museum==