| − | [[Datei:Urkunde Bischof Reginbert von Hagenau.jpg|miniatur|hochkant|Urkunde des Reginbert von Hagenau, Bischof von Passau, 1147]] Im Jahr [[994]] wird in einer Urkunde "''Gottschalcus ex stirpe nobilium de Hagenau''" (Gottschalk aus dem edlen Geschlecht von Hagenau) und somit erstmals das Geschlecht der Hagenauer genannt. Mit diesem Freisinger Bischof Gottschalk von Hagenau (992 - 1005) begann der einstweilige Aufstieg des Geschlechts. Im Zuge der Missionierung, Erschließung und Rodung neuer Territorien des altbayrischen Stammesgebietes siedelten im 11. Jahrhundert einige edelfreie Herren von Hagenau in Richtung südöstlicher Grenze. Dort bekleideten sie Ämter der [[Salzburger Kirchenprovinz|Suffraganbistümer]] Salzburgs als Vögte des Hochstiftes Freising, des Hochstiftes Regensburg und zumeist des Hochstiftes [[Passau]]. Die Hagenauer von Hagenau hatten sich Ende des 11. Jahrhunderts in drei Linien verzweigt und besaßen neben ihren drei Stammsitzen (bei Freising in Bayern, bei Braunau am Inn in Oberösterreich und bei Böheimkirchen in Niederösterreich) eine große Anzahl von Lehen. Im 13. Jahrhundert begann, bedingt durch die Veränderung der sozialen Strukturen, durch den Niedergang des Hochstiftes Freising und durch den Aufstieg der Wittelsbacher, der Abstieg der Hagenauer. Unter den Urkunden des [[14. Jahrhundert|14.]] und 15. Jahrhunderts befanden sich viele Verkaufsurkunden sowie Urkunden über die Einziehung ihrer Güter. Etliche aus dem Geschlecht der Freien von Hagenau begaben sich in den Schutz aufstrebender Städte des Mittelalters, wie St. Pölten, Wien, Klosterneuburg oder München, wo sie als Patrizier und Bürger genannt wurden. Schließlich erlosch die oberösterreichische sowie die niederösterreichische Linie der Hagenauer (im 13. und im 15. Jahrhundert), wobei die Freisinger Linie keine Besitzungen oder Lehen übernehmen konnte. Die Freisinger Linie war letztendlich verarmt (Stammsitz Allershausen 1484 verkauft), besaß nur mehr unbedeutende Höfe in der Umgebung von Allershausen und war auf den Bauernstand herabgesunken. Im Zuge des Schmalkaldischen Krieges (1546/47 unter Kaiser Karl V., Katholiken gegen Protestanten) zogen zehntausende Landsknechte plündernd und brandschatzend durch diese Gegend. So wanderte einer der letzten Hagenauer der bayrischen Linie in das Erzbistum Salzburg aus, wo er eine neue Linie begründete. Nach Salzburg bestanden ja bereits vor 1500 urkundlich belegte Kontakte zu alteingesessenen Patrizier-Familien, die hohe Stellungen (wie [[Erzbischof|Erzbischöfe]] oder [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]]) in Salzburg inne hatten. | + | [[Datei:Urkunde Bischof Reginbert von Hagenau.jpg|miniatur|hochkant|Urkunde des Reginbert von Hagenau, Bischof von Passau, 1147]] Im Jahr [[994]] wird in einer Urkunde "''Gottschalcus ex stirpe nobilium de Hagenau''" (Gottschalk aus dem edlen Geschlecht von Hagenau) und somit erstmals das Geschlecht der Hagenauer genannt. Mit diesem Freisinger Bischof Gottschalk von Hagenau (992 - 1005) begann der einstweilige Aufstieg des Geschlechts. Im Zuge der Missionierung, Erschließung und Rodung neuer Territorien des altbayrischen Stammesgebietes siedelten im 11. Jahrhundert einige edelfreie Herren von Hagenau in Richtung südöstlicher Grenze. Dort bekleideten sie Ämter der [[Salzburger Kirchenprovinz|Suffraganbistümer]] Salzburgs als Vögte des Hochstiftes Freising, des Hochstiftes Regensburg und zumeist des Hochstiftes [[Passau]]. Die Hagenauer von Hagenau hatten sich Ende des 11. Jahrhunderts in drei Linien verzweigt und besaßen neben ihren drei Stammsitzen (bei Freising in Bayern, bei Braunau am Inn in Oberösterreich und bei Böheimkirchen in Niederösterreich) eine große Anzahl von Lehen. Im 13. Jahrhundert begann, bedingt durch die Veränderung der sozialen Strukturen, durch den Niedergang des Hochstiftes Freising und durch den Aufstieg der Wittelsbacher, der Abstieg der Hagenauer. Unter den Urkunden des [[14. Jahrhundert|14.]] und 15. Jahrhunderts befanden sich viele Verkaufsurkunden sowie Urkunden über die Einziehung ihrer Güter. Etliche aus dem Geschlecht der Freien von Hagenau begaben sich in den Schutz aufstrebender Städte des Mittelalters, wie St. Pölten, Wien, Klosterneuburg oder München, wo sie als Patrizier und Bürger genannt wurden. Schließlich erlosch die oberösterreichische Linie der Hagenauer im 13. Jahrhundert, sowie die niederösterreichische Linie im 15. Jahrhundert, wobei die Freisinger Linie keine Besitzungen oder Lehen übernehmen konnte. Die Freisinger Linie war letztendlich verarmt (Stammsitz Allershausen 1484 verkauft), besaß nur mehr unbedeutende Höfe in der Umgebung von Allershausen und war auf den Bauernstand herabgesunken. Im Zuge des Schmalkaldischen Krieges (1546/47 unter Kaiser Karl V., Katholiken gegen Protestanten) zogen zehntausende Landsknechte plündernd und brandschatzend durch diese Gegend. So wanderte einer der letzten Hagenauer der bayrischen Linie in das Erzbistum Salzburg aus, wo er eine neue Linie begründete. Nach Salzburg bestanden ja bereits vor 1500 urkundlich belegte Kontakte zu alteingesessenen Patrizier-Familien, die hohe Stellungen (wie [[Erzbischof|Erzbischöfe]] oder [[Bürgermeister der Stadt Salzburg|Bürgermeister]]) in Salzburg inne hatten. |