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==== Brief vom 22. Dezember 1874 von der Mutter [[Antonia Spängler]], an die Familie [[Franz II. Xaver Gregor Spängler]] in Wien<ref>Ab November 1874 war er am Landesgericht in Wien, bevor er im November 1880 er Bezirksrichter in Pottenstein in Niederösterreich wurde.</ref> ====
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==== Brief vom 22. Dezember 1874 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Wien<ref>Ab November 1874 war er am Landesgericht in Wien, bevor er im November 1880 er Bezirksrichter in Pottenstein in Niederösterreich wurde.</ref> ====
Ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsätze eingefügt); fragliche [?] Stellen: <br />''Salzburg den 22/12 1874. Meine Inigst geliebten Theuren! Wie sehr erfreut war ich als dene Leute mir sagte[n], das Ihr glücklich übersiedelt habt, ich war wohl von frühen Morgen an, mit Euch meine lieben beschäftigt, wie gerne wäre ich hingeflogen um Euch zu helfen, aber so hinreisen, wäre in dieser Jahreszeit wohl sehr gewagt, für eine so alte Frau. Ich hoffe Ihr werdet Euch in Wien bald recht behaglich fühlen. Wie ich höre so wohnt der Franz Spángler Stadtsanwald supstitut<ref>Auch erwähnt im Brief vom 3. April 1874: Franz Seraphin Spängler (* 1837; † 1913), verheiratet mit Maria Pernstein (* 1838; † 1921).</ref> , nur 6 Häußer von Euch, wie angenehm auch für die Fany, die Marie ist so lieb, und Häußlich und auch Mußikalisch wie die Fany, so hoffe ich werden sich diese 2 Frauen, gewiß recht befreunden / Ich hoffe Ihr werdet nun schon in Ordnung sein. Vieleicht taugt Euch in der Stadt manches beßer als in Mödling vor allen denke ich wird man in der Nähe alles leichter bekommen recht gut war es daß du eine Karte mit deiner Atresse geschickt hast, den ich sagte schon zum Otto: wie werde ich den an Fany schreiben könen wen wir keine Atresse wissen, die Großmutter war auch schon in ängsten, wie sie Euch kann einen Brief zukommen lassen. Ich begegnete gerade der Großmutter am selben vormittag als ich die Karte bekamm Da war sie sehr froh; ich lege diesen Brief, der Großmutter bey. Ich wünsche Euch meine lieben ein recht gutes Neu Jahr, besonders das es Euch in Wien recht gut gehagen möge und Ihr recht gesund und zufrieden bleiben möchtet. /''
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Brief von [[Antonia Spängler]] an [[Franz II. Xaver Gregor Spängler]]; ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsätze eingefügt); fragliche [?] Stellen: <br />''Salzburg den 22/12 1874. Meine Inigst geliebten Theuren! Wie sehr erfreut war ich als dene Leute mir sagte[n], das Ihr glücklich übersiedelt habt, ich war wohl von frühen Morgen an, mit Euch meine lieben beschäftigt, wie gerne wäre ich hingeflogen um Euch zu helfen, aber so hinreisen, wäre in dieser Jahreszeit wohl sehr gewagt, für eine so alte Frau. Ich hoffe Ihr werdet Euch in Wien bald recht behaglich fühlen. Wie ich höre so wohnt der Franz Spángler Stadtsanwald supstitut<ref>Auch erwähnt im Brief vom 3. April 1874: Franz Seraphin Spängler (* 1837; † 1913), verheiratet mit Maria Pernstein (* 1838; † 1921).</ref> , nur 6 Häußer von Euch, wie angenehm auch für die Fany, die Marie ist so lieb, und Häußlich und auch Mußikalisch wie die Fany, so hoffe ich werden sich diese 2 Frauen, gewiß recht befreunden / Ich hoffe Ihr werdet nun schon in Ordnung sein. Vieleicht taugt Euch in der Stadt manches beßer als in Mödling vor allen denke ich wird man in der Nähe alles leichter bekommen recht gut war es daß du eine Karte mit deiner Atresse geschickt hast, den ich sagte schon zum Otto: wie werde ich den an Fany schreiben könen wen wir keine Atresse wissen, die Großmutter war auch schon in ängsten, wie sie Euch kann einen Brief zukommen lassen. Ich begegnete gerade der Großmutter am selben vormittag als ich die Karte bekamm Da war sie sehr froh; ich lege diesen Brief, der Großmutter bey. Ich wünsche Euch meine lieben ein recht gutes Neu Jahr, besonders das es Euch in Wien recht gut gehagen möge und Ihr recht gesund und zufrieden bleiben möchtet. /''
    
''Auch recht gute Feyertage wünsche ich Euch. Behaltet mich immer ein wenig lieb, ich we[r]de gewiß wie immer recht viel für Euch bethen. Wo bist du den beim Landesgericht zugetheilt worden? ist deine Stellung dir angenehm? Ich habe schon wider eine rechte Sensucht Euch zu sehen, ich hoffe zu Gott, das dieses auf Ostern geschieht. Dießmal kömt Ostern bald, ich glaube gar schon im März, wen Ihr kömt – so sage ich, o wie selig für mich – – Sind sie bey Franz'' [Franz Seraphin Spängler, siehe oben, Anm.] ''auch schon in Wien? oder kommen sie erst? Sind die Angermeyer'' [Angermayer, Anm.] ''weit von Euch weg? so auch die Sattler? alles ist in Josephfsstatt'' [Wien Josefstadt, Anm.] ''beysammen Nun könt Ihr den Otto auch auf öfter sehen, wen er wider einmmal hinunter kömmt. Hier bey uns geht es Gottlob zimmlich gut auch bey Duregger geht es Gottlob beßer / bis auf gehen, aber er muß gewöhnlich auf einen Rollseßel geradelt werden. Nun ist die Ida von Inspruck [Innsbruck, Anm.] wider hier die sieht sehr gut auß. Otto und Louise nebst Kinder grüßen Euch recht herzlich, Otto der kleine lernt recht brav und Ernst, die Paula geht im Kindergarten, sie geht auch sehr gerne. Die kleine Emmil[i]e ist sehr lieb und freundlich, die Louise ist gescheid aber eußerst empfindlich. Meine lieben danken wir den lieben Gott gemmeinsam, für alles Gute, was wir in diesen Jahr empfangen haben, der geber alles guten möge uns auch ferner in seinen Heil Schutz erhalten Mit Otto habe ich schon abgerechnet ich habe mir für dezember nur 4 fl [Gulden] geben lassen, das übrige könnt Ihr Euch selbst kaufen was Ihr wohlt. einen Zupf Kalender lege ich bey, damit Ihr Euch beim abnehmen der Bläter öfter an mich erinnert Lebt recht wohl, nehmt Gottes – und meinen Segen hinüber ins neue Jahr er soll Euch begleiten seine Sühe [?] und Sühe [?]. Es küßt Euch inig Eure treue Mutter Spángler''
 
''Auch recht gute Feyertage wünsche ich Euch. Behaltet mich immer ein wenig lieb, ich we[r]de gewiß wie immer recht viel für Euch bethen. Wo bist du den beim Landesgericht zugetheilt worden? ist deine Stellung dir angenehm? Ich habe schon wider eine rechte Sensucht Euch zu sehen, ich hoffe zu Gott, das dieses auf Ostern geschieht. Dießmal kömt Ostern bald, ich glaube gar schon im März, wen Ihr kömt – so sage ich, o wie selig für mich – – Sind sie bey Franz'' [Franz Seraphin Spängler, siehe oben, Anm.] ''auch schon in Wien? oder kommen sie erst? Sind die Angermeyer'' [Angermayer, Anm.] ''weit von Euch weg? so auch die Sattler? alles ist in Josephfsstatt'' [Wien Josefstadt, Anm.] ''beysammen Nun könt Ihr den Otto auch auf öfter sehen, wen er wider einmmal hinunter kömmt. Hier bey uns geht es Gottlob zimmlich gut auch bey Duregger geht es Gottlob beßer / bis auf gehen, aber er muß gewöhnlich auf einen Rollseßel geradelt werden. Nun ist die Ida von Inspruck [Innsbruck, Anm.] wider hier die sieht sehr gut auß. Otto und Louise nebst Kinder grüßen Euch recht herzlich, Otto der kleine lernt recht brav und Ernst, die Paula geht im Kindergarten, sie geht auch sehr gerne. Die kleine Emmil[i]e ist sehr lieb und freundlich, die Louise ist gescheid aber eußerst empfindlich. Meine lieben danken wir den lieben Gott gemmeinsam, für alles Gute, was wir in diesen Jahr empfangen haben, der geber alles guten möge uns auch ferner in seinen Heil Schutz erhalten Mit Otto habe ich schon abgerechnet ich habe mir für dezember nur 4 fl [Gulden] geben lassen, das übrige könnt Ihr Euch selbst kaufen was Ihr wohlt. einen Zupf Kalender lege ich bey, damit Ihr Euch beim abnehmen der Bläter öfter an mich erinnert Lebt recht wohl, nehmt Gottes – und meinen Segen hinüber ins neue Jahr er soll Euch begleiten seine Sühe [?] und Sühe [?]. Es küßt Euch inig Eure treue Mutter Spángler''

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