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==== Brief vom 8. und 9. Januar 1874 von der Mutter [[Antonia Spängler]], an die Familie [[Franz II. Xaver Gregor Spängler]] in Mödling ====
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==== Brief vom 8. und 9. Januar 1874 von der Mutter Antonia Spängler, an die Familie Franz II. Xaver Gregor Spängler in Mödling ====
Ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsätze eingefügt); fragliche [?] Stellen<ref>Zu generellen Problemen mit der Übertragung der Briefe von Antonia Spängler siehe zum Brief vom 18. April 1870, Einzelnachweis; siehe [[Kobler-Spängler-Briefe von 1870]], und ebenso zum Brief vom 24. Januar 1873.</ref>: <br />''Salzburg den 8/1 1874. Meine lieben Theuren! Lieber Franz! Du bist doch wider recht brav geweßen daß Du mir zu Neujahr geschrieben hast es hat mich sehr gefreut. Ich denke wohl täglich öfter an Euch indem wohl kein Tag vergeht wo ich nicht mehrmal für Euch bethe und Euch auch in die Segen einschließe, ich bethe wohl oft vielmehr für meine Kinder als für mich selbst. Ihr seid Gottlob gesund Rudolf fand Euch recht gut außsehen, und freute sich Euch gesehen zu haben. Die Marie war bey ihrer Mutter welche noch in der Faberick ist wo einst den Weinwurm seine Kinder waren sie sind aber gegenwärtig bey ihm, er wohnt mit seinen Brü[u]der zusammen welcher eine sehr liebenswürdige Frau hat, und seine Kinder unter / ihren Schutz hat. Vor allen muß ich recht sehr danken für das hübsche Weihnachts geschenck, ich habe einen recht hübschen, und beacklischen [?] Rock gekauft, welchen man zu allen Zeiten anziehen kann, und mir gewiß recht gut taugen wird. Der kleine Otto ist heute zum erstenmal außgegangen, er ist wohl sehr blaß, aber recht heiter, zum Großpapa darf er auch seit 3 Tagen gehen. Es wird ihm gewiß sehr wohl thun nach so langer Zeit. Heute Früh hat er die gstirme [?] überstanden. Vom Schattenfroh<ref>vermutlich Carl / Karl Schattenfroh (* 1829; † 1883)</ref> wo er der Bruder von der Schmeltzing ist ist auch der Jüngere zum Sterben er war schon einige Wochen recht krank, hat sich etwas gebeßert, an einer Bauchfellentzündung, und vorgestern wurde er neuerdings recht krank und wurde versehen mit den Heil Sakramenten, war auch heute sehr schlecht ob er noch lebt, weiß ich diesen / Augenblück nicht. Vieleicht erfahre ich noch etwas vor schluß dieses Briefes. Heute ist Lizitazion von Dommherrn Kapfinger<ref>Domcapitular etc. Dr. Johann Baptist Kapfinger (* 15. Juni 1809; † 9. November 1873)</ref> , es sollen sehr hübsche Sachen da sein. Wie wird es den nun werden, mit den neuen Schwurgesetz? kommen von Mödling au[c]h Adiunckten weg? Lürzer Otto weiß auch noch nicht, ob er in Zell am See zu bleiben hat, oder nicht. Sauter Ludwick war hier um Weihnachten Die Hochzeit wird aber erst im Mey sein da der Herr von Weiß sich nicht entschließen kann, die Natalie wegzugeben im Mey kömmt sein Sohn auf einige Zeit da wird es leichter gehen.''
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Brief von [[Antonia Spängler]] an [[Franz II. Xaver Gregor Spängler]]; ein Bogen; / = Seitenwechsel (Leseabsätze eingefügt); fragliche [?] Stellen<ref>Zu generellen Problemen mit der Übertragung der Briefe von Antonia Spängler siehe zum Brief vom 18. April 1870, Einzelnachweis; siehe [[Kobler-Spängler-Briefe von 1870]], und ebenso zum Brief vom 24. Januar 1873.</ref>: <br />''Salzburg den 8/1 1874. Meine lieben Theuren! Lieber Franz! Du bist doch wider recht brav geweßen daß Du mir zu Neujahr geschrieben hast es hat mich sehr gefreut. Ich denke wohl täglich öfter an Euch indem wohl kein Tag vergeht wo ich nicht mehrmal für Euch bethe und Euch auch in die Segen einschließe, ich bethe wohl oft vielmehr für meine Kinder als für mich selbst. Ihr seid Gottlob gesund Rudolf fand Euch recht gut außsehen, und freute sich Euch gesehen zu haben. Die Marie war bey ihrer Mutter welche noch in der Faberick ist wo einst den Weinwurm seine Kinder waren sie sind aber gegenwärtig bey ihm, er wohnt mit seinen Brü[u]der zusammen welcher eine sehr liebenswürdige Frau hat, und seine Kinder unter / ihren Schutz hat. Vor allen muß ich recht sehr danken für das hübsche Weihnachts geschenck, ich habe einen recht hübschen, und beacklischen [?] Rock gekauft, welchen man zu allen Zeiten anziehen kann, und mir gewiß recht gut taugen wird. Der kleine Otto ist heute zum erstenmal außgegangen, er ist wohl sehr blaß, aber recht heiter, zum Großpapa darf er auch seit 3 Tagen gehen. Es wird ihm gewiß sehr wohl thun nach so langer Zeit. Heute Früh hat er die gstirme [?] überstanden. Vom Schattenfroh<ref>vermutlich Carl / Karl Schattenfroh (* 1829; † 1883)</ref> wo er der Bruder von der Schmeltzing ist ist auch der Jüngere zum Sterben er war schon einige Wochen recht krank, hat sich etwas gebeßert, an einer Bauchfellentzündung, und vorgestern wurde er neuerdings recht krank und wurde versehen mit den Heil Sakramenten, war auch heute sehr schlecht ob er noch lebt, weiß ich diesen / Augenblück nicht. Vieleicht erfahre ich noch etwas vor schluß dieses Briefes. Heute ist Lizitazion von Dommherrn Kapfinger<ref>Domcapitular etc. Dr. Johann Baptist Kapfinger (* 15. Juni 1809; † 9. November 1873)</ref> , es sollen sehr hübsche Sachen da sein. Wie wird es den nun werden, mit den neuen Schwurgesetz? kommen von Mödling au[c]h Adiunckten weg? Lürzer Otto weiß auch noch nicht, ob er in Zell am See zu bleiben hat, oder nicht. Sauter Ludwick war hier um Weihnachten Die Hochzeit wird aber erst im Mey sein da der Herr von Weiß sich nicht entschließen kann, die Natalie wegzugeben im Mey kömmt sein Sohn auf einige Zeit da wird es leichter gehen.''
    
''Die Großmutter und zuhauße ist Gottlob alles wohl. Von allen die herzlichsten Grüße. Die Ida Schießtel ist noch hier sie ist sehr lieb und heiter. Otto sagte mir das er Heute eine Corespondenzkarte von dir erhalten hat! / Von allen Bekanten den herzlichsten Dank für die Neujahrswünsche nebst freundlichen Gruß. Noch muß ich dir schreiben das das Engert Kind wunderlieb und freundlich ist, die Lanser hat wohl eine recht große Freude darann, unsere Louisel ist auch sehr herzig, und gewint alle Herzen, sie spricht so allerliebst, ich weiß gewiß wen Ihr auf Ostern kömmt, so werdet auch Ihr Eure Freude daran haben, und auß sieht sie wie eine Rose und wen man zu ihr sagt wer sie so schön gemacht hat so sagt sie die Engel. Lebt recht wohl noch einmal ein recht Glückliches neues Jahr und meinen herzlichsten dank für alles Mit Tausend küßen Eure Euch herzlich liebende Mutter Spángler'' [darunter:] ''Otto und Louise grüßen Euch recht herzlich.''
 
''Die Großmutter und zuhauße ist Gottlob alles wohl. Von allen die herzlichsten Grüße. Die Ida Schießtel ist noch hier sie ist sehr lieb und heiter. Otto sagte mir das er Heute eine Corespondenzkarte von dir erhalten hat! / Von allen Bekanten den herzlichsten Dank für die Neujahrswünsche nebst freundlichen Gruß. Noch muß ich dir schreiben das das Engert Kind wunderlieb und freundlich ist, die Lanser hat wohl eine recht große Freude darann, unsere Louisel ist auch sehr herzig, und gewint alle Herzen, sie spricht so allerliebst, ich weiß gewiß wen Ihr auf Ostern kömmt, so werdet auch Ihr Eure Freude daran haben, und auß sieht sie wie eine Rose und wen man zu ihr sagt wer sie so schön gemacht hat so sagt sie die Engel. Lebt recht wohl noch einmal ein recht Glückliches neues Jahr und meinen herzlichsten dank für alles Mit Tausend küßen Eure Euch herzlich liebende Mutter Spángler'' [darunter:] ''Otto und Louise grüßen Euch recht herzlich.''