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| − | [[Bild:Schloss Moosham.jpg|thumb|350px|Schloss Moosham in herbstliche Farben getaucht, fotografiert von mein.salzburg-Mitglied Marianne Robl aus [[Kuchl]] im [[Tennengau]]]] | + | [[Bild:Schloss Moosham.jpg|thumb|Schloss Moosham in herbstliche Farben getaucht, fotografiert von mein.salzburg-Mitglied Marianne Robl aus [[Kuchl]] im [[Tennengau]]]] |
| − | [[Datei:Moosham_breit.jpg|thumb|350px|Schloss Moosham als Gesamtaufnahme]] | + | [[Datei:Moosham_breit.jpg|thumb|Schloss Moosham als Gesamtaufnahme]] |
| − | Auf einem Vorsprung des [[Mitterberg (Lungau)|Mitterberg]]es hoch über dem [[Murtal]] gelegen liegt das '''Schloss Moosham''', gehörig zu der [[Lungau|Lungauer]] Gemeinde [[Mauterndorf]]. | + | Auf einem Vorsprung des [[Mitterberg (Lungau)|Mitterberg]]es hoch über dem [[Murtal]] liegt das '''Schloss Moosham''' im Gebiet der [[Lungau|Lungauer]] Gemeinde [[Unternberg]]. |
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| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
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| − | Das Schloss Moosham im Lungau ging aus einem "befestigten Wohngebäude" hervor. Der Ursprung des Bauwerkes geht in die Römerzeit zurück, wie Funde beweisen. [[1256]] wurde das Schloss dann erstmals erwähnt. Im frühen Mittelalter tauchte schon das [[Rittergeschlecht der Mooshamer]] als Besitzer auf. [[1281]] wurde das Schloss [[Otto von Saurau]] entrissen. Erzbischof [[Friedrich II. von Walchen]], ein treuer Anhänger von Rudolf von Habsburg, rückte vor die Burg und zwang den übermütigen Vasallen zur Unterwerfung. [[Otto von Moosheim]], der Besitzer des Schlosses, erhob sich aber bald gegen seinen Landesherren, Erzbischof [[Rudolf I. von Hoheneck]], und fügte ihm in einer Fehde großen Schaden zu. [[1285]] verlor er wegen seines Treuebruches all seine Güter samt Stammburg. | + | Das Schloss Moosham ging aus einem "befestigten Wohngebäude" hervor. Der Ursprung des Bauwerkes geht in die [[Römer]]zeit zurück, wie Funde beweisen. [[1256]] wurde das Schloss dann erstmals erwähnt. Im frühen [[Mittelalter]] tauchte schon das [[Rittergeschlecht der Mooshamer]] als Besitzer auf. [[1281]] wurde das Schloss [[Otto von Saurau]] entrissen. Erzbischof [[Friedrich II. von Walchen]], ein treuer Anhänger von Rudolf von Habsburg, rückte vor die Burg und zwang den übermütigen Vasallen zur Unterwerfung. [[Otto von Moosheim]], der Besitzer des Schlosses, erhob sich aber bald gegen seinen Landesherren, Erzbischof [[Rudolf I. von Hoheneck]], und fügte ihm in einer Fehde großen Schaden zu. [[1285]] verlor er wegen seines Treuebruches all seine Güter samt Stammburg. |
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| − | Ab dem [[14. Jahrhundert]] wurde in Moosham auch die Landpflege ausgeübt. [[1520]] wurde das landesherrliche [[Pflegegericht]] von Mauterndorf nach Moosham verlegt. Von hier aus wurde der Gau im Namen des Landesherren regiert (Steuern, Polizeiverwaltung, Blutgericht,...). Die [[Salzburger Erzbischöfe]] haben auf diesen hohen und sehr wichtigen und verantwortungsvollen Posten stets Tüchtige und ihnen gut bekannte Menschen gestellt. Zum Beispiel waren das die [[Kuenburger]], die [[Tannhauser]], die [[Keutschacher]] und auch die [[Grimminger]]. | + | Ab dem [[14. Jahrhundert]] wurde in Moosham auch die Landpflege ausgeübt. [[1520]] wurde das landesherrliche [[Pflegegericht]] von [[Mauterndorf]] nach Moosham verlegt. Von hier aus wurde der Gau im Namen des Landesherren regiert (Steuern, Polizeiverwaltung, Blutgericht,...). Die [[Salzburger Erzbischöfe]] haben auf diesen hohen und sehr wichtigen und verantwortungsvollen Posten stets Tüchtige und ihnen gut bekannte Menschen gestellt. Zum Beispiel waren das die [[Kuenburger]], die [[Tannhauser]], die [[Keutschacher]] und auch die [[Grimminger]]. |
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| | Im [[Krieg gegen die Ungarn]] war um [[1480]] ein Besitzerwechsel des Schlosses, weiters auch [[1526]] während des [[Bauernkriege (Überblick)|Bauernkrieges]] im [[Salzburg (Bundesland)|Salzburger Land]]. | | Im [[Krieg gegen die Ungarn]] war um [[1480]] ein Besitzerwechsel des Schlosses, weiters auch [[1526]] während des [[Bauernkriege (Überblick)|Bauernkrieges]] im [[Salzburg (Bundesland)|Salzburger Land]]. |
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| − | In der Zeit der Bauernunruhen wurde Schloss Moosham von den aufrührerischen Bauern besetzt. [[1526]] vertrieb sie der Feldhauptmann [[Franz Tannhauser]], der aus einer Lungauer Familie stammte, die auch öfters [[Richter zu Moosham]] stellte, wieder. In diesem und den folgenden Jahrhunderten war Moosham auch Schauplatz der schrecklichen [[Hexenprozesse]]. | + | In der Zeit der Bauernunruhen wurde Schloss Moosham von den aufrührerischen Bauern besetzt. 1526 vertrieb sie der Feldhauptmann [[Franz Tannhauser]], der aus einer Lungauer Familie stammte, die auch öfters [[Richter zu Moosham]] stellte, wieder. In diesem und den folgenden Jahrhunderten war Moosham auch Schauplatz der schrecklichen [[Hexenprozesse]]. |
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| | Zwischen [[1517]] und [[1577]] wurde das Schloss groß umgebaut, besonders tätig war der Salzburger Erzbischof [[Leonhard von Keutschach]]. So wurde die Burg zu einem Sommersitz der Erzbischöfe. | | Zwischen [[1517]] und [[1577]] wurde das Schloss groß umgebaut, besonders tätig war der Salzburger Erzbischof [[Leonhard von Keutschach]]. So wurde die Burg zu einem Sommersitz der Erzbischöfe. |
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| | [[1790]] war das Teilungsjahr der landesherrlichen Pflege, die nach [[Tamsweg]] und [[St. Michael im Lungau]] verlegt wurde. Ab diesem Zeitpunkt begann auch der Verfall von Moosham. | | [[1790]] war das Teilungsjahr der landesherrlichen Pflege, die nach [[Tamsweg]] und [[St. Michael im Lungau]] verlegt wurde. Ab diesem Zeitpunkt begann auch der Verfall von Moosham. |
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| − | Moosham war schon halb zur Ruine geworden, als [[1886]] ein Freund der Kunst und Forschung, es war der Graf [[Johann Wilczek]] ("Hans Wilczek"), den Ansitz kaufte und mit den Erneuerungsarbeiten begann und ihm die heutige Form gab. | + | Moosham war schon halb zur Ruine geworden, als [[1886]] ein Freund der Kunst und Forschung, es war der Graf [[Johann Wilczek]] ("Hans Wilczek"), den Ansitz kaufte, mit den Erneuerungsarbeiten begann und ihm die heutige Form gab. |
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| − | Moosham ist heute im Besitz von [[Alexander Wilczek]]. Auch ein Museum befindet sich im Schloss, in dem alte Schätze und wertvolle Gegenstände aus dem Lungau gesammelt sind. Im unteren Teil des Schlosses befindet sich der Gerichtssaal mit der Folterkammer, wo auch die Folterwerkzeuge noch existieren, mit denen früher gemartert wurde. Daneben reihen sich die dunklen Gefängniszellen an, in die früher die Gefangenen gesteckt wurden. Die beiden Weltkriege hat Moosham gut überstanden und ist nun eines der schönsten Schlösser im Lungau. | + | Moosham ist heute im Besitz von [[Alexander Wilczek]]. Im Schloss ist ein Museum eingerichtet, in dem alte Schätze und wertvolle Gegenstände aus dem Lungau gesammelt sind. Im unteren Teil des Schlosses befindet sich der Gerichtssaal mit der Folterkammer, wo auch die Folterwerkzeuge noch existieren, mit denen früher gemartert wurde. Daneben reihen sich die dunklen Gefängniszellen an, in die früher die Gefangenen gesteckt wurden. Die beiden Weltkriege hat Moosham gut überstanden und ist nun eines der schönsten Schlösser im Lungau. |
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| | == Das Pflege- und Blutgericht zu Moosham == | | == Das Pflege- und Blutgericht zu Moosham == |
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| | Zwischen [[1715]] und [[1717]] rissen Wölfe im [[Mooshamer Gerichtsbezirk]] auf den Weiden und in den Wäldern ungewöhnlich viel Wild und Vieh. Es gab zahlreiche Versuche, diese Wölfe zu jagen, doch sie waren alle ohne Ergebnis. Da geschah folgendes: Zwei jugendliche Bettler, die im Verlies zu Moosham waren, gestanden unter der Folter, dass sie vom Teufel eine schwarze Salbe erhalten hätten, mit der sie sich beschmiert hätten und zu Werwölfen geworden waren. Das Urteil: Lebenslanger Dienst auf venezianischen Galeeren, ein sicherer aber jedoch sehr langsamer Tod. | | Zwischen [[1715]] und [[1717]] rissen Wölfe im [[Mooshamer Gerichtsbezirk]] auf den Weiden und in den Wäldern ungewöhnlich viel Wild und Vieh. Es gab zahlreiche Versuche, diese Wölfe zu jagen, doch sie waren alle ohne Ergebnis. Da geschah folgendes: Zwei jugendliche Bettler, die im Verlies zu Moosham waren, gestanden unter der Folter, dass sie vom Teufel eine schwarze Salbe erhalten hätten, mit der sie sich beschmiert hätten und zu Werwölfen geworden waren. Das Urteil: Lebenslanger Dienst auf venezianischen Galeeren, ein sicherer aber jedoch sehr langsamer Tod. |
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| − | Bei den Führungen in der Folterkammer werden Besichtiger teilweise auch ohnmächtig. Viele Besucher und auch einige Mitglieder der [[Familie Wilczek]] behaupten, dass ab und zu seltsame Dinge auf der Burg vorfallen. Die Burgbesitzer wohnen nicht im Schloss, sondern im Maierhof in der nähe des Schlosses. | + | ====Kurioses==== |
| | + | Bei den Führungen in der Folterkammer werden Besucher teilweise auch ohnmächtig. Viele Besucher und auch einige Mitglieder der [[Familie Wilczek]] behaupten, dass ab und zu seltsame Dinge auf der Burg geschehen. Die Burgbesitzer wohnen nicht im Schloss, sondern im Maierhof in der Nähe des Schlosses. |
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| | ==Bildergalerie== | | ==Bildergalerie== |
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| | Bild:Moosham_03.jpg|Schloss Moosham - im Innenhof | | Bild:Moosham_03.jpg|Schloss Moosham - im Innenhof |
| | Bild:Moosham_04.jpg|Schloss Moosham - in der Schlossschenke | | Bild:Moosham_04.jpg|Schloss Moosham - in der Schlossschenke |
| − | Bild:Moosham_05.jpg|Schloss Moosham - im Innenhof
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| − | Bild:Moosham_06.jpg|Schloss Moosham - im Innenhof
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| | Bild:Moosham_07.jpg|Schloss Moosham - vor dem Burgtor | | Bild:Moosham_07.jpg|Schloss Moosham - vor dem Burgtor |
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