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==Leben==
 
==Leben==
Perfeller kam als Sohn eines Schmieds im Ortsteil [[Fürth]] zur Welt. Sein Wunsch, Maler zu werden, wurde glattweg von seiner Familie abgeschmettert und stattdessen wurde Perfeller zu Amboss und Esse gestellt. Er musste den hoch verschuldeten Betrieb seines Vaters übernehmen, obwohl er lieber Bücher las und romantischen Idealen nachhing. Er kritisierte öffentlich Missstände in Staat und Kirche, was feindseligen Angriffen seitens der Bevölkerung führte. Diese trieben Perfeller in eine Depression, später in eine nicht erklärbare Hyperaktivität, die seine Familie in große finanzielle Schwierigkeiten brachte.  
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Perfeller kam als Sohn eines Schmieds im Ortsteil [[Fürth]] zur Welt. Sein Wunsch, Maler zu werden, wurde glattweg von seiner Familie abgeschmettert und stattdessen wurde Perfeller zu Amboss und Esse gestellt. Er musste den hoch verschuldeten Betrieb seines Vaters übernehmen, obwohl er lieber Bücher las und romantischen Idealen nachhing. Er kritisierte öffentlich Missstände in Staat und Kirche, was zu feindseligen Angriffen seitens der Bevölkerung führte. Diese trieben Perfeller in eine Depression, später in eine nicht erklärbare Hyperaktivität, die seine Familie in große finanzielle Schwierigkeiten brachte.  
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Seine Ehe war ebenfalls nicht glücklich, seine Frau wandte sich von ihm ab und sein ältester Sohn strengte über 11 Jahre ein Entmündungsverfahren gegen ihn an. Perfeller wollte sein Glück in der ''Neuen Welt'' versuchen und brach [[1862]] zu eine etwa eineinhalb Jahre dauernden Reise auf. Überrascht vermerkte er in seinem Tagebuch, dass die Mitreisenden ''ungläubigen'' Protestanten auf dem Atlanikdampfer ganz passable, friedfertige und hilfsbereite Menschen seien.  
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Seine Ehe war ebenfalls nicht glücklich, seine Frau wandte sich von ihm ab und sein ältester Sohn strengte über elf Jahre ein Entmündungsverfahren gegen ihn an. Perfeller wollte sein Glück in der ''Neuen Welt'' versuchen und brach [[1862]] zu einer etwa eineinhalb Jahre dauernden Reise auf. Überrascht vermerkte er in seinem Tagebuch, dass die Mitreisenden ''ungläubigen'' Protestanten auf dem Atlantikdampfer ganz passable, friedfertige und hilfsbereite Menschen seien.  
    
Um Beweise seiner Zurechnungsfähigkeit und Zuverlässigkeit zu bekommen, ließ er sich Arbeitszeugnisse seiner brasilianischen Arbeitgeber (Plantagenbesitzer) geben. Mit diesen in der Hand kehrte er nach Piesendorf zurück und konnte sich rehabilitieren. Aber wieder trieb es ihn in die Welt hinaus und [[1866]] reiste er in den Norden Amerikas, wo aber endgültig nach einigen Monaten seine Träume platzten und er, finanziell ruiniert, wiederum nach Piesendorf zurückkehrte.  
 
Um Beweise seiner Zurechnungsfähigkeit und Zuverlässigkeit zu bekommen, ließ er sich Arbeitszeugnisse seiner brasilianischen Arbeitgeber (Plantagenbesitzer) geben. Mit diesen in der Hand kehrte er nach Piesendorf zurück und konnte sich rehabilitieren. Aber wieder trieb es ihn in die Welt hinaus und [[1866]] reiste er in den Norden Amerikas, wo aber endgültig nach einigen Monaten seine Träume platzten und er, finanziell ruiniert, wiederum nach Piesendorf zurückkehrte.  
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Im Alter von 50 Jahren begann nun Perfeller mit dem Bau seiner ''Chinesen-Stadt Piesendorf''. Seine Familie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, die Bewohner betrachteten ihn als Spinner und er hatte nur seine Idee der Chinesen-Stadt im Kopf. Säge, Spaten und viel Fantasie ließen seinen Traum dann Wirklichkeit werden.  
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Im Alter von 50 Jahren begann nun Perfeller mit dem Bau seiner ''Chinesen-Stadt Piesendorf''. Seine Familie wollte nichts mehr mit ihm zu tun haben, die Piesendorfer betrachteten ihn als Spinner und er hatte nur seine Idee der Chinesen-Stadt im Kopf. Säge, Spaten und viel Fantasie ließen seinen Traum dann Wirklichkeit werden.  
    
"''Die Welt dürfte sich in seinem Kopf etwas anders spiegeln als in den unseren; er vergeudet seine Mittel in unproduktiver Wirkung"'' urteilte ein zeitgenössischer Kritiker in der [[Salzburger Zeitung]].
 
"''Die Welt dürfte sich in seinem Kopf etwas anders spiegeln als in den unseren; er vergeudet seine Mittel in unproduktiver Wirkung"'' urteilte ein zeitgenössischer Kritiker in der [[Salzburger Zeitung]].
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