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[[Datei:Paschingerschlössl 2020.jpg|thumb|Das Paschingerschlössl.]]
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[[Datei:Paschingerschlössl 2020.jpg|thumb|Das Paschingerschlössl im Jahr 2020.]]
Das '''{{PAGENAME}}''', zeitweise auch ''Villa Europa'' oder ''Stefan-Zweig-Villa'' genannt, befindet sich in der [[Stadt Salzburg]] auf dem [[Kapuzinerberg]]. Es zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in der Stadt Salzburg|denkmalgeschützten Objekten]] in der Stadt Salzburg.
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Das '''Paschingerschlössl''', zeitweise auch ''Villa Europa'' oder ''Stefan-Zweig-Villa'' genannt, befindet sich in der [[Stadt Salzburg]] auf dem [[Kapuzinerberg]]. Die Liegenschaft steht seit [[2005]] unter [[Denkmalschutz]] und liegt in der Altstadtschutzzone I. 
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[[Datei:Paschingerschlössl 1914.jpg|thumb|Das Paschingerschlössl in einer Aufnahme um 1914.]]
    
== Geschichte ==
 
== Geschichte ==
Der "Dehio" (Kunstdenkmäler Österreichs, Stadt und Land, Redaktion Bundesdenkmalamt) stellt fest, dass der dortige Bau im Kern aus der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert]]s stammt. Eine erste Gartenanlage entsteht dort gemäß der Publikation nach dem Kauf des Grundstückes durch Peter Ettinger in Jahr [[1639]]. Das als Garten ausgewiesene Gelände nordöstlich gegenüber dem [[Kapuzinerkloster Salzburg|Kapuzinerkloster]] war bei Kriegen als Waffenplatz ungeltlich dem [[Erzbischof]] zu überlassen. Obwohl der gesamte Kapuzinerberg in die [[Stadtbefestigung]] einbezogen war, kam es aber nie zu diesem Ernstfall. [[1643]] befindet sich dort gemäß dem sehr detaillierten Plan von [[Philipp Harpff]] ein kleiner eingezäunter Garten mit einem Gartenpavillon. Auf dem [[Matthäus Merian|Merian]]-Stadtplan von [[1644]] sind Garten und Pavillon ebenfalls zu sehen. Die Ansicht der Stadt von [[1685]]/87 (vom Haus [[Linzer Gasse]] 21 aus) zeigt hinter einer Einfriedung erneut einen Gartenpavillon, bzw. ein kleines quadratisches Häuschen.  
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=== Baugeschichte ===
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Der "Dehio" (Kunstdenkmäler Österreichs, Stadt und Land, Redaktion Bundesdenkmalamt) stellt fest, dass der dortige Bau im Kern aus der zweiten Hälfte des [[17. Jahrhundert]]s stammt. Eine erste Gartenanlage entsteht dort gemäß der Publikation nach dem Kauf des Grundstückes durch Peter Ettinger in Jahr [[1639]]. Das als Garten ausgewiesene Gelände nordöstlich gegenüber dem [[Kapuzinerkloster Salzburg|Kapuzinerkloster]] war bei Kriegen als Waffenplatz unentgeltlich dem [[Erzbischof]] zu überlassen. Obwohl der gesamte Kapuzinerberg in die [[Stadtbefestigung]] einbezogen war, kam es aber nie zu diesem Ernstfall. [[1643]] befindet sich dort gemäß dem sehr detaillierten Plan von [[Philipp Harpff]] ein kleiner eingezäunter Garten mit einem Gartenpavillon. Auf dem [[Matthäus Merian|Merian]]-Stadtplan von [[1644]]<ref>siehe [https://www.ubs.sbg.ac.at/sosa/graphiken/GII1185.jpg www.ubs.sbg.ac.at]</ref>  sind Garten und Pavillon ebenfalls zu sehen. Eine Ansicht der Stadt von [[1685]]/87 (vom Haus [[Linzer Gasse]] 21 aus) zeigt hinter einer Einfriedung erneut einen Gartenpavillon, bzw. ein kleines quadratisches Häuschen.
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[[Datei:Paschingerschlössl_Kapuzinerberg_Saal_1914.jpg|thumb|Ein Saal im Paschingerschlössl um 1914.]]
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Gemäß einem Artikel in den "[[Salzburger Nachrichten]]"<ref name="SN07Dez2021"></ref> ist das Paschingerschlössl [[1639]] angeblich als Jagdschlösschen von Fürsterzbischof [[Paris Graf von Lodron]] dokumentiert.<ref name="SN07Dez2021">[https://www.sn.at/salzburg/politik/wolfgang-porsche-kaufte-einstige-villa-von-stefan-zweig-in-salzburg-113632663 www.sn.at] "Wolfgang Porsche kaufte einstige Villa von Stefan Zweig in Salzburg", ein Beitrag von [[Barbara Haimerl]]</ref>. Eine kurze Nachforschung nach einer solchen Urkunde blieb aber ohne Ergebnis. Nachdem die oben genannten zum Teil sehr detailliert dargestellten Bild-Urkunden und auch die Ansicht von Daniel Miller (zwischen [[1635]] und [[1657]] "Salzburg vom Mönchsberg gegen Norden") dort kein Schlösschen erkennen lassen, und diese Angabe zudem im Widerspruch mit den dokumentierten Angaben im "Dehio" stehen, ist dabei aber von einem Irrtum auszugehen.  
    
[[Datei:Paschingerschlössl 1931.jpg|thumb|Das Paschingerschlössl 1931.]]
 
[[Datei:Paschingerschlössl 1931.jpg|thumb|Das Paschingerschlössl 1931.]]
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Gemäß einem Artikel in den "[[Salzburger Nachrichten]]"<ref name="SN07Dez2021"></ref> ist das Paschingerschlössl  [[1639]] angeblich als Jagdschlösschen von Fürsterzbischof [[Paris Graf von Lodron]] dokumentiert.<ref name="SN07Dez2021">[https://www.sn.at/salzburg/politik/wolfgang-porsche-kaufte-einstige-villa-von-stefan-zweig-in-salzburg-113632663 www.sn.at] "Wolfgang Porsche kaufte einstige Villa von Stefan Zweig in Salzburg", ein Beitrag von [[Barbara Haimerl]]</ref>. Eine kurze Nachforschung nach einer solchen Urkunde blieb aber ohne Ergebnis. Nachdem die oben genannten z.T. sehr detailliert dargestellten Bild-Urkunden und auch die Ansicht von Daniel Miller (zwischen 1635 und 1657 "Salzburg vom Mönchsberg gegen Norden") dort kein Schlösschen erkennen lassen, und diese Angabe zudem im Widerspruch mit den dokumentierten Angaben im "Dehio" stehen, ist dabei aber von einem Irrtum auszugehen.  
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=== Besitzer ===
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[[1775]] als Herrenstöckl in Form eines Landsitzes konzipiert,<ref name="SN07Dez2021"></ref> besaß Anna Helene [[Hermes von Fürstenhof]] das Anwesen und nutzte es mit ihrer Familie als Sommerhaus, [[Nannerl|Nannerl Mozart]] unterrichtete beide Töchter im Klavierspiel. Sowohl sie als auch [[Wolfgang Amadé Mozart]] besuchten die "Hermesin" oft, wie beispielsweise im Sommer [[1783]]. In der Zeit hieß das Haus Hermesvilla. Seinen späteren Namen erhielt es dann von Anton Paschinger, dem das Schlösschen von [[1793]] und [[1823]] gehörte. Danach war [[Mathias Gschnitzer|Matthias I. Gschnitzer]] von [[1824]] bis [[1867]] Besitzer. Vor dem [[Ersten Weltkrieg]] war es im Besitz der Oberstensgattin Marie von Ziegler<ref name="SVB1937" /> (oder des Generals, Hermine Ziegler<ref name="SVZ1917" />). [[1915]] oder [[1916]] wurde das Haus von Dr. Josef Kranz erworben, ehemaliger Präsident der Depositenbank,<ref name="SVZ1917">[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19170404&query=%22Josef+Kranz%22&ref=anno-search&seite=6 ANNO], "[[Salzburger Volksblatt]]", Ausgabe vom 4. April 1917, Seite 6</ref><ref name="SVB1937">[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19370420&query=%22paschinger%22&seite=7 ANNO], "Salzburger Volksblatt", Ausgabe vom 20. April 1937, Seite 7</ref> von dem es [[1917]] (1919?<ref name="SVB1937" />) der österreichische Autor [[Stefan Zweig]] kaufte (Haus Kapuzinerberg 5).  
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[[Datei:Paschinger_Schlössl_Garten_November_2018.jpg|thumb|Garten des Paschingerschlössls.]]  
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[[1917]] fiel Stefan Zweig und seiner zukünftigen Frau [[Friderike Maria Zweig|Friderike]], damals Friderike von Winternitz, bei einem Besuch in Salzburg der stark heruntergekommene Besitz auf. Der Eigentümer, ein Wiener Großindustrieller, war bereit, das Anwesen zu verkaufen. Die finanzielle Abwicklung wurde Friderike übertragen. Um das Haus bewohnbar zu machen, musste viel investiert werden: Es hatte kein elektrisches Licht, keine ausreichende Heizung, kein Telefon, und auch der Weg auf den Kapuzinerberg war nicht beleuchtet. Mit einer Baufirma wurde – trotz der Kriegszeiten und des Mangels an allem – ein Vertrag über die Renovierung des Hauses abgeschlossen. Nach vielen Unannehmlichkeiten – das Haus war nach dem Krieg zum Teil von anderen Bewohnern besetzt – konnte auch Stefan Zweig einziehen. Wegen des Mangels an Wohnungen wollte die Salzburger Stadtverwaltung den Rokokosaal in vier Zimmer umbauen lassen, um noch für zwei Familien eine Unterkunft zu finden. Friderike hatte aber bereits an eine Familie zwei Räume abgegeben. Durch Intervention beim Amt für Denkmalschutz – der Saal war in der Kunsttopographie des Landes Salzburg abgebildet – und nach Zahlung einer Ablöse, die fast den ursprünglichen Kaufpreis des Hauses ausmachte, konnte das verhindert werden.
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Hier lebte Stefan Zweig zwischen [[1919]] und [[1934]] mit Friderike und den beiden aus Friderikes erster Ehe mit Felix Edler von Winternitz (* [[1877]]; † [[1950]]) hervorgegangenen Töchtern Alice Elisabeth, genannt Alix, und Susanna Benediktine, genannt Suse. Nach den Lebenserinnerungen seiner Frau hatte Zweig in diesem Haus etwa 200&nbsp;000 Manuskriptseiten verfasst. Die Villa wurde mit einer überreichen Bibliothek ausgestattet, der Hausherr sammelte antike Möbel (u. a. den Schreibtisch Ludwig van Beethovens) und brachte hier seine kostbare Autographensammlung unter. Der Dichter eine enge Beziehung zur Stadt Salzburg; er ging regelmäßig den steilen [[Kalvarienbergkapellen auf dem Kapuzinerberg|Kalvarienweg]] in die Stadt hinunter, um im [[Café Bazar]] Zeitungen zu lesen oder im Schachclub des [[Café Mozart|Cafés Mozart]] mit dem damals sozialdemokratisch gesinnten Emil Fuchs eine Partie Schach zu spielen. Der [[Gaisberg (Berg)|Gaisberg]] wurde von ihm im Gefolge von [[Hermann Bahr]] ebenso bestiegen wie der [[Untersbergstock]].
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[[1775]] als Herrenstöckl in Form eines Landsitzes konzipiert,<ref name="SN07Dez2021"></ref> befand es sich bald im Eigentum des namengebenden [[Anton Paschinger]], dem das Schloss zwischen [[1793]] und [[1823]] gehörte. Danach gehörte das Schlösschen von [[1824]] bis [[1867]] Matthias Gschnitzer. Vor dem [[Ersten Weltkrieg]] war es im Besitz der Oberstensgattin Marie von Ziegler. Im Jahre 1916 wurde das Haus von Dr. Josef Kranz erworben, einem bekannten Spiritus-Industriellen,<ref name="SVB1937">[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19370420&query=%22paschinger%22&seite=7 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 20. April 1937, Seite 7</ref> von dem es [[1917]] der österreichische Autor [[Stefan Zweig]] kaufte (Haus Kapuzinerberg 5). Zweig lebte dort von [[1919]] bis [[1934]] gemeinsam mit seiner ersten Frau [[Friderike Maria Zweig|Friderike]]. Mit dem wachsenden Antisemitismus der [[Zwischenkriegszeit]] und wegen einer Hausdurchsuchung der austrofaschistischen Polizei, aber auch in der Zeit einer immer brüchiger werdenden Ehe sah er sich gezwungen, Salzburg zu verlassen, und emigrierte nach London [[Großbritannien|England]]. Am [[18. Mai]] [[1937]]<ref>{{Quelle Kulturlexikon}}</ref> verkaufte Friderike Zweig das Haus an Friedl Gollhofer um 63.000 [[Schilling]].<ref name="SVB1937"></ref> Stefan und Friederike Zweig bekamen nur einen Teil des Erlöses, mussten "Judenfluchtsteuer" bezahlen und hatten das Objekt weit unter seinem Wert verkaufen müssen.<ref>Quelle Dr. [[Reinhard Medicus]]</ref>
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Durch Stefan Zweig wurde das Paschingerschlössl zu einem herausragenden Ort der Begegnung internationaler Größen dieser Zeit, vornehmlich von Schriftstellern und Musikern (u. a. [[Thomas Mann]], [[Hugo von Hofmannsthal]], [[James Joyce]], [[Richard Strauss]], [[Arthur Schnitzler]], George Wells, [[Carl Zuckmayer]], Franz Werfel, Hans Carossa, Jakob Wassermann, Romain Rolland oder Hermann Bahr). Jules Romains gab dem Haus wegen dieser zahlreichen auswärtigen Besucher den Namen „Villa (in) Europa“.  
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Den Beinamen ''Villa Europa'' erhielt das Paschingerschlössl angeblich von dem französischen Schriftsteller Jules Romain, der neben vielen anderen europäischen Intellektuellen dieser Zeit wie [[James Joyce]], [[Richard Strauss]] oder Thomas Mann Zweig am Kapuzinerberg besuchte.
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Mit dem wachsenden Antisemitismus der [[Zwischenkriegszeit]] und wegen einer Hausdurchsuchung der austrofaschistischen Polizei am [[18. Februar]] [[1934]],<ref>Reinhard Medicus: "Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten im Wandel der Zeit"</ref> aber auch in der Zeit einer immer brüchiger werdenden Ehe sah er sich gezwungen, Salzburg zu verlassen, und emigrierte nach London [[Großbritannien|England]]. Am [[18. Mai]] [[1937]]<ref>{{Quelle Kulturlexikon}}</ref> verkaufte Friderike Zweig das Haus an Friedl Gollhofer um 63.000 [[Schilling]].<ref name="SVB1937"></ref> Stefan und Friederike Zweig bekamen nur einen Teil des Erlöses, mussten "Judenfluchtsteuer" bezahlen und hatten das Objekt weit unter seinem Wert verkaufen müssen.<ref>lt. Dr. Reinhard Medicus</ref>
    
Heute liegt es umgeben von Bäumen und Sträuchern romantisch verwachsen, vom [[Stefan-Zweig-Weg]] aus nur in Ansätzen erkennbar. Die Villa ist in Privatbesitz und der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
 
Heute liegt es umgeben von Bäumen und Sträuchern romantisch verwachsen, vom [[Stefan-Zweig-Weg]] aus nur in Ansätzen erkennbar. Die Villa ist in Privatbesitz und der Öffentlichkeit nicht zugänglich.
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[[Datei:Paschinger_Schlössl_Garten_November_2018.jpg|thumb|Garten des Paschingerschlössls.]]
    
=== Ära Wolfgang Porsche ===
 
=== Ära Wolfgang Porsche ===
Wie der breiteren Öffentlichkeit erst Anfang [[Dezember]] [[2021]] bekannt wurde, hat die geschichtsträchtige Villa bereits seit mehr als einem Jahr einen neuen Besitzer: [[Wolfgang Porsche]], Aufsichtsratsvorsitzender der Porsche AG und der Porsche Automobil Holding, hat die Liegenschaft im [[Oktober]] [[2020]] um 8,4 Mill. Euro von der Eigentümerfamilie [[Gollhofer]] gekauft. Der 87-jährige Gunther Gollhofer und sein 77-jähriger Bruder Wolfgang hatten das Haus bis zuletzt bewohnt.
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Anfang [[Dezember]] [[2021]] wurde bekannt, dass Dr. [[Wolfgang Porsche]], Aufsichtsratsvorsitzender der [[Porsche]] AG und der Porsche Automobil Holding, die Liegenschaft im [[Oktober]] [[2020]] um 8,4 Mill. Euro von der Eigentümerfamilie [[Gollhofer]] gekauft hatte. Der 87-jährige Gunther Gollhofer und sein 77-jähriger Bruder Wolfgang hatten das Haus bis zuletzt bewohnt. Wolfgang Porsche hatte Herbst 2021 in einem Gespräch mit der Tageszeitung "Der Standard" betont, er denke an "eine Mischung aus öffentlicher und privater Nutzung". Angedacht sei eine Seminar- und Vortragsstätte. 
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Verhandlungen der [[Universität Salzburg]] gemeinsam mit [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadt]] und [[Land Salzburg (Verwaltung)|Land]] waren [[2019]] an den Vorstellungen der Eigentümer gescheitert. Laut einem Schätzgutachten der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) habe die Villa einen Wert von fünf bis sechs Mill. Euro, schilderte [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Harald Preuner]]. Die Eigentümer hätten neun Mill. Euro verlangt. Zwar hätten sich private Sponsoren gefunden, jedoch sei der Betrag von drei Millionen Euro nicht aufbringbar gewesen. Wolfgang Porsche habe ihn vor rund einem halben Jahr davon informiert, dass er die Villa gekauft habe, sagt Preuner.<ref name="SN07Dez2021"></ref>
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Wolfgang Porsche hatte Herbst 2021 in einem Gespräch mit der Tageszeitung "Der Standard" betont, er denke an "eine Mischung aus öffentlicher und privater Nutzung". Angedacht sei eine Seminar- und Vortragsstätte. Mehr möchte der Unternehmer derzeit nicht sagen. Die Liegenschaft steht seit 2005 unter Denkmalschutz und liegt in der Altstadtschutzzone I.  
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Schon unter [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Harald Preuner]] ([[ÖVP]]) gab es gemeinsam mit dem [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Land Salzburg]] und der [[Universität Salzburg]] Bestrebungen, das [[Stefan Zweig Centre Salzburg|Stefan-Zweig-Zentrum]], das bislang in der [[Edmundsburg]] auf dem  [[Mönchsberg]] beheimatet ist und künftig mit dem Literaturarchiv im Paschingerschlössl zusammengelegt werden soll. Die Umsiedelung des Stefan-Zweig-Zentrums aus der Edmundsburg in die Stefan-Zweig-Villa sei schon bei der Gründung des Zentrums [[2008]] ein Wunsch gewesen. Dies sagte der ehemalige [[Rektoren und Dekane der Universität Salzburg|Rektor der Universität Salzburg]], [[Heinrich Schmidinger]], im Februar 2025. Die Universität plante, neben der Forschungstätigkeit auch Veranstaltungen rund um Zweig in seiner ehemaligen Villa abzuhalten. Noch unter Bürgermeister [[Heinz Schaden]] ([[SPÖ]]) wurden Pläne für ein Museum ab [[2014]] erarbeitet. Doch die Erreichbarkeit der Villa am Kapuzinerberg stellte sich schon damals als Hemmschuh dar. "Ein Lift, ausgehend von einem ehemaligen Tunnel aus dem Zweiten Weltkrieg, der von der Steingasse weit in den Berg führte, sollte errichtet werden, damit die Besucher in die Zweig-Villa kommen können", sagt [[Klemens Renoldner]], Gründungsdirektor des Zweig-Zentrums.
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Verhandlungen der [[Universität Salzburg]] gemeinsam mit [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadt]] und [[Land Salzburg (Verwaltung)|Land]] waren vor eineinhalb Jahren an den Vorstellungen der Eigentümer gescheitert. Laut einem Schätzgutachten der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) habe die Villa einen Wert von fünf bis sechs Mill. Euro, schildert [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]] [[Harald Preuner]]. Die Eigentümer hätten neun Mill. Euro verlangt. Zwar hätten sich private Sponsoren gefunden, jedoch sei der Betrag von drei Millionen Euro nicht aufbringbar gewesen. Wolfgang Porsche habe ihn vor rund einem halben Jahr davon informiert, dass er die Villa gekauft habe, sagt Preuner.<ref name="SN07Dez2021"></ref>
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Nicht äußern möchte sich weiterhin (Stand Februar 2025) Wolfgang Porsche zur Causa, wie ein Sprecher auf neuerliche Anfrage mitteilt. Fakt ist, die Zweig-Villa ist fürs Wohnen gewidmet. Darauf bezieht man sich auch im Umfeld von Porsche.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/politik/traeume-museum-villa-stefan-zweig-salzburg-173713048 www.sn.at], 18. Februar 2025: "Privattunnel auf den Kapuzinerberg: Traum von Museum in der Villa von Stefan Zweig platzte schon 2019", ein Beitrag von [[Marco Riebler]]</ref>
    
==== Zufahrtstunnel im Kapuzinerberg ====
 
==== Zufahrtstunnel im Kapuzinerberg ====
 
Anfang Februar [[2025]] wurde bekannt, dass Wolfgang Porsche einen rund 500 Meter langen Tunnel plant, der von der [[Parkgarage Linzer Gasse]] abzweigt und in einer Parkkaverne beim Paschingerschlössl endet. Der Großteil der vorgesehenen Tunnelfläche liegt unterhalb der Villa und gehört somit Porsche ([[Kellerrecht]]). Der Vertrag mit der [[Stadtgemeinde Salzburg]], der dem Villeneigentümer das Einfahrtsrecht über die Parkgarage einräumt, wurde im März 2024 geschlossen: 40.000 Euro als Einmalzahlung wurden für dieses Servitut verlangt.<ref name="SN06" />
 
Anfang Februar [[2025]] wurde bekannt, dass Wolfgang Porsche einen rund 500 Meter langen Tunnel plant, der von der [[Parkgarage Linzer Gasse]] abzweigt und in einer Parkkaverne beim Paschingerschlössl endet. Der Großteil der vorgesehenen Tunnelfläche liegt unterhalb der Villa und gehört somit Porsche ([[Kellerrecht]]). Der Vertrag mit der [[Stadtgemeinde Salzburg]], der dem Villeneigentümer das Einfahrtsrecht über die Parkgarage einräumt, wurde im März 2024 geschlossen: 40.000 Euro als Einmalzahlung wurden für dieses Servitut verlangt.<ref name="SN06" />
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Der Felsstollen soll einen Durchmesser von 4,75 Metern haben und eine Steigung von 10 Prozent aufweisen. Immerhin liegen 49 Höhenmeter zwischen der Parkgarage in der [[Glockengasse]] und dem Ende des Tunnels unter der Villa. Von einer Tunnellänge von 510 Metern ist die Rede. Den Abschluss soll eine Kaverne zum Parken bilden. Von dieser Tiefgarage aus ist dann ein Fußwegtunnel in die Villa vorgesehen. Von neun Stellplätzen für Autos ist die Rede.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/wolfgang-porsche-autotunnel-stefan-zweig-villa-salzburger-kapuzinerberg-173002051 www.sn.at], 5. Februar 2025</ref>
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Der Felsstollen soll einen Durchmesser von 4,75 Metern haben und eine Steigung von zehn Prozent aufweisen. Immerhin liegen 49 Höhenmeter zwischen der Parkgarage in der [[Glockengasse]] und dem Ende des Tunnels unter der Villa. Der Tunnel soll 510 Metern Länge haben. Den Abschluss soll eine Kaverne mit neun Stellplätzen bilden. Von dieser Tiefgarage aus ist dann ein Fußwegtunnel in die Villa vorgesehen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/wolfgang-porsche-autotunnel-stefan-zweig-villa-salzburger-kapuzinerberg-173002051 www.sn.at], 5. Februar 2025</ref>
    
Das Gestein werde herausgefräst und nicht gesprengt, das Aushubmaterial über die Tiefgarage abtransportiert. Gerechnet wird mit maximal 10&nbsp;000 Kubikmetern Ausbruchmaterial, einer Tunnelbauzeit von sieben Monaten und fünf Lkw-Fahrten pro Tag. Die Sanierung der denkmalgeschützten Villa soll im Frühjahr oder Sommer 2025 abgeschlossen werden. Auf eine Baubewilligung für den Tunnel hoffen die Verantwortlichen noch in diesem Jahr.<ref name="SN06">[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/tunnel-wolfgang-porsche-stefan-zweig-villa-salzburg-im-untergrund-platz-173066407 www.sn.at], 6. Februar 2025</ref>
 
Das Gestein werde herausgefräst und nicht gesprengt, das Aushubmaterial über die Tiefgarage abtransportiert. Gerechnet wird mit maximal 10&nbsp;000 Kubikmetern Ausbruchmaterial, einer Tunnelbauzeit von sieben Monaten und fünf Lkw-Fahrten pro Tag. Die Sanierung der denkmalgeschützten Villa soll im Frühjahr oder Sommer 2025 abgeschlossen werden. Auf eine Baubewilligung für den Tunnel hoffen die Verantwortlichen noch in diesem Jahr.<ref name="SN06">[https://www.sn.at/salzburg/wirtschaft/tunnel-wolfgang-porsche-stefan-zweig-villa-salzburg-im-untergrund-platz-173066407 www.sn.at], 6. Februar 2025</ref>
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== Quellen ==
 
== Quellen ==
* ''Kapuzinerkloster am Kapuzinerberg'', Verlag St. Peter, [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]], Salzburg, 2. überarbeitete Auflage 2001
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* "Kapuzinerkloster am Kapuzinerberg", Verlag St. Peter, [[Benediktiner-Erzabtei St. Peter]], Salzburg, 2. überarbeitete Auflage 2001
* [[Reinhard Medicus|Medicus, Reinhard]]: ''[[Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten im Wandel der Zeit]]'', [[Verlag Anton Pustet]], Salzburg, 2021, Seite 142
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* [[Reinhard Medicus|Medicus, Reinhard]]: "[[Salzburgs Stadtberge und Stadtgärten im Wandel der Zeit]]", [[Verlag Anton Pustet]], Salzburg, 2021, Seite 142
 
* Homepage [[Magistrat Salzburg]]
 
* Homepage [[Magistrat Salzburg]]
* [http://www.editionas.net/literart/09_08_literart.html www.editionas.net] Peter Simon Altmann: ''Das Paschinger Schlößl'' (Die Angaben des Journalisten sind nicht immer ganz richtig)
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* [http://www.editionas.net/literart/09_08_literart.html www.editionas.net] Peter Simon Altmann: "Das Paschinger Schlößl" (Die Angaben des Journalisten sind nicht immer ganz richtig)
* "[[Salzburger Nachrichten]]", Lokalausgabe, 7. Dezember 2021: ''Die Zweig-Villa gehört nun Wolfgang Porsche'' (beg)
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* "[[Salzburger Nachrichten]]", Lokalausgabe, 7. Dezember 2021: "Die Zweig-Villa gehört nun Wolfgang Porsche" (beg)
 
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* {{wikipedia-de|Paschinger Schlössl}}
 
== Einzelnachweise ==
 
== Einzelnachweise ==
 
<references/>
 
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