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| | Von 1617 bis 1619 baute man die über 30 Kilometer lange Soleleitung zur neu erbauten Saline Traunstein, in deren Umgebung es noch genügend Wälder für die Brennholzversorgung gab. Die wirtschaftliche Bedeutung von Reichenhall verringerte sich dadurch zu Gunsten Traunsteins. Als Maßnahme zur Energieeinsparung wurden ab 1745 die Gradierhäuser errichtet, welche schließlich eine Länge von 720 Metern erreichten und damit landschaftsprägend für das Reichenhaller Tal waren. | | Von 1617 bis 1619 baute man die über 30 Kilometer lange Soleleitung zur neu erbauten Saline Traunstein, in deren Umgebung es noch genügend Wälder für die Brennholzversorgung gab. Die wirtschaftliche Bedeutung von Reichenhall verringerte sich dadurch zu Gunsten Traunsteins. Als Maßnahme zur Energieeinsparung wurden ab 1745 die Gradierhäuser errichtet, welche schließlich eine Länge von 720 Metern erreichten und damit landschaftsprägend für das Reichenhaller Tal waren. |
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| | ===19. Jahrhundert=== | | ===19. Jahrhundert=== |
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| | [[Bild:Reichenhall_12.jpg|thumb|das Gradierwerk in Bad Reichenhall]] | | [[Bild:Reichenhall_12.jpg|thumb|das Gradierwerk in Bad Reichenhall]] |
| | Das Königliche Kurhaus wurde 1900 von Max Littmann im neobarocken Stil errichtet. Der Kurpark nimmt eine Fläche von 39.000 m² ein. | | Das Königliche Kurhaus wurde 1900 von Max Littmann im neobarocken Stil errichtet. Der Kurpark nimmt eine Fläche von 39.000 m² ein. |
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| | === Die Kurstadt === | | === Die Kurstadt === |
| | Das „Bauernbad“ Kirchberg bei Reichenhall hatte seinen Gästen ab 1786 Bäder in Sole aus der Reichenhaller Saline angeboten. Aber erst nach dem Stadtbrand von 1834 machte man sich verstärkt Gedanken über die Errichtung eines regelrechten Heilbades. So wurde 1846 die „Sole- und Molken-Kuranstalt Achselmannstein“ eröffnet. Nach dem Kuraufenthalt von König Maximilian II. im Sommer 1848 stiegen die Gästezahlen immer weiter an. Positiv wirkte sich unter anderem auch die 1866 eröffnete Eisenbahnlinie [[Freilassing]] - Reichenhall aus. Ab 1868 sorgte ein Kurorchester für die „Badmusik“ im neu angelegten Kurpark an den Gradierhäusern. Seit 1890 durfte sich die Stadt „Bad Reichenhall“ und seit 1899 „königlich bayerisches Staatsbad“ nennen. Das „königliche Kurhaus“ konnte 1900, das neue Gradierhaus 1910, und die Wandelhalle mit Soletrinkbrunnen und Konzert-Rotunde 1912 eröffnet werden. | | Das „Bauernbad“ Kirchberg bei Reichenhall hatte seinen Gästen ab 1786 Bäder in Sole aus der Reichenhaller Saline angeboten. Aber erst nach dem Stadtbrand von 1834 machte man sich verstärkt Gedanken über die Errichtung eines regelrechten Heilbades. So wurde 1846 die „Sole- und Molken-Kuranstalt Achselmannstein“ eröffnet. Nach dem Kuraufenthalt von König Maximilian II. im Sommer 1848 stiegen die Gästezahlen immer weiter an. Positiv wirkte sich unter anderem auch die 1866 eröffnete Eisenbahnlinie [[Freilassing]] - Reichenhall aus. Ab 1868 sorgte ein Kurorchester für die „Badmusik“ im neu angelegten Kurpark an den Gradierhäusern. Seit 1890 durfte sich die Stadt „Bad Reichenhall“ und seit 1899 „königlich bayerisches Staatsbad“ nennen. Das „königliche Kurhaus“ konnte 1900, das neue Gradierhaus 1910, und die Wandelhalle mit Soletrinkbrunnen und Konzert-Rotunde 1912 eröffnet werden. |
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| | Mit dem Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] brach jedoch der internationale Kurtourismus zusammen. In den 1920-er Jahren verstärkten sich die Bemühungen, an den Erfolg des Kurwesens vor 1914 anzuknüpfen. So wurde [[1925]] der [[Flugplatz Reichenhall-Mayerhof]] für regelmäßigen Flugverkehr nach München eröffnet. Im Jahre [[1926]] begann die Salzproduktion in der „Neuen Saline“ am Stadtrand. Seit [[1928]] konnte man mit der Seilschwebebahn [[Predigtstuhlbahn]] auf den [[Predigtstuhl]] fahren und Kuranwendungen im neu erbauten Staatlich-Städtischen Kurmittelhaus in Anspruch nehmen. | | Mit dem Beginn des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkriegs]] brach jedoch der internationale Kurtourismus zusammen. In den 1920-er Jahren verstärkten sich die Bemühungen, an den Erfolg des Kurwesens vor 1914 anzuknüpfen. So wurde [[1925]] der [[Flugplatz Reichenhall-Mayerhof]] für regelmäßigen Flugverkehr nach München eröffnet. Im Jahre [[1926]] begann die Salzproduktion in der „Neuen Saline“ am Stadtrand. Seit [[1928]] konnte man mit der Seilschwebebahn [[Predigtstuhlbahn]] auf den [[Predigtstuhl]] fahren und Kuranwendungen im neu erbauten Staatlich-Städtischen Kurmittelhaus in Anspruch nehmen. |
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| | Seit 1934 war Bad Reichenhall Garnisonsstadt der Gebirgsjäger. Jüdische Gäste durften ab 1939 die Kureinrichtungen nicht mehr nutzen. Am [[25. April]] [[1945]] forderte ein alliierter Bombenangriff auf das Stadtgebiet 215 Todesopfer, die Stadt wurde durch alliierte Truppen besetzt. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne wurde 1946 ein [[Displaced Persons]]-Lager eingerichtet. | | Seit 1934 war Bad Reichenhall Garnisonsstadt der Gebirgsjäger. Jüdische Gäste durften ab 1939 die Kureinrichtungen nicht mehr nutzen. Am [[25. April]] [[1945]] forderte ein alliierter Bombenangriff auf das Stadtgebiet 215 Todesopfer, die Stadt wurde durch alliierte Truppen besetzt. Auf dem Gelände der ehemaligen Kaserne wurde 1946 ein [[Displaced Persons]]-Lager eingerichtet. |
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| | Im Jahre 1947 erfolgte die Gründung eines neuen Kurorchesters und 1955 eröffnete die erste bayerische Spielbank in Bad Reichenhall. Seit 1958 ist die Stadt erneut Garnisonsstandort der Gebirgsjäger. Das Solebad „Rupertusbad“ wurde 1970 fertig gestellt und 1973 eröffnete eine Schwimm- und Eislaufhalle. Im Jahre 1974 begann die Ausweisung von weitläufigen Fußgängerzonen in der Innenstadt. Im Zuge der Gebietsreform erfolgte 1978 die Eingemeindung der Orte Marzoll und Karlstein. Seit 1980 logiert das Landratsamt des Landkreises Berchtesgadener Land im neuen Gebäude in Bad Reichenhall. | | Im Jahre 1947 erfolgte die Gründung eines neuen Kurorchesters und 1955 eröffnete die erste bayerische Spielbank in Bad Reichenhall. Seit 1958 ist die Stadt erneut Garnisonsstandort der Gebirgsjäger. Das Solebad „Rupertusbad“ wurde 1970 fertig gestellt und 1973 eröffnete eine Schwimm- und Eislaufhalle. Im Jahre 1974 begann die Ausweisung von weitläufigen Fußgängerzonen in der Innenstadt. Im Zuge der Gebietsreform erfolgte 1978 die Eingemeindung der Orte Marzoll und Karlstein. Seit 1980 logiert das Landratsamt des Landkreises Berchtesgadener Land im neuen Gebäude in Bad Reichenhall. |
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| | ==Weblink== | | ==Weblink== |
| − | * [http://www.850-bad-reichenhall.de/pdf/Samstag_28_November_2009.pdf Bericht in "Heimatblätter" | + | * [http://www.850-bad-reichenhall.de/pdf/Samstag_28_November_2009.pdf Bericht in "Heimatblätter" vom Festvortrag des Archivars und Stadtheimatpflegers Dr. Johannes Lang anlässlich des Jubiläums "850 Jahre Reichenhall" im Jahr 2009] |
| − | vom Festvortrag des Archivars und Stadtheimatpflegers Dr. Johannes Lang | |
| − | anläßlich des Jubiläums "850 Jahre Reichenhall" im Jahr 2009]
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| | * [http://www.850-bad-reichenhall.de/eine-stadt-macht-geschichte/ 850 Jahre Bad Reichenhall - eine Stadt macht Geschichte] | | * [http://www.850-bad-reichenhall.de/eine-stadt-macht-geschichte/ 850 Jahre Bad Reichenhall - eine Stadt macht Geschichte] |
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