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Die angemeldete Insolvenz der Alpine ist eine der größten Pleiten der Zweiten Republik und könnte vom Volumen der Verbindlichkeiten her alles bisher Dagewesene übertreffen. Der Kreditschutzverband KSV 1870, der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und die Creditreform arbeiten zur Stunde an der Ermittlung der genauen Außenstände. Einer ersten groben Schätzung der Kreditschützer zufolge erreichen die Gesamtpassiva rund 2,6 Mrd. Euro, sagte Peter Stromberger von der Insolvenzabteilung des AKV am Mittwoch zur APA.
 
Die angemeldete Insolvenz der Alpine ist eine der größten Pleiten der Zweiten Republik und könnte vom Volumen der Verbindlichkeiten her alles bisher Dagewesene übertreffen. Der Kreditschutzverband KSV 1870, der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) und die Creditreform arbeiten zur Stunde an der Ermittlung der genauen Außenstände. Einer ersten groben Schätzung der Kreditschützer zufolge erreichen die Gesamtpassiva rund 2,6 Mrd. Euro, sagte Peter Stromberger von der Insolvenzabteilung des AKV am Mittwoch zur APA.
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Die Aktiva liegen ersten Angaben zufolge bei 661 Mio. Euro. Daraus errechnet sich eine Überschuldung von 1,9 Mrd. Von der Pleite sind laut Creditreform 6 483 Dienstnehmer im In- und Ausland betroffen. Auf der Kreditorenliste stehen zudem rund 8 000 Gläubiger, sagte der AKV-Vertreter zur APA. Den Gläubigern wird im Sanierungsplan eine Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren geboten. Den bisher - mit Abstand - größten Konkurs in Österreich hatte die Konsum-Firmengruppe mit Passiva in Höhe von rund 1,9 Mrd. Euro hingelegt.
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Die Aktiva liegen ersten Angaben zufolge bei 661 Mio. Euro. Daraus errechnet sich eine Überschuldung von 1,9 Mrd. Von der Pleite sind laut Creditreform 6 483 Dienstnehmer im In- und Ausland betroffen. Auf der Kreditorenliste stehen zudem rund 8 000 Gläubiger, sagte der AKV-Vertreter zur APA. Den Gläubigern wird im Sanierungsplan eine Quote von 20 Prozent zahlbar binnen zwei Jahren geboten. Den bisher - mit Abstand - größten Konkurs in Österreich hatte die [[Konsum Union|Konsum]]-Firmengruppe mit Passiva in Höhe von rund 1,9 Mrd. Euro hingelegt.
    
Der AKV rechnet damit, dass die Insolvenz "schon bald, möglicherweise noch heute [Anm: 19. Juni 2013]" eröffnet wird. Die Insolvenzursachen liegen den Angabenzufolge in den "zuletzt gescheiterten Finanzierungsbemühungen".
 
Der AKV rechnet damit, dass die Insolvenz "schon bald, möglicherweise noch heute [Anm: 19. Juni 2013]" eröffnet wird. Die Insolvenzursachen liegen den Angabenzufolge in den "zuletzt gescheiterten Finanzierungsbemühungen".
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=== 24. Juni 2013 ===
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Die Rettung der Salzburger Alpine Bau GmbH mithilfe einer Auffanggesellschaft war in der Nacht von 23. auf 24. Juni 2013 gescheitert. Rund 4 900 Alpine-Mitarbeiter in Österreich zittern damit um ihren Job.
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Die Insolvenz des zweitgrößten Baukonzerns Österreichs - der zu 100 Prozent zum spanischen FCC-Konzern gehört - wird mit Passiva von vorerst geschätzten 2,6 Mrd. Euro als größte Pleite der Zweiten Republik in die Geschichte eingehen. Bei der Insolvenzeröffnung verfügte die Alpine Bau GmbH laut Masseverwalter lediglich über liquide Mittel von rund 5,7 Mio. Euro. Der Liquiditätsbedarf hätte sich jedoch nur für eine Fortführung von rund zwei Wochen zur Durchführung erster Prüfungen bereits auf rund 40 Mio. Euro belaufen. Der tägliche Cash-out belaufe sich auf rund 3 Mio. Euro.
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Das Ausmaß der betroffenen Alpine-Mitarbeiter entspricht gut einem Viertel der österreichweit arbeitslos gemeldeten in der Branche. Per Ende Mai waren im Baubereich 17 761 arbeitslos, geht aus den aktuellen Daten beim Arbeitsmarktservice (AMS) hervor.
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Auf den 1 400 Baustellen der Alpine in Österreich herrscht derzeit wegen Lieferstopps der Zulieferer zum Teil eingeschränkter Betrieb.
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==== 6 483 Arbeitnehmer betroffen ====
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Von der Alpine-Pleite sind aber nicht nur knapp 5 000 Bauarbeitnehmer in Österreich unmittelbar betroffen, sondern den vorläufigen Angaben der Kreditschützer zufolge auch fast 1 600 im Ausland - in Summe sind es fast 6 483 Dienstnehmer, die nun neu untergebracht werden müssen.
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Dazu addieren sich allein in Österreich rund 1 400 Zulieferer und Subunternehmen, die 164 290 Mitarbeiter beschäftigen und einen wesentlichen Anteil der rund 8 500 Alpine-Gläubiger stellen. Anschlusskonkurse unter den Gläubigern stehen zu befürchten.
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Einige Unternehmensteile mit insgesamt rund 2 600 Mitarbeitern wie etwa die Alpine-Energie, die Hazet Bau, die Alpine Bemo Tunneling oder die Universale Bau sind aber nicht insolvent.
    
== Weblinks ==
 
== Weblinks ==
 
{{homepage|http://www.alpine.at}}
 
{{homepage|http://www.alpine.at}}
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==
* [[Salzburger Nachrichten]]-Meldungen im Internet, u.a. 19. Juni 2013
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* [[Salzburger Nachrichten]]-Meldungen im Internet, u.a. 19. Juni und 24. Juni 2013
 
* [[Wikipedia]], [http://de.wikipedia.org/wiki/Alpine_Holding Artikel über die Unternehmensgruppe]
 
* [[Wikipedia]], [http://de.wikipedia.org/wiki/Alpine_Holding Artikel über die Unternehmensgruppe]
  

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