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| | Die Kammerorganisation der Ärzte wurden in Österreich durch ein Reichsgesetz von [[1891]]/[[1892|/92]] grundgelegt.<ref>Gesetz vom 22. Dezember 1891, [https://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=rgb&datum=18920004&seite=00000039 RGBl. Nr. 6/1892].</ref> Die Regelung wesentlicher Einzelheiten, etwa Sprengel und Sitz der Kammern, wurden der Verordnungsgebung überlassen. Für das [[Herzogtum Salzburg]] ergaben sich nähere Regelungen aus zwei Kundmachungen der [[Reich#k._k.|k. k.]] Landesregierung.<ref> Kundmachung der k. k. Landesregierung in Salzburg, betreffend die Errichtung einer Ärztekammer im Herzogthume Salzburg, [[LGBl|LGBl.]] [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=lgs&datum=18930004&seite=00000021 Nr. 8/1863], und Kundmachung der k. k. Landesregierung in Salzburg, betreffend die Salzburger Ärztekammer, LGBl. [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=lgs&datum=18930004&seite=00000022 Nr. 9/1863]</ref> | | Die Kammerorganisation der Ärzte wurden in Österreich durch ein Reichsgesetz von [[1891]]/[[1892|/92]] grundgelegt.<ref>Gesetz vom 22. Dezember 1891, [https://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=rgb&datum=18920004&seite=00000039 RGBl. Nr. 6/1892].</ref> Die Regelung wesentlicher Einzelheiten, etwa Sprengel und Sitz der Kammern, wurden der Verordnungsgebung überlassen. Für das [[Herzogtum Salzburg]] ergaben sich nähere Regelungen aus zwei Kundmachungen der [[Reich#k._k.|k. k.]] Landesregierung.<ref> Kundmachung der k. k. Landesregierung in Salzburg, betreffend die Errichtung einer Ärztekammer im Herzogthume Salzburg, [[LGBl|LGBl.]] [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=lgs&datum=18930004&seite=00000021 Nr. 8/1863], und Kundmachung der k. k. Landesregierung in Salzburg, betreffend die Salzburger Ärztekammer, LGBl. [http://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=lgs&datum=18930004&seite=00000022 Nr. 9/1863]</ref> |
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| − | Die ersten Wahlen in die Ärztekammer fanden am [[22. Juni]] [[1893]] statt<ref>[[Salzburger Chronik]], 10. Juni 1893, [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18930610&query=%22%C3%A4rztekammer%22&ref=anno-search&seite=3 S. 3]</ref>, 82 der 91 Ärzte des Landes machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch, das Wahlergebnis wurde am [[27. Juni]] festgestellt,<ref>[[Salzburger Volksblatt]], 29. Juni 1893, [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18930629&query=%22Das+Ergebni%C3%9F+der+Aersteksmmerwshien%22&ref=anno-search&seite=2 S. 2]</ref> die Konstituierung der Kammer erfolgte am [[13. Juli]] 1893.<ref>Salzburger Volksblatt, 15. Juli 1893, [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18930715&query=%22Konstituirung%20de+%C3%A4rztekammer%22&ref=anno-search&seite=2 S. 2]</ref> Alle drei Jahre wurde nach dem Gesetz neu gewählt. | + | Die ersten Wahlen in die Ärztekammer fanden am [[22. Juni]] [[1893]] statt<ref>[[Salzburger Chronik]], 10. Juni 1893, [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18930610&query=%22%C3%A4rztekammer%22&ref=anno-search&seite=3 S. 3]</ref>, 82 der 91 Ärzte des Landes machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch, das Wahlergebnis wurde am [[27. Juni]] festgestellt<ref>[[Salzburger Volksblatt]], 29. Juni 1893, [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=18930629&query=%22Das+Ergebni%C3%9F+der+Aersteksmmerwshien%22&ref=anno-search&seite=2 S. 2]</ref>, die Konstituierung der Kammer erfolgte am [[13. Juli]] 1893.<ref>Salzburger Volksblatt, 15. Juli 1893, [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=18930715&query=%22Konstituirung%20de+%C3%A4rztekammer%22&ref=anno-search&seite=2 S. 2]</ref> Alle drei Jahre wurde nach dem Gesetz neu gewählt. |
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| | Im Mai [[1934]] wurde die Salzburger Ärztekammer von der [[Landesregierung]] wegen "gesetz- und vorschriftswidrigen Gebarens" aufgelöst, ihre Agenden dem [[Landessanitätsdirektion|Landessanitätsdirektor]] übertragen.<ref>Salzburger Volksblatt, 24. Mai 1934 [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19340524&query=%22Die+Aerztekammer+aufgelöst%22&ref=anno-search&seite=1 S. 1: ''Die Ärztekammer aufgelöst]</ref> | | Im Mai [[1934]] wurde die Salzburger Ärztekammer von der [[Landesregierung]] wegen "gesetz- und vorschriftswidrigen Gebarens" aufgelöst, ihre Agenden dem [[Landessanitätsdirektion|Landessanitätsdirektor]] übertragen.<ref>Salzburger Volksblatt, 24. Mai 1934 [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19340524&query=%22Die+Aerztekammer+aufgelöst%22&ref=anno-search&seite=1 S. 1: ''Die Ärztekammer aufgelöst]</ref> |
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| − | Nach dem [[Anschluss]] Österreichs an das Deutsche Reich wurden mit [[1. Mai]] [[1938]] die Bestimmungen der deutschen Reichsärzteordnung auch in Österreich in Geltung gesetzt. Die Reichsärzteordnung sah eine Reichsärztekammer sowie, als deren Untergliederungen, Ärztekammern und ärztliche Bezirksvereinigungen vor. Leiter und Mitglieder wurden nicht gewählt, sondern ernannt.<ref>Wikipedia-Artikel "[https://de.wikipedia.org/wiki/Reichs%C3%A4rztekammer Reichsärztekammer]" und ''Reichsärzteordnung'', deutsches Reichsgesetzblatt [https://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=dra&datum=1935&page=1579&size=45 Teil I S. 1433]</ref><!--auskommentiert, weil nicht im Einklang mit den vorangehenden Ausführungen: Während der [[NS|nationalsozialistischen]] Herrschaft führte ein Gau-Ärzteführer die Geschäfte des Kammerpräsidenten. [[Salzburger Nachrichten]], 29. März 1950, [ https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=san&datum=19500329&query=%22Gau-Ärzteführer%22&ref=anno-search&seite=3 S. 3]<ref>--> In diesem Sinne bestand auch eine Ärztekammer Salzburg.<ref>[https://anno.onb.ac.at/anno-suche/simple?query=%22%C3%A4rztekammer%20Salzburg%22&from=1&sort=date%20asc&selectedFilters=place:Salzburg&selectedFilters=date:%5B1938%20TO%201944%5D ANNO-Suche, Suchbegriff "Ärztekammer“ (Erscheinungsort Salzburg, 1938-1944)]</ref> | + | Nach dem [["Anschluss"]] Österreichs an das Deutsche Reich wurden mit [[1. Mai]] [[1938]] die Bestimmungen der deutschen Reichsärzteordnung auch in Österreich in Geltung gesetzt. Die Reichsärzteordnung sah eine Reichsärztekammer sowie, als deren Untergliederungen, Ärztekammern und ärztliche Bezirksvereinigungen vor. Leiter und Mitglieder wurden nicht gewählt, sondern ernannt.<ref>Wikipedia-Artikel "[https://de.wikipedia.org/wiki/Reichs%C3%A4rztekammer Reichsärztekammer]" und ''Reichsärzteordnung'', deutsches Reichsgesetzblatt [https://alex.onb.ac.at/cgi-content/alex?aid=dra&datum=1935&page=1579&size=45 Teil I S. 1433]</ref><!--auskommentiert, weil nicht im Einklang mit den vorangehenden Ausführungen: Während der [[NS|nationalsozialistischen]] Herrschaft führte ein Gau-Ärzteführer die Geschäfte des Kammerpräsidenten. [[Salzburger Nachrichten]], 29. März 1950, [ https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=san&datum=19500329&query=%22Gau-Ärzteführer%22&ref=anno-search&seite=3 S. 3]<ref>--> In diesem Sinne bestand auch eine Ärztekammer Salzburg.<ref>[https://anno.onb.ac.at/anno-suche/simple?query=%22%C3%A4rztekammer%20Salzburg%22&from=1&sort=date%20asc&selectedFilters=place:Salzburg&selectedFilters=date:%5B1938%20TO%201944%5D ANNO-Suche, Suchbegriff "Ärztekammer“ (Erscheinungsort Salzburg, 1938-1944)]</ref> |
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| | Nach dem Ende des [[Zweiten Weltkrieg]]s und der Wiederherstellung der [[Republik Österreich]] blieben die erwähnten deutschen Bestimmungen aufgrund des Rechtsüberleitungsgesetzes weiter in Geltung, doch bildeten sich in allen Bundesländern in Anlehnung an die Vorschriften des österreichischen Ärztekammergesetzes von 1891/92 vorläufige Ärztekammern. Diese wurden dann im Wesentlichen durch das Ärztegesetz von 1949<ref>Bundesgesetz vom 30. März 1949 über die Ausübung des ärztlichen Berufes und die Standesvertretung der Ärzte (Ärztegesetz), [https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/1949_92_0/1949_92_0.pdf BGBl. Nr. 92/1949]</ref> legalisiert und in die neugeschaffene Österreichische Ärztekammer eingebunden. Eine Funktionsperiode dauerte fortan vier Jahre. | | Nach dem Ende des [[Zweiten Weltkrieg]]s und der Wiederherstellung der [[Republik Österreich]] blieben die erwähnten deutschen Bestimmungen aufgrund des Rechtsüberleitungsgesetzes weiter in Geltung, doch bildeten sich in allen Bundesländern in Anlehnung an die Vorschriften des österreichischen Ärztekammergesetzes von 1891/92 vorläufige Ärztekammern. Diese wurden dann im Wesentlichen durch das Ärztegesetz von 1949<ref>Bundesgesetz vom 30. März 1949 über die Ausübung des ärztlichen Berufes und die Standesvertretung der Ärzte (Ärztegesetz), [https://www.ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/1949_92_0/1949_92_0.pdf BGBl. Nr. 92/1949]</ref> legalisiert und in die neugeschaffene Österreichische Ärztekammer eingebunden. Eine Funktionsperiode dauerte fortan vier Jahre. |
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| | Eine Neustrukturierung der Ärztekammern erfolgte durch das Ärztegesetz 1998:<ref>Bundesgesetz über die Ausübung des ärztlichen Berufes und die Standesvertretung der Ärzte (Ärztegesetz 1998 – ÄrzteG 1998), BGBl. I [https://ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/1998_169_1/1998_169_1.pdf Nr. 169/1998]</ref> Es wurden Kurienversammlungen je für die angestellten Ärzte, die niedergelassenen Ärzte und die Zahnärzte geschaffen, die Befugnisse des Kammervorstandes wurden auf kurienübergreifende Agenden eingeschränkt. | | Eine Neustrukturierung der Ärztekammern erfolgte durch das Ärztegesetz 1998:<ref>Bundesgesetz über die Ausübung des ärztlichen Berufes und die Standesvertretung der Ärzte (Ärztegesetz 1998 – ÄrzteG 1998), BGBl. I [https://ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblPdf/1998_169_1/1998_169_1.pdf Nr. 169/1998]</ref> Es wurden Kurienversammlungen je für die angestellten Ärzte, die niedergelassenen Ärzte und die Zahnärzte geschaffen, die Befugnisse des Kammervorstandes wurden auf kurienübergreifende Agenden eingeschränkt. |
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| − | Mit [[1. Jänner]] [[2006]] wurden die Zahnärzte aus den Ärztekammern ausgeschieden – diese wurden in Landeszahnärztekammern (Beispiel: [[Landeszahnärztekammer für Salzburg]]) und der Österreichischen Zahnärztekammer zusammengefasst<ref>Bundesgesetz über die Standesvertretung der Angehörigen des zahnärztlichen Berufs und des Dentistenberufs (Zahnärztekammergesetz – ZÄKG), [https://ris.bka.gv.at/eli/bgbl/I/2006/80 BGBl. I Nr. 154/2005], und [https://ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20004450 geltende Fassung], insbesondere 3. Hauptstück: Landeszahnärztekammern (§§ 34 ff.)</ref> – und wurde die Funktionsdauer auf fünf Jahre erhöht.<ref>7. Ärztegesetz-Novelle, BGBl. I [https://ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2005_I_156/BGBLA_2005_I_156.pdfsig Nr. 156/2005]</ref> | + | Mit [[1. Jänner]] [[2006]] schieden die Zahnärzte aus den Ärztekammern aus – diese wurden in Landeszahnärztekammern (Beispiel: [[Landeszahnärztekammer für Salzburg]]) und der Österreichischen Zahnärztekammer zusammengefasst<ref>Bundesgesetz über die Standesvertretung der Angehörigen des zahnärztlichen Berufs und des Dentistenberufs (Zahnärztekammergesetz – ZÄKG), [https://ris.bka.gv.at/eli/bgbl/I/2006/80 BGBl. I Nr. 154/2005], und [https://ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=20004450 geltende Fassung], insbesondere 3. Hauptstück: Landeszahnärztekammern (§§ 34 ff.)</ref> –, die Funktionsdauer erhöhte sich auf fünf Jahre.<ref>7. Ärztegesetz-Novelle, BGBl. I [https://ris.bka.gv.at/Dokumente/BgblAuth/BGBLA_2005_I_156/BGBLA_2005_I_156.pdfsig Nr. 156/2005]</ref> |
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