| | ''Was das Schlittschuhlaufen betrifft, will ich heuer wol zum Abschied dieses Vergnügen noch genießen, oft werde ich freilich nicht nach Leopoldskron kommen, da drei Nachmittage durch die englische Stunde verkürzt werden und ich die übrigen 3 Nachmittage in der Woche mir wol nicht für das Schlittschuhlaufen gönnen werde. So bleibt nur der Sonntag. Manchmal werde ich freilich troz dieser soliden Vorsätze auch an Werktagen hinausspazieren, es ist gar so lustig so über das glänzende Eis hinzufliegen. Die englische Conversation ist jetzt auch in der Wohnung der Wihsthory [?], bis ich da in das Podstatzky’sche Haus und wieder nach der Stunde heim komme, gehn mehr als 1 ½ Stunde dahin. – Doch die hierdurch bedingte Bewegung ist auch nützlich. – Wir haben seit mehreren Tagen jene leise Kälte und seit gestern viel Schnee. Wenn es so fortgeht wird der Leopoldskroner Weiher wirklich bald fest genug gefroren sein. – Am Dienstag war wieder Leseabend bei Zeller, diesesmal ohne vorhergehenden Sturm. Auch Albert war dabei; er ist am selben Tag von Wien angekommen, und wird nun auch bald seinen neuen Posten beziehen. – Bist du schon mir Dr Stanisch beisammen gewesen? Wenn du ihn siehst, kannst du ihm erzählen, daß es hier heißt, Fräulein Lina Spaztenegger sei seine Braut. – Doch ich schließe nun mit vielen herzlichen Grüßen, bitte behalte lieb deine treue Fanni. – Viele Grüße von Großmutter, ebenso von deiner Mutter. Gute Nacht, du Lieber schlafe wol. – Von heute über einen Monat ist der Weihnachtsabend, noch 30 Tage.'' | | ''Was das Schlittschuhlaufen betrifft, will ich heuer wol zum Abschied dieses Vergnügen noch genießen, oft werde ich freilich nicht nach Leopoldskron kommen, da drei Nachmittage durch die englische Stunde verkürzt werden und ich die übrigen 3 Nachmittage in der Woche mir wol nicht für das Schlittschuhlaufen gönnen werde. So bleibt nur der Sonntag. Manchmal werde ich freilich troz dieser soliden Vorsätze auch an Werktagen hinausspazieren, es ist gar so lustig so über das glänzende Eis hinzufliegen. Die englische Conversation ist jetzt auch in der Wohnung der Wihsthory [?], bis ich da in das Podstatzky’sche Haus und wieder nach der Stunde heim komme, gehn mehr als 1 ½ Stunde dahin. – Doch die hierdurch bedingte Bewegung ist auch nützlich. – Wir haben seit mehreren Tagen jene leise Kälte und seit gestern viel Schnee. Wenn es so fortgeht wird der Leopoldskroner Weiher wirklich bald fest genug gefroren sein. – Am Dienstag war wieder Leseabend bei Zeller, diesesmal ohne vorhergehenden Sturm. Auch Albert war dabei; er ist am selben Tag von Wien angekommen, und wird nun auch bald seinen neuen Posten beziehen. – Bist du schon mir Dr Stanisch beisammen gewesen? Wenn du ihn siehst, kannst du ihm erzählen, daß es hier heißt, Fräulein Lina Spaztenegger sei seine Braut. – Doch ich schließe nun mit vielen herzlichen Grüßen, bitte behalte lieb deine treue Fanni. – Viele Grüße von Großmutter, ebenso von deiner Mutter. Gute Nacht, du Lieber schlafe wol. – Von heute über einen Monat ist der Weihnachtsabend, noch 30 Tage.'' |
| − | "#Zeller": Partezettel für Marie Zeller, geb. [[Bolland]], Salzburg * 1812; † 1873, und für Friedrich Zeller (Salzburg * 1838; † 1862); an gleicher Stelle Visitenkarte für "Ludwig Zeller"; "Zeller" und die "Zellerischen" mehrfach in den Briefen. - "Spatzenegger": vgl. undatierte Visitenkarte "Pfr. Dr. Spatzenegger und Frau". | + | "#Zeller" [[Zeller (Familie)]]: Partezettel für Marie Zeller, geb. [[Bolland]], Salzburg * 1812; † 1873, und für Friedrich Zeller (Salzburg * 1838; † 1862); an gleicher Stelle Visitenkarte für "Ludwig Zeller"; "Zeller" und die "Zellerischen" mehrfach in den Briefen. - "Spatzenegger": vgl. undatierte Visitenkarte "Pfr. Dr. Spatzenegger und Frau". |