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| | ===Goldtransport, Eisenbahn oder Seilbahn=== | | ===Goldtransport, Eisenbahn oder Seilbahn=== |
| − | Schon seit dem [[15. Jahrhundert]] bezogen die Salzburger [[Fürsterzbischöfe]] [[Goldbergbau|Gold]] aus dem [[Zillertal]], das bis 1803 zum Erzbistum Salzburg gehörte. Als man [[1630]] auf dem [[Rohrberg]] hoch über Zell am Ziller im Zillertal ein reiches Goldlager entdeckte, war die "Modernisierung“ des vorhandenen Saumpfades zu eingangs erwähnten Karrenweg notwendig geworden. | + | Schon seit dem [[15. Jahrhundert]] bezogen die Salzburger [[Fürsterzbischöfe]] [[Goldbergbau|Gold]] aus dem [[Zillertal]], das bis 1803 zum Erzbistum Salzburg gehörte. Als man [[1630]] auf dem [[Rohrberg]] hoch über Zell am Ziller im Zillertal ein reiches Goldlager entdeckte, war die "Modernisierung" des vorhandenen Saumpfades zu eingangs erwähnten Karrenweg notwendig geworden. |
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| − | Nach der Eröffnung der Inntal-Eisenbahn 1868 hatte eine Gruppe von visionären Männern die Idee, eine Eisenbahnverbindung von Jenbach im Inntal durch das Zillertal und über den [[Gerlospass]] in den Pinzgau zu bauen. Als jedoch sechs Jahre später tatsächlich die Planung einer Eisenbahnverbindung von Tirol nach Salzburg anstand, gewann die heutige Streckenführung über [[Hochfilzen]]. Nicht zuletzt deshalb, weil die [[Oberpinzgau]]er Bauern gegen die Bahnverbindung waren, befürchteten sie doch große Schäden in ihrer Landwirtschaft durch das "Dampfross“. Zwar verstummten die Pläne einer Straße über den Gerlospass nie, aber es geschah auch nichts. Neben endlosen Debatten über eine Straße tauchten 1920 Luftschloss-Architekten auf. Sie wollten die 31 Kilometer lange Lücke (Luftlinie) zwischen den beiden Schmalspurbahnen im Zillertal und Pinzgau mit einer Seilbahn schließen. | + | Nach der Eröffnung der Inntal-Eisenbahn 1868 hatte eine Gruppe von visionären Männern die Idee, eine Eisenbahnverbindung von Jenbach im Inntal durch das Zillertal und über den [[Gerlospass]] in den Pinzgau zu bauen. Als jedoch sechs Jahre später tatsächlich die Planung einer Eisenbahnverbindung von Tirol nach Salzburg anstand, gewann die heutige Streckenführung über [[Hochfilzen]]. Nicht zuletzt deshalb, weil die [[Oberpinzgau]]er Bauern gegen die Bahnverbindung waren, befürchteten sie doch große Schäden in ihrer Landwirtschaft durch das "Dampfross". Zwar verstummten die Pläne einer Straße über den Gerlospass nie, aber es geschah auch nichts. Neben endlosen Debatten über eine Straße tauchten 1920 Luftschloss-Architekten auf. Sie wollten die 31 Kilometer lange Lücke (Luftlinie) zwischen den beiden Schmalspurbahnen im Zillertal und Pinzgau mit einer Seilbahn schließen. |
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| | ===Erste Baukilometer auf Tiroler Seite === | | ===Erste Baukilometer auf Tiroler Seite === |
| | Die verheerende Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre brachte im Salzburger Land den Baubeginn des bereits seit Jahren in der Schublade befindlichen Projekts [[Großglockner Hochalpenstraße]] (1930) zur Realisierung, um wenigstens ein paar Tausend Arbeitslosen Arbeit zu bieten. Auf Tiroler Seite des Gerlospasses wurde 1934 und 1935 der 17 Kilometer lange Güterweg zwischen Zell am Ziller und Gerlos für den damaligen Autoverkehr ausgebaut. Der erste Schritt einer zeitgemäßen Straßenverbindung in Richtung Oberpinzgau war getan. Der Krieg stoppte dann aber vorerst alle Pläne. | | Die verheerende Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er Jahre brachte im Salzburger Land den Baubeginn des bereits seit Jahren in der Schublade befindlichen Projekts [[Großglockner Hochalpenstraße]] (1930) zur Realisierung, um wenigstens ein paar Tausend Arbeitslosen Arbeit zu bieten. Auf Tiroler Seite des Gerlospasses wurde 1934 und 1935 der 17 Kilometer lange Güterweg zwischen Zell am Ziller und Gerlos für den damaligen Autoverkehr ausgebaut. Der erste Schritt einer zeitgemäßen Straßenverbindung in Richtung Oberpinzgau war getan. Der Krieg stoppte dann aber vorerst alle Pläne. |
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| − | Mit dem amerikanischen Wiederaufbauprogramm, dem "[[Marshall Plan]]“, und der deutschen Währungsreform begann 1948 eine wirtschaftliche Besserung im Land Salzburg. [[1949]] wurde der Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße, Franz Wallack, mit der Planung einer Gerlos Alpenstraße beauftragt. | + | Mit dem amerikanischen Wiederaufbauprogramm, dem "[[Marshall Plan]]", und der deutschen Währungsreform begann 1948 eine wirtschaftliche Besserung im Land Salzburg. [[1949]] wurde der Erbauer der Großglockner Hochalpenstraße, Franz Wallack, mit der Planung einer Gerlos Alpenstraße beauftragt. |
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| | == Bau der Gerlos Alpenstraße == | | == Bau der Gerlos Alpenstraße == |
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| | === 2012: 50 Jahre Gerlos Alpenstraße === | | === 2012: 50 Jahre Gerlos Alpenstraße === |
| | [[Datei:Gerlos Alpenstraße 50 Jahre Gerlos Alpenstraße.jpg|thumb|2012 - "50 Jahre Gerlos Alpenstraße", von links: Musikerin Maria Lerch, Bundespräsident Heinz Fischer, Musikerin Magdalena Lercher, Geschäftsführer Dr. [[Johannes Hörl]] und [[Bürgermeister der Gemeinde Krimml]] [[Erich Czerny]].]] | | [[Datei:Gerlos Alpenstraße 50 Jahre Gerlos Alpenstraße.jpg|thumb|2012 - "50 Jahre Gerlos Alpenstraße", von links: Musikerin Maria Lerch, Bundespräsident Heinz Fischer, Musikerin Magdalena Lercher, Geschäftsführer Dr. [[Johannes Hörl]] und [[Bürgermeister der Gemeinde Krimml]] [[Erich Czerny]].]] |
| − | Am [[13. Juli]] [[2012]] fand die Jubiläumsfeier "50 Jahre Gerlos Alpenstraße“, u.a. mit einer Festansprache von Bundespräsident Heinz Fischer, in Krimml statt. | + | Am [[13. Juli]] [[2012]] fand die Jubiläumsfeier "50 Jahre Gerlos Alpenstraße", u.a. mit einer Festansprache von Bundespräsident Heinz Fischer, in Krimml statt. |
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| | Seit der Eröffnung im Jahr 1962 sind rund 13,4 Millionen Fahrzeuge über die Panoramastraße gerollt. Mit enormen wirtschaftlichen Effekten für die Region: Mit den [[Krimmler Wasserfälle]]n und der [[WasserWelten Krimml]] finden sich entlang der Straße zwei der beliebtesten Ausflugsziele des Landes. Die Absicht, die beiden Bundesländer Salzburg und Tirol aufs Schönste miteinander zu verbinden, ist nicht nur gelungen, sondern längst selbst zu einer touristischen Attraktivität geworden. | | Seit der Eröffnung im Jahr 1962 sind rund 13,4 Millionen Fahrzeuge über die Panoramastraße gerollt. Mit enormen wirtschaftlichen Effekten für die Region: Mit den [[Krimmler Wasserfälle]]n und der [[WasserWelten Krimml]] finden sich entlang der Straße zwei der beliebtesten Ausflugsziele des Landes. Die Absicht, die beiden Bundesländer Salzburg und Tirol aufs Schönste miteinander zu verbinden, ist nicht nur gelungen, sondern längst selbst zu einer touristischen Attraktivität geworden. |
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| − | Die [[Großglockner Hochalpenstraßen AG]] (GROHAG) als Betreiber der Straße hat die Gerlos Alpenstraße finanziert und gebaut. Investiert wurden mit dem Bau knapp 75 Mio Euro in diesen fünf Jahrzehnten. "''Die GROHAG steht seit über 80 Jahren im Mehrheitseigentum der Republik''“, so Bundespräsident Fischer, "''und wirtschaftet sehr erfolgreich. Zur langfristigen Absicherung ist diese Solidität von besonderer Wichtigkeit.''“ | + | Die [[Großglockner Hochalpenstraßen AG]] (GROHAG) als Betreiber der Straße hat die Gerlos Alpenstraße finanziert und gebaut. Investiert wurden mit dem Bau knapp 75 Mio Euro in diesen fünf Jahrzehnten. "''Die GROHAG steht seit über 80 Jahren im Mehrheitseigentum der Republik''", so Bundespräsident Fischer, "''und wirtschaftet sehr erfolgreich. Zur langfristigen Absicherung ist diese Solidität von besonderer Wichtigkeit.''" |
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| | === 2022: Tempo 70 === | | === 2022: Tempo 70 === |