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| | Mittersill wurde gewählt, um gleich vor Ort im Anschluss an die Sitzung die Gebiete zu besichtigen. Zum Ende dieser Amtshandlung gibt es unterschiedliche Angaben. Der Erbauer Hofrat [[Franz Wallack|Wallack]] schreibt in den beiden Auflagen seines Buches "[[Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues]]" als Ende den <u>4. September</u>. [[Clemens M. Hutter]] und [[Georg Rigele]] schreiben jedoch in ihren wesentlich jüngeren Büchern <u>5. September</u>. In der jüngsten Literatur - "[[100 Jahre Mittersiller Amtshandlung Geburtsstunde der Großglockner Hochalpenstraße]]" (2022) - wird als Ende der Amtshandlung wieder der 4. September angeführt. | | Mittersill wurde gewählt, um gleich vor Ort im Anschluss an die Sitzung die Gebiete zu besichtigen. Zum Ende dieser Amtshandlung gibt es unterschiedliche Angaben. Der Erbauer Hofrat [[Franz Wallack|Wallack]] schreibt in den beiden Auflagen seines Buches "[[Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues]]" als Ende den <u>4. September</u>. [[Clemens M. Hutter]] und [[Georg Rigele]] schreiben jedoch in ihren wesentlich jüngeren Büchern <u>5. September</u>. In der jüngsten Literatur - "[[100 Jahre Mittersiller Amtshandlung Geburtsstunde der Großglockner Hochalpenstraße]]" (2022) - wird als Ende der Amtshandlung wieder der 4. September angeführt. |
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| − | Oberinspektor Jahn griff dabei eine Idee von Oberbaurat Ing. Raimund Pierl (* [[1846]]; [[1923]]<ref>[http://www.alpinwiki.at/portal/navigation/erst-besteiger/erstbesteigerdetail.php?erstbesteiger=44520 www.alpinwiki.at]</ref>) aus dem Jahr [[1895]] auf, der die Realisierung einer Straße über das [[Hochtor (Tunnel)|Hochtor]] zwar untersucht, aber wegen Unmöglichkeit wieder verworfen hatte. Pierl gilt als Gründer der alten Glocknerhausstraße. Jetzt war aber eine neue wirtschaftliche Komponente dazu gekommen: Am [[Alpenhauptkamm]] der [[Zentralalpen]] der [[Ostalpen]] gab es zwischen dem [[Radstädter Tauern]] und dem Brenner auf 156 km Luftlinie keinen anderen befahrbaren [[Alpenübergang]]. Vor allem von [[Nordtirol]] musste man um nach [[Osttirol]] zu gelangen, den Umweg über [[Südtirol]], das mittlerweile zu [[Italien]] gehörte, nehmen (bei Waren gab es zolltechnische Probleme). Eine innerösterreichische, kürzere Verbindung wäre hier also dringend notwendig. | + | Oberinspektor Jahn griff dabei eine Idee von Oberbaurat Ing. Raimund Pierl (* [[1846]]; [[1923]]<ref>[http://www.alpinwiki.at/portal/navigation/erst-besteiger/erstbesteigerdetail.php?erstbesteiger=44520 www.alpinwiki.at]</ref>) aus dem Jahr [[1895]] auf, der die Realisierung einer Straße über das [[Hochtor (Tunnel)|Hochtor]] zwar untersucht, aber wegen Unmöglichkeit wieder verworfen hatte. Pierl gilt als Gründer der alten Glocknerhausstraße. Jetzt war aber eine neue wirtschaftliche Komponente dazu gekommen: Am [[Alpenhauptkamm]] der [[Zentralalpen]] der [[Ostalpen]] gab es zwischen dem [[Radstädter Tauern]] und dem Brenner auf 156 km Luftlinie keinen anderen befahrbaren [[Alpenübergang]]. Vor allem von [[Nordtirol]] musste man, um nach [[Osttirol]] zu gelangen, den Umweg über [[Südtirol]], das mittlerweile zu [[Italien]] gehörte, nehmen (bei Waren gab es zolltechnische Probleme). Eine innerösterreichische, kürzere Verbindung wäre hier also dringend notwendig. |
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| | Über beide Begehungen entstanden umfangreiche Protokolle. Dieser Artikel nimmt nur zu Angaben auf die Hochtor-Variante Bezug. Nach dieser ersten Begehung im [[Fuscher Tal]] entschieden die Ingenieure, dass der Beginn der Straße nicht bei Bad Fusch hinauf in die Berge geeignet wäre. Außerordentliche steile und lawinengefährdete Hänge waren die Begründung. Man hielt an der Straßenführung durch die [[Bärenschlucht]] nach [[Ferleiten]] und von dort hinauf zum Hochtor fest.<ref>Wallack, Franz: [[Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues]], Seite 2</ref> In den weiteren Ausführungen wurde schon relativ genau eine mögliche Trasse über die [[Piff Alm]] und in Serpentinen zum [[Fuscher Törl]] hinauf und von dort über das [[Mittertörl]] über das [[Hochtor (Kärnten)|Hochtor]] ins Mölltal beschrieben. Schon damals nahm man auch auf die Schneelage bedacht und sah in dieser Streckenführung, vor allem in der späteren [[Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße|Scheitelstrecke]], die Möglichkeit einer Öffnung der Straße von Mitte Juni bis Ende Oktober. Diese Überlegungen waren neben anderen Punkten dann [[1933]] in der Beendigung des [[Variantenstreit der Großglockner Hochalpenstraße|Variantenstreits]] zwischen Rehrl und [[Franz Wallack|Wallack]] ausschlaggebend. Die Fahrbahnbreite wurde aus Kostenüberlegungen auf 3,6 Meter festgelegt. | | Über beide Begehungen entstanden umfangreiche Protokolle. Dieser Artikel nimmt nur zu Angaben auf die Hochtor-Variante Bezug. Nach dieser ersten Begehung im [[Fuscher Tal]] entschieden die Ingenieure, dass der Beginn der Straße nicht bei Bad Fusch hinauf in die Berge geeignet wäre. Außerordentliche steile und lawinengefährdete Hänge waren die Begründung. Man hielt an der Straßenführung durch die [[Bärenschlucht]] nach [[Ferleiten]] und von dort hinauf zum Hochtor fest.<ref>Wallack, Franz: [[Die Großglockner Hochalpenstraße - die Geschichte ihres Baues]], Seite 2</ref> In den weiteren Ausführungen wurde schon relativ genau eine mögliche Trasse über die [[Piff Alm]] und in Serpentinen zum [[Fuscher Törl]] hinauf und von dort über das [[Mittertörl]] über das [[Hochtor (Kärnten)|Hochtor]] ins Mölltal beschrieben. Schon damals nahm man auch auf die Schneelage bedacht und sah in dieser Streckenführung, vor allem in der späteren [[Scheitelstrecke der Großglockner Hochalpenstraße|Scheitelstrecke]], die Möglichkeit einer Öffnung der Straße von Mitte Juni bis Ende Oktober. Diese Überlegungen waren neben anderen Punkten dann [[1933]] in der Beendigung des [[Variantenstreit der Großglockner Hochalpenstraße|Variantenstreits]] zwischen Rehrl und [[Franz Wallack|Wallack]] ausschlaggebend. Die Fahrbahnbreite wurde aus Kostenüberlegungen auf 3,6 Meter festgelegt. |
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| | Das Ministerium hatte aber auch erkannt, dass ein Übergang genau im Zentrum der Hohen Tauern über die [[Tauern]] wahrscheinlich eine der schönsten Panoramastraßen darstellen könnte und somit besonders für den Fremdenverkehr fördernd wäre. Geografisch bevorzugte man den Übergang über das Hochtor, weil kürzer als über den Felber Tauern (26,5 zu 49,6 km), mit dem Nachteil, dass zwischen Hochtor und Fuscher Törl die Straße auf 5,5 km starken Schneeverwehungen ausgesetzt sein wird. | | Das Ministerium hatte aber auch erkannt, dass ein Übergang genau im Zentrum der Hohen Tauern über die [[Tauern]] wahrscheinlich eine der schönsten Panoramastraßen darstellen könnte und somit besonders für den Fremdenverkehr fördernd wäre. Geografisch bevorzugte man den Übergang über das Hochtor, weil kürzer als über den Felber Tauern (26,5 zu 49,6 km), mit dem Nachteil, dass zwischen Hochtor und Fuscher Törl die Straße auf 5,5 km starken Schneeverwehungen ausgesetzt sein wird. |
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| − | Jahn erkannte auch, dass der touristische Nutzen einer solchen Straße deutlich höher läge, als jede andere Verwendung einer solchen Straße. Er meinte damit, sie sei nicht als Durchzugsstraße gedacht, die die kürzeste Verbindung zwischen Nord und Süd darstellen sollte. Ähnliche Gedanken hatte später auch der Salzburger Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl. Die Vertreter Kärntens waren begeistert von der Idee, dass Heiligenblut eine Verbindung nach Ferleiten erhalten sollte. | + | Jahn erkannte auch, dass der touristische Nutzen einer solchen Straße deutlich höher läge als jede andere Verwendung einer solchen Straße. Er meinte damit, sie sei nicht als Durchzugsstraße gedacht, die die kürzeste Verbindung zwischen Nord und Süd darstellen sollte. Ähnliche Gedanken hatte später auch der Salzburger Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl. Die Vertreter Kärntens waren begeistert von der Idee, dass Heiligenblut eine Verbindung nach Ferleiten erhalten sollte. |
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| | == Die Folgen der Amtshandlung== | | == Die Folgen der Amtshandlung== |